Canon EOS R8 – Mein ausführlicher Test + Tipps aus der Praxis
| Lesezeit ca. 28 MinutenVon außen sieht die Canon EOS R8 fast wie das Einstiegsmodell - die EOS RP - aus. Einen Großteil der inneren Werte teilt sie aber mit der deutlich teureren EOS R6 Mark II. Ich hatte die kleine Canon im Test und sie konnte mich überzeugen. Warum? Lies selbst!
Fair Play: Links zu den vorgestellten Produkten sind Affiliate-Links. Kaufst du darüber, bekomme ich eine kleine Provision. Meine Bewertung der Kamera ist davon aber unabhängig.
Hinweis:
Wie viele meiner ausführlichen Artikel befindet sich auch dieser Blogpost im Fluss. Je mehr ich mit der EOS R8 mache, je besser ich die Kamera kennenlerne, desto umfangreicher wird er. Es lohnt sich also, immer wieder vorbeizugucken.
Beitragshistorie:
- 18.05.2023 Ursprüngliche Version
- 20.05.2023 Kapital über GPS-Daten und Smartphone-Verbindung hinzugefügt
- 30.05.2023 Wander-Vlog und weitere Informationen über die Video-Features hinzugefügt
- 17.07.2023 Canon EOS R8 vs. R6 (MII) erweitert.
- 03.08.2023 Kapitel über Porträts hinzugefügt
Zugegeben, obwohl ich wusste, was mich erwartet, war ich nach dem Auspacken der Canon EOS R8 doch über die geringen Abmessungen überrascht. Klar, das ist nur der Body und je nach Objektiv hat sich die Sache mit der geringen Größe schnell erledigt. Ich schraubte bspw. direkt mein Lieblingsobjektiv, das Canon RF24-240mm an die Kamera. Klein war sie dann die längste Zeit gewesen.
Ich mag kleine Kameras und tatsächlich habe ich die EOS R8 sofort ins Herz geschlossen, trotzdem frage ich mich – wie auch bei der EOS RP schon – warum das Gehäuse sooo klein sein muss. Für meine Hände wären 0,5 bis 1 cm mehr Höhe besser, dann würde auch der kleine Finger noch Platz am Griff finden. So wie es jetzt ist, hängt dieser ungenutzt und auf Dauer auch ein bisschen unangenehmem unter der Kamera.
Canon hat dieses Problem zwar erkannt und bietet mit dem EG-E1 eine „Erhöhung“ für RP und R8 an, den hatte ich während meines Tests aber nicht, außerdem ist der Kaufpreis dafür auch nicht ohne. Der Griff steht aktuell für 79€ zum Verkauf, das sind fast 5% des Verkaufspreises der R8. RP Besitzer sollte dies Prozentrechnung am besten erst gar nicht anstellen!
Aber egal jetzt, ich will nicht gleich wieder meckern. Tatsächlich ist die Sache mit dem kleinen Finger auch das einzige Manko, welches mir sofort an der R8 aufgefallen war. Zudem fällt das nur bei großen und schweren Objektiven auf. Mit dem 210g leichten 24-50mm Kit-Objektiv oder auch mit meinem 50mm STM passt lustigerweise alles wunderbar und die Kamera dürfte in dieser Konstellation für mich kein bisschen größer sein.
Damit wird die Kamera fast schon zur kleinen Point and Shoot Knipse. Erst recht, weil die neue Anordnung von Ein-/Ausschalter die Startzeit extrem verringert. Aber auch der Foto/Video-Switch ist super. Als Benutzer einer EOS R6 musste ich mich zwar erst umgewöhnen, aber das tat ich gern. So wie es die EOS R8 macht, ist es eindeutig besser.
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Zu mir und meinem Canon EOS R8 Test
Ich bin der Marc, Papa von drei Kindern und beschäftige mich seit über 20 Jahren mit den Themen Reisen und Fotografieren. Am besten beides zusammen und oft mit der Familie.
Zum Zeitpunkt meines EOS R8 Tests lebte ich mit meiner Familie in Puerto de la Cruz auf Teneriffa. Ein idealer Ort, um die EOS R8 bei Wanderungen, bei Familienausflügen oder auch bei Sportereignissen der Kinder zu testen.
Vor der EOS R8 war ich viel mit der EOS R6 unterwegs, musste auf Teneriffa aber feststellen, dass mir die Kamera oft zu groß war und ich stattdessen die Canon G5X Mark II nutzte. Gerade in Kombination mit dem Canon RF24-240mm, meinem Lieblingsobjektiv, geben sich R8 und R6 von der Größe her aber nicht viel, weshalb ich auch mit dem 24-50mm Kit-Objektiv der EOS R8 experimentierte.
Die genutzten Objektive während meines Tests:
- Canon RF 50mm F1.8 STM
- Canon RF 15-35mm F2.8L IS USM
- Canon RF 24-50mm F4.5-6.3 IS STM
- Canon RF 24-240mm F4-6.3 IS USM
Klicke hier, um eine Liste aller Canon RF-Objektive mit meinen Einschätzungen zu erhalten.
Hier findest du einen Überblick aller Canon EOS R-Kameras.
Von Labortests halte ich nichts, deshalb nehme ich dich in diesem Beitrag mit auf meine Touren mit der Canon EOS R8. Ich erzähle dir, wie ich die Kamera einstellte, was gut funktioniert hat und was auch nicht so gut funktioniert hat.
Danach kannst du dir eine Meinung darüber bilden, ob die EOS R8 etwas für dich ist oder nicht.
Mein erster Eindruck nach 2 Wochen als Video
Meckern über die EOS R8 – oder auch nicht! (Video)
Rein in den Canon EOS R8 Praxistest!
Schluss mit dem Geschwafel, lass uns fotografieren gehen. Wie es der Zufall wollte, hatte meine Tochter direkt am ersten Tag, an dem ich die EOS R8 hatte, einen Wettbewerb mit ihrem Turnverein. Passte also sehr gut, dass ich das RF24-240 schon an der R8 hatte.
Test 1: Hallensport
Das Objektiv war für die riesige Halle zwar zu kurz, aber das macht nix, die 24 Megapixel der EOS R8 bieten genug Spielraum, um zu croppen. Und die gute Leistung bei hohen ISO-Werten auch.
Das folgende Bild hatte nach dem Crop bspw. nur noch eine Größe von 2610 x 1739 Pixel. Das reicht für den Blog aber vollkommen aus, hier verkleinere ich eh alles auf maximal 1800 Pixel in der Breite.
Ja, hier hätte ich auch weiter zoomen können, aber die ganze Truppe sind 5 Mädchen, und aufs Bild sollten alle mit drauf.
Beim folgenden Beispiel war aber nicht mehr viel Luft. Nach dem Crop blieben nur noch 1026 x 1283 Pixel übrig und das Bildrauschen schon stark zu erkennen.
Aber schnell durch Topaz Photo AI gejagt und alles ist gut. Schon erstaunlich, was Software heutzutage liefert.
Da es um die R8 geht, hier ein Vergleich vor Topaz PhotoAI links und rechts danach, inkl. noch etwas weiterer Bearbeitung.
Meine Kameraeinstellungen bei dieser Veranstaltung:
- Kameramodus: Blendenpriorität (Av) mit ISO-Automatik mit maximaler Verschlusszeit von 1/250 Sek.
- Motiverkennung: Personen + Augen AF
Funktioniert super und es ist wirklich erstaunlich, auf welche Entfernung die Kamera noch auf das Auge fokussiert, auch wenn es eigentlich egal ist. Ist aber schön anzusehen, wie sich der AF am Auge festkrallt. - AF-Betrieb: SERVO
- AF-Bereich: erweitert.: Umgebg
- Nachfs. ges. Ber. Servo-AF: ON
Das Fokusfeld bleibt bei mir in dem Fall immer in der Mitte. Sobald der Auslöser halb durchgedrückt wird, verfolgt er aber das Objekt über den gesamten Sensor. - Servo-AF-Case: Case A (Auto)
- CRaw
- Weißabgleich: Automatik
Bei diesem Test war das Objektiv der limitierende Faktor, nicht die Kamera. Die Ergebnisse sind aber absolut brauchbar, zur Not wird eben per Software nachgeholfen.
Einzig der automatische Weißabgleich lag etwas daneben, aber auch das lässt sich im Nachhinein gut korrigieren.
Canon EOS R8 Tipp: Der Digitale Telekonverter
Die R8 hat einen integrierten digitalen Telekonverter (Kamera Menü 1 -> Digital-Telekonv.), dieser funktioniert aber nur mit JPEG und zwar wirklich nur mit JPEG, du kannst also nicht gleichzeitig ein „telekonvertiertes“ JPEG + ein normales Raw abspeichern. Ich selber nutze CRAW. Schlussendlich liefert der digitale Telekonverter aber eh schlechtere Bilder als die AI – Vergrößerungstools wie Topaz PhotoAI und Co.
Den Telekonverter kannst du mit x2 und x4 nutzen. Im Beispiel siehst du die 4-fache Vergrößerung:
Und jetzt noch ein Vergleich zu Topaz Photo AI und zum nicht vergrößerten JPEG, auch alles wieder x4.
Nein, Topaz Photo AI ist auch nicht perfekt, aber doch deutlich besser als der digitale Telekonverter der EOS R8. Also Finger weg vom digitalen Telekonverter. Besser im Nachhinein vergrößern.
Test 2: Vögel im Zoo
Vögel fotografieren mit der Canon EOS R8 Teil 1: Statisch
In Puerto de la Cruz ist der Loro Parque. Die Institution weltweit, wenn es um Papageien geht. Perfekte Motive für einen Test der EOS R8.
Am einfachsten lassen sich die Tiere im Bereich „Katandra Treetops“ fotografieren. Dort kannst du über eine Treppe in die Baumwipfel steigen und die Tiere an verschiedenen Futterstellen hautnah erleben. Deshalb hat der Kollege im Bild auch einen verschmierten Schnabel. Fotografiert habe ich ihn während des Mittagessens 🙂
Aber mehr oder weniger stillsitzende Tiere sind ein Kinderspiel für fast jede Kamera. Wie schlägt sich der Autofokus bei fliegenden Vögeln?
Vögel fotografieren mit der Canon EOS R8 Teil 2: Im Flug
Dazu setzte ich mich in das Delfinarium, denn vor der Delfin-Show fliegen immer ein paar Papageien. Meinen Sitzplatz wählte ich so, dass die Vögel direkt auf mich zufliegen. Nachteil: Volles Gegenlicht in der Anflugsituation.
Kurz: die meisten Fotos wurden nichts! Die Kamera erkannte die Vögel nicht, entweder weil es zu starkes Gegenlicht war oder weil sie sich nicht deutlich genug vom Hintergrund abhoben. Zudem geht es auf diesen kurzen Entfernungen sehr rasant zu.
Hier einer der wenigen AF-Treffer:
Man sieht dem Bild aber an, dass der Vogel stark aufgehellt werden musste. Aber erstaunlich, dass der Sensor der R8 noch so deutliche Farbdaten liefert. Hier das Original:
Meine Kameraeinstellungen bei dieser Veranstaltung:
- Kameramodus: Blendenpriorität (Av) mit ISO-Automatik mit maximaler Verschlusszeit von 1/1000 Sek.
- Motiverkennung: Tiere + Augen AF
- AF-Betrieb: SERVO
- AF-Bereich: Gesamter Bereich
- Nachfs. ges. Ber. Servo-AF: ON
- Servo-AF-Case: Case A (Auto)
- CRaw
- Elek. 1. Verschl.
- Weißabgleich: Automatik
Weil die ersten Fotos der Papageien so ernüchternd waren, schaute ich mir eine weitere Delfin-Show an.
Mit den folgenden, geänderten Autofokus-Einstellungen:
- AF-Bereich: erweitert.: Umgebg
- Servo-AF-Case: Case 3 (Motive sofort fokussieren, die in AF-Felder eintreten)
Gleicher Vogel, andere Einstellungen, bessere Ergebnisse!
Tatsächlich war die Trefferquote mit den geänderten Einstellungen deutlich höher als vorher. Ich vermute, dass es am kleineren AF-Feld liegt, und es geholfen hat, dass ich der Kamera erst einmal gezeigt habe, was fokussiert werden soll und ich mich nicht ausschließlich auf die Tiererkennung verlassen habe.
Vögel fotografieren mit der Canon EOS R8 Teil 3: RAW-Burst-Modus
Im Raw-Burst-Modus (Kamera Menü 6 -> RAW-Burst-Modus) nimmt die EOS R8 mit 30 Bilder/Sekunde mit Servo-AF und Motiverkennung auf. Größter Vorteil, du kannst die Voraufnahme nutzen. Drückst du den Auslöser halb durch, speichert die R8 die letzten ca. 0,5 Sekunden (also ca. 15 Bilder) so lange, bis du den Auslöser komplett durch drückst.
D.h., mit dem Raw-Burst-Modus und der Voraufnahme, kannst du die Action einfangen, die passierte, kurz bevor du den Auslöser durchgedrückt hast.
Größter Nachteil des Raw-Burst-Modus:
- Er funktioniert nur mit elektronischem Verschluss
- Die Bilder werden in einem speziellen Format gespeichert und du musst die einzelnen Raws (es gehen auch JPEG) entweder mit der Kamera oder mit Canons DPP extrahieren.
Die folgende Reihe zeigt, wie schnell die Autofokus-Nachführung der EOS R8 ist, wenn sie sich an ein Motiv geheftet hat. (Und wie schnell die Vögel sind!!!) Du siehst 16 Bilder, also knapp mehr als eine halbe Sekunde.
Der Vogel wurde perfekt nachgeführt, ich bin begeister!
Hier in bisschen größer:
Canon EOS R8 Tipp: Autofokus-Einstellungen
Vermutlich gibt es Tausende an Kombinationen, wie du den Autofokus der EOS R8 einstellen kannst. Allein das AF-Menü der Kamera hat 6 Tabs!
Wichtig sind diese drei Punkte:
- AF-Bereich: Damit gibst du an, wo im Bildausschnitt fokussiert werden soll. Dazu zähle ich auch die Objekterkennung.
Den AF-Bereich stellst du im Q-Menü oben links ein und im AF-Menü 1 -> AF-Bereich.
Bei der Auswahl werden die Felder von links nach rechts immer größer.
Ganz links, Spot-AF, nur ein kleiner Punkt, mit dem du sehr genau den zu fokussierenden Punkt bestimmen kannst. Ganz rechts AF gesamter Bereich, da entscheidet die Kamera, worauf sie fokussiert.
Die Objekterkennung steuerst du über das AF-Menü 1 -> Motiv z. Erkennen oder im Q-Menü, der dritte Punkt auf der linken Seite. - AF-Betrieb: SERVO oder ONE SHOT
SERVO ist der Nachführ-Autofokus von Canon. Bewegt sich dein Motiv, fokussiert die Kamera neu, solange du den Auslöser halb herunterdrückst bzw. du den AF ON-Button auf der Rückseite drückst.
Bei ONE SHOT wird nur einmal am Anfang fokussiert und dann nicht mehr.
Die EOS R8 hat noch die Einstellung AI FOCUS, da entscheidet die Kamera selbst, ob ONE SHOT oder SERVO benutzt wird. Die Kamera wechselt sogar den Modus von ONE SHOT auf SERVO, wenn du schon fokussiert hast und sich dann das Motiv bewegt. Funktioniert also wirklich gut.
Den AF-Betrieb stellst du im Q-Menü im zweiten Punkt auf der linken Seite oder im AF Menü 1 -> AF-Betrieb ein. - SERVO AF Case: Nutzt du den Nachführ-Autofokus, kannst du hier einstellen, wie schnell die Kamera den Fokus nachführen soll (AF Menü 2). Du kannst sogar bestimmen, wie lange die Kamera auf einem Motiv bleiben soll, auch wenn sich etwas dazwischen geschoben hat (AF Menü 1 -> Nachgeführte Motive wechseln).
Im AF-Menü kannst du dich verlieren. Schlussendlich musst du einfach ausprobieren, was für dich passt, oder einfach bei der Automatik bleiben. Das funktioniert auch sehr gut.
Interessant ist noch der Punkt AF Menü 1 -> Nach. ges. Br. Servo-AF. Ausgeschrieben heißt das „Nachverfolgung des Gesamtbereichs bei Servo AF“. Aktivierst du diesen Punkt, kannst du bei SERVO-AF mit einem kleinen Fokusfeld (AF-Bereich) dein Motiv auswählen und es wird dann über die gesamte Sensorgröße verfolgt.
Ist diese Funktion deaktiviert, bleibt SERVO-AF nur innerhlab des von dir definierten AF-Bereichs.
Test 3: Wandern mit dem Kit-Objektiv
Wie gesagt, wandern gehe ich die meiste Zeit nur noch mit der kleinen Canon G5X Mark II, aber mit dem Kit-Objektiv wird die EOS R8 auch recht klein und leicht. Hat dann aber kaum noch Vorteile im Vergleich zur Kompakten. Trotzdem habe ich mir die Canon EOS R8 und das RF24-50mm STM geschnappt und bin mit ihr im Norden Teneriffas von Icod de Alto hoch in den Teide Nationalpark gewandert und dann durch die Wolken wieder ein Stück zurück.
Ohne Frage, die EOS R8 ist selbst mit dem kleinen Kit-Objektiv größer und auch schwerer (R8: 680g; G5X II 389g) und trotzdem bietet sie in dieser Konstellation einen kleineren Brennweitenbereich. Nicht mal freistellen kann man damit besser, weil das Kit-Objektiv so lichtschwach ist.
Dieses Foto – über den Wolken – hätte ich auch mit der G5X Mark II so machen können:
Auch dieses Foto – jetzt in den Wolken – hätte die Kompakte hingekriegt:
Trotz des lichtschwachen Objektivs, spielt die R8 ihre Vorteile bei schlechten Lichtverhältnissen aus. Außer meiner Handyfunzel, war da nämlich überhaupt kein Licht:
Ja, das Foto hat schon eine ordentliche Portion KI-Entrauschen mit Adobe Lightroom bekommen. Ich bin trotzdem erstaunt. Das ist die Fuente Pedro, ein Stollen zur Wassergewinnung. Davon gibt es viele auf Teneriffa, die meisten sind aber verschlossen, dieser hier ist offen und liegt zudem schön.
Du siehst, bei solch hohen ISO-Werten rauscht natürlich auch die EOS R8 ordentlich. Aber das Ausgangsmaterial ist immer noch so gut, dass aktuelle Methoden, um Bildrauschen zu entfernen, ein ordentliches Bild daraus zaubern können.
Den großen Dynamikumfang hast du schon bei den Vögeln gesehen, auch das ist ein Vorteil der R8. Trotzdem muss ich sagen: Ich mag das Kit-Objektiv nicht so richtig und ähnlich klein und leicht bleibt die Kamera dann nur noch mit einer Festbrennweite. Und da sind wir wieder beim Punkt von ganz oben. Die EOS R8 ist zwar klein, aber auch nur so lange, wie man kleine Objektive verwendet.
Trotzdem hat die EOS R8 im Vergleich zu einer Edel-Kompaktkamera wie der G5X II oder der Sony RX100-Serie natürlich ein paar Vorteile, was die Bildqualität angeht:
- Höhere Auflösung
- Besser bei schlechtem Licht
- Größerer Dynamikumfang
Außerdem kannst du auch andere Objektive nutzen und viel wichtiger: Mit der Canon EOS R8 fotografiert es sich ganz anders als mit einer Kompaktkamera.
Die Ergonomie ist viel besser. Der große Griff, der Sucher, der nicht erst ausgefahren werden muss und die einfach zu erreichenden Drehräder lassen das Fotografieren mit der EOS R8 zu einem ganz anderen Erlebnis werden, als mit einer Kompaktkamera.
Zusätzlich ist die EOS R8 nicht nur eine Fotokamera, sondern auch eine vollwertige Videokamera. Auch das ist ein weiterer Vorteil gegenüber den Kompakten.
Canon EOS R8 Tipp: Buttons, Drehräder, Touchscreen
Natürlich sind die Bedienelemente der Canon EOS R8 im Vergleich zum großen Bruder – der EOS R6 Mark II – abgespeckt.
So hat die Kamera nur 2 Drehräder und auch keinen Joystick, um das AF-Feld zu verschieben.
Mir persönlich reichen 2 Drehräder, falls dir das nicht reicht, RF-Objektive haben ein Drehring, den du „frei“ belegen kannst. Mit RF-Objektiven hat also auch die EOS R8 drei Drehräder. Perfekt!
Der fehlende Joystick nervte mich am Anfang tatsächlich ein bisschen, du kannst das Steuerkreuz aber konfigurieren, um das AF-Feld zu verschieben (so mache ich es) oder per Touch and Drag auf dem Touchscreen, oder einfach direkt auf dem Touchscreen auf das Motiv tippen.
Oft nutze ich auch die Funktion AF Menü 1 -> Nach. ges. Br. Servo-AF. = On. Ich lasse das AF-Feld in der Mitte, locke damit mein Motiv ein und „reframe“ dann das Bild. Das funktioniert nicht immer, aber meistens.
Im Configurations Menü 3 kannst du die Tasten und Wahlräder nach deinen Bedürfnissen anpassen. Die Tastenbelegung kannst du für den Movie-Modus sogar anders konfigurieren als für den Foto-Modus.
Im Kamera Menü 8 -> Schnelleinst. anpassen kannst du das Q-Menü mehr oder weniger nach deinen Wünschen konfigurieren. Dort könnten für meinen Geschmack ein paar mehr Funktionen sein.
Zusätzlich zum Q-Menü und den belegbaren Buttons, kannst du aber auch ein My Menu konfigurieren. Darin kannst du jeden beliebigen Punkt des gesamten Menüs der EOS R8 ablegen und so schnell darauf zugreifen.
Mit dem ON/LOCK/OFF-Schalter kannst du Drehränder und den Touchscreen sperren (Einstellung LOCK). Warum nicht auch Buttons möglich sind, erschließt sich mir nicht. Aber nun gut. Konfigurieren kannst du das im Setup Menü 4 -> Multifunktionssperre. Wenn du alle Haken entfernst, wird nix gesperrt und es ist egal, ob du auf LOCK oder ON stellst. So habe ich es.
Canon EOS R8 Tipp: Verbindung mit dem Smartphone und GPS-Daten in Fotos
Du kannst die EOS R8 ganz einfach per Bluetooth mit deinem Smartphone verbinden, um Bilder ans Smartphone oder GPS-Koordinaten an die Kamera zu übertragen.
Lade dir dafür zuerst die App Canon Connect aus dem Google Play Store oder dem Apple App Store und füge die R8 mit einer Bluetooth-Verbindung hinzu.
In der App links oben auf das +, dann R8 auswählen und in der Kamera unter Verbindungsmenü 1 -> M. Smartphone verb. (Tablet)
Jetzt noch Verbindungsmenü 2 -> GPS-Geräteeinstellungen -> GPS-Gerät wählen = Smartphone und in der Smartphone-App unter Standortinformationen ggf. freigeben.
Kamera und Smartphone bleiben jetzt dauerhaft per Bluetooth miteinander verbunden, solange sie nahe genug beieinander sind oder die App auf dem Smartphone aktiv ist. Auch, wenn du die Kamera ausschaltest! Willst du die Verbindung von der Kamera aus trennen, musst du Verbindungsmenü 2 -> Flugzeugmodus = Ein aktivieren.
Theoretisch werden ab jetzt Standortinformationen in deine Bilder geschrieben. In der Praxis habe ich aber immer wieder Bilder ohne Geo-Koordinaten. Deshalb füge ich Geotags zu Bildern manuell hinzu.
Die dauerhafte Bluetooth-Verbindung mit der Kamera schadet aber nicht, zum einen hast du so die meisten GPS-Koordinaten, zum anderen kannst du die Bluetoothfernsteuerung (ein einfacher Fernauslöser) verwenden.
Willst du weitere Funktionen der App nutzen, stellen Kamera und Smartphone automatisch eine WLAN-Verbindung her.
Damit kannst du:
- Bilder auf der Kamera
Bilder auf der Kamera betrachten, bewerten, löschen, rudimentär bearbeiten und auf das Smartphone herunterladen. - Remote Live View-Aufnahme
Ein Fernauslöser mit Vorschau und der Möglichkeit viele Einstellungen zu ändern, ohne die Kamera anzufassen. - Automatisch übertragen
Jedes aufgenommene Bild sofort auf das Smartphone übertragen. Achtung, funktioniert nicht, wenn du HEIF-Fotos aufnimmst. - Kameraeinstellungen
Datum, Uhrzeit und Zeitzone deines Smartphones mit der Kamera synchronisieren. (Unbedingt machen, wenn du hinter Geotags manuell hinzufügen willst.)
Bis auf die einzelnen Aussetzer bei den GPS-Daten läuft die App auf meinem Google Pixel 6 Pro in Verbindung mit der EOS R8 sehr zuverlässig.
Canon EOS R8 Tipp: Das Menü und meine Einstellungen als Video erklärt
Test 4: Nachts im Teide Nationalpark
Diese Zeilen schreibe ich mit laufender Nase und Halsschmerzen. War für meinen wärmeverwöhnten Körper irgendwie zu kalt dort oben. Immerhin liegt der „untere“ Teil der Hochebene im Teidenationalpark zwischen 1900m und 2200m.
Ich will jetzt aber nicht jammern, ich wusste, was mich erwartet und war (so dachte ich) entsprechend warm angezogen.
Um Sterne und die Milchstraße zu fotografieren, brauchst du nicht viel Ausrüstung:
- lichtstarkes Objektiv (in meinem Fall das Canon RF15-45mm F2.8L)
- Stativ (in meinem Fall der ZERO-Y Travel Tripod)
- Kamera mit möglichst guten Lowlight-Eigenschaften
All die Technik bringt dir aber nichts, wenn die Parameter der Umgebung nicht passen.
- wenig Lichtverschmutzung
- kein Mond
- keine Wolken
- wenig Luftfeuchtigkeit oder andere Luftverschmutzung
Der letzte Punkt war bei mir nicht ideal, in der Luft befand sich etwas Saharastaub, ein Phänomen, welches man auf den Kanarischen Inseln als Calima bezeichnet. Die Ergebnisse können sich trotzdem sehen lassen.
Zuerst habe ich bei den Roques de Garcia Richtung Norden fotografiert. Dort kannst du die Silhouette des Pico Viejo und des Pico de Teide, dem höchsten Berg Spaniens erkennen. Ansonsten gibt es nur Sterne und Sternschnuppen.
Danach wollte ich eigentlich zu den Minas de San Jose, stoppte aber auf dem Weg dorthin am ersten Parkplatz und fand es so gut, dass ich blieb.
Meine Kameraeinstellungen bei dieser Veranstaltung:
- Kameramodus: Manueller Modus (M)
- Manueller Fokus
- CRaw
- Weißabgleich: Automatik
- Bildstabilisator im Objektiv aus
- Kamera auf Stativ
Canon EOS R8 Tipp: Intervallaufnahmen
Tatsächlich schoss ich im Teidenationalpark nicht nur einzelne Fotos, sondern eine ganze Reihe davon, um hinterher einen Zeitraffer zu erstellen.
Leider flackert dieser etwas und ich weiß nicht, was ich dagegen tun soll. Das Visuelle Deflicker von LRTimelapse hilft bedauerlicherweise nicht.
Zeitraffer bzw. Intervallaufnahmen kannst du mit der Canon EOS R8 aber ganz einfach erstellen.
Im Fotomodus nutzt du dafür den Intervall-Timer (Foto Menü 7 -> Intervall Timer). Du kannst das Intervall in Stunden, Minuten, und Stunden bestimmen und die Anzahl der Aufnahmen. Setzt du die Anzahl der Aufnahmen auf 0, nimmt die Kamera so lange auf, bis du die Kamera ausschaltest.
Ich hatte in meinem Beispiel ein Intervall von 1 Sekunde, dann wurde 15 Sekunden belichtet, dann 1 Sekunde gewartet und wieder 15 Sekunden belichtet.
Hinterer hast du dann einzelne Fotos auf der Speicherkarte.
Willst du direkt einen fertigen Zeitraffer in der EOS R8 erstellen, wechselst du in den Movie-Modus und gehst ins Kamera Menü 6 -> Zeitraffer Movie.
Canon EOS R8 Tipp: Akkulaufzeit und Nachladen
Während meiner Aufnahmen für den Timelapse sah das Display der R8 plötzlich so aus:
Scheiße!
An diesem Tag war eine Karateveranstaltung meines Sohnes, während der ich schon fotografierte, danach hängte ich die Kamera kurz ans USB-C-Ladegerät meines Laptops, voll wurde der Akku aber nicht. Mit diesem Füllstand machte ich mich dann auf den Weg zu den Sternen.
Mit dem kurzen Zwischenladen hat die EOS R8 743 Fotos geschossen, bis der Akku leer war.
Ohne die Intervallaufnahmen wären es sicherlich ein paar weniger geworden. Der kleine LP-E17 Akku der Canon EOS R8 ist ihre Achillesferse.
Immerhin kannst du die Kamera per USB laden und auch betreiben.
Laden und betreiben funktioniert bei mir mit 3 schnellladefähigen Ladegeräten.
Nur laden, nicht betreiben, konnte ich mit PowerDelivery Powerbanks. Für einen längeren Timelapse muss ich mir also noch eine andere Powerbank besorgen. Für Hinweise, bin ich dankbar: marc@reisezoom.com
Ein „normales“ Ladegerät, in das du den Akku stecken kannst, liegt der EOS R8 bei.
Test 5: Der Wander-Vlog
Die Canon EOS R8 ist eine vollständige Videokamera. Obwohl sie keinen internen Bildstabilisator hat, eignet sie sich wegen ihrer geringen Größe und dem geringen Gewicht super zum Vloggen. Wobei es natürlich auch hier auf das Objektiv ankommt. Ich habe lange mit mir gehadert, welches Objektiv ich für diesen Test nehmen soll. Das leichte aber auch lichtschwache Canon RF 15-30mm F4.5-6.3 IS STM hatte ich nicht da und das 24-50er Kit-Objektiv wollte ich nicht nehmen, weil der elektronische Bildstabilisator der R8 den Bildausschnitt zu sehr verengen würde. Also habe ich das große, schwere, teure RF15-35 F2.8 an die Kamera geschraubt. Damit waren zwar alle Größevorteile dahin … aber was solls … 😁
Canon EOS R8 Tipp: Videokamera
Die Canon EOS R8 ist eine vollständige Videokamera.
Drehst du links oben am Schalter, werden die Modi auf dem Moduswahlrad zu Video-Modi. Das Menü ändert sich ein bisschen, auch das Q-Menü sieht anders aus und du kannst sogar die Button-Belegung speziell für diesen Modus anpassen.
Im Video-Modus verhalten sich die Moduswahlradeinstellungen P/B/Fv gleich. Du kannst die Belichtungskorrektur ändern, mehr aber nicht. Dieser Modus wird auch aktiviert, wenn der Wahlhebel auf „Foto“ steht.
Steht der Wahlhebel auf „Video“ kannst du zusätzlich
- den erweiterten digitalen Bildstabilisator aktivieren (Kamera Menü 7 -> IS (Bildstabilisator) Modus; oder im Q-Menü)
- Hohe Bildrate – also Zeitlupe – nutzen (Kamera Menü 1),
- den Crop-Modus (Movie beschneiden) aktivieren(Kamera Menü 1),
- in HDR PQ (Kamera Menü 2) oder
- in Canon Log 3 (Kamera Menü 4) filmen und
- Zebras aktivieren, zur besseren Belichtungskontrolle. (Kamera Menü 7)
Im Modus TV kannst du zusätzlich die Verschlusszeit bestimmen und im Modus Av die Blende. Beide Modi gehen nur mit ISO-Automatik. Gerade im Av-Modus wäre es schön, wenn man bestimmen könnte, wie sich Verschlusszeit und ISO-Empfindlichkeit verhalten, ähnlich wie das im Foto-Modus möglich ist. Geht aber nicht.
Die volle Kontrolle gibt es nur im Modus M. Dort kannst du Blende, Verschlusszeit und ISO (es geht auch Automatik) nach Belieben einstellen.
Alle Video-Modi und viele weitere Funktionen stelle ich in diesem Video vor:
Test 6: Portäts mit der Canon EOS R8
Die EOS R8 punktet mit kleinen Festbrennweiten! So spielt sie den Vorteil der geringen Größe und des geringen Gewichts voll aus. Mit dem 50mm F1.8 STM, wiegt die R8 nur 630g (das ist weniger als bspw. eine EOS R6 ohne Objektiv!) und passt zudem in eine Jackentasche!
Das ist genial und macht Spaß, vor allem weil du keine Abstriche in der Bildqualität machen musst.
Ja, ich kenne die Argumente: Kein IBIS und dann auch noch ein nicht stabilisiertes Objektiv. Aber hey, wir reden von Portäts, von Menschen! Die halten in ihrer Pose vielleicht still, eine Langzeitbelichtung machst du trotzdem nicht, zudem ist die Blende tendenziell offen, was die Verschlusszeit eh verkürzt.
Die Freinhandregel sagt, dass du mindestens 1 / Brennweite belichten musst, um nicht zu verwacklen. Verdoppeln wir das und sagen, dass man mit dem 50mm maximal 1/100 Sek. belichten darf, damit das Foto auch nach 2 Kaffee noch scharf ist … während meines Tests lag ich nie unter diesem Wert! Schließlich kann man zur Not auch mit der ISO Empfindlichkeit nach oben gehen oder eben ein stabilisiertes Objektiv wählen.
Hier das besagte 1/100 Sek. Bild. Ein Schnappschuss in einer Kirchen von La Laguna, der ehemaligen Hauptstadt Teneriffas.
Weitere Fotos aus meinem Rundgang durch La Laguna sind deutlich kürzer belichtet, wurden aber auch im Freien aufgenommen.
Oder hier, aufgenommen im Botanischen Garten von Puerto de la Cruz. Ein Besuch ist sehr zu empfehlen!
Canon EOS R8 Tipp: Augen-Autofokus
Gerade bei Porträts spielt der Augen-AF der EOS R8 seine Stärken aus. Klar, du stellst die Motiverkennung auf Mensch und aktivierst den Augenautofokus. Ich habe mir zusätzlich den M.Fn-Button an der Oberseite der R8 so konfiguriert, dass ich damit zwischen linkem und rechtem Auge wechseln kann. Das ist praktisch.
Die Motiverkennung und den Augen-AF stellst du unter AF1 -> Motiv z. Erkennen und AF1 -> Augenerkennung ein.
Die Motiverkennung habe ich zusätzlich im Q-Menü, das kanst du dir unter Kamera-Menü 8 -> Schnelleinst. anpassen konfigurieren.
Die M.Fn-Taste, kannst du unter C.Fn-Menü 3 -> Tasten anpassen nach deinen Wünschen belegen.
Der Augen-Autofokus der R8 ist gut aber nicht perfekt. Bei dem Bild aus dem Botanischen Garten oben, fokussierte die Kamera hin und wieder auf die Brille, statt auf das Auge. Gerade bei solch geringen Schärfentiefen ist das ärgerlich.
Also Vorsicht bei Brillen! Ich muss aber zugeben, dass der AF auch trotz Brille fast immer sitzt. Aber eben nur fast.
Fazit meines Canon EOS R8 Tests
Ich dachte mir schon, dass ich die Canon EOS R8 mögen werden, weil ich kleine Kameras generell mag. Tatsächlich erinnert mich die R8 ein bisschen an die M50, nur mit größerem Griff und ohne kastrierte Software. Ja, die EOS R8 gibt alles, was Canon kann. Das ist super!
Autofokus wie die größeren und teureren Canon-Kameras, das gilt auch für die Videofunktionen, die Serienbildgeschwindigkeit (zumindest mit elektronischem Verschluss) und selbst der Buffer muss sich nicht verstecken.
Bravo!
Das kleinere Gehäuse und vor allem das geringere Gewicht im Vergleich zu meiner EOS R6 gefallen mir richtig gut, und tatsächlich gefällt mir auch die Bedienung. 2 Drehräder reichen aus und nach kurzer Umgewöhnung, vermisste ich auch den Joystick nicht mehr.
Wieder, bravo!
Ja, tatsächlich fallen mir eigentlich keine negativen Punkte zur Canon EOS R8 ein (außer die Sache mit dem kleinen Finger). Dass sie keinen internen Stabi hat, weiß man vor dem Kauf und bei allen anderen Punkten liefert die kleine Kamera wirklich gut ab.
Einzig die verfügbaren Canon RF Zoom-Objektive finde ich nicht ganz optimal. Das RF24-50mm F4.5-6.3 IS STM ist zwar klein und leicht, aber lichtschwach und von der verfügbaren Brennweite doch sehr eingeschränkt. Mehr Brennweite aber auch wenig Lichtstärke bietet das RF 24-105mm F4-7.1 IS STM.
Bleibt also nur der Griff zum teuren RF 24-105mm F4L IS USM oder zum 24-240mm …
Die sind beide aber groß und schwer und haben an solch einer kleinen Kamera als Immerdrauf irgendwie nichts zu suchen. Vielleicht bringt Canon irgendwann ein 24-70mm mit f3.5-5.6 oder sogar durchgehend mit f/4. Das wäre was!
Alternativ bleiben natürlich Festbrennweiten. Wie oben schon beschrieben, wird die R8 damit wirklich klein und leicht und spielt so ihre wahren Vorteile aus. Willst du aber universell sein, brauchst du mehrere Festbrennweiten, was das Gesamtpaket auch wieder größer, schwerer und vor allem umständlicher macht.
Egal wir, von mir gibt es für die EOS R8 eine Empfehlung!
Canon EOS R8 oder Canon EOS RP?
Die Canon EOS R8 hat in meinen Augen gegenüber der EOS RP 3 wirkliche Vorteile:
- Das Handling
Die Kameras sehen sich zwar sehr ähnlich, aber der Ein-/Ausschalter ist bei der R8 auf der rechten Seite, bei der RP auf der linken. Einmal dran gewöhnt, willst du nichts anderes mehr. Die RP kannst du zwar im Stand-by-Modus lassen, was die allerdings eh schon knappe Akkulaufzeit noch weiter schrumpfen lässt. Letztere ist, trotz des gleichen Akkus, bei der R8 auch länger.
Auch die Konfiguration der Buttons und des Q-Menüs ist bei der R8 besser. - Der Autofokus
Der AF der RP ist für die allermeisten Situationen ausreichend gut. Willst du aber schnelle Action fotografieren oder die Objekterkennung nutzen, führt kein Weg an der R8 vorbei. Gerade bei schneller Action bietet auch die deutlich schnellere Serienbildgeschwindigkeit der R8 weitere Vorteile im Vergleich zur EOS RP.
Ein wirklich großer Vorteil ist auch, dass du im AF-Betrieb: SERVO ein Objekt einloggen kannst und das dann auch außerhalb des eingestellten Fokusfeldes verfolgt wird (Nachfs. ges. Ber. Servo-AF: ON). So fällt gar nicht auf, dass beiden Kameras ein Joystick fehlt. Ich habe das Fokusfeld immer in der Mitte, locke das Motiv ein und „reframe“ dann den Bildausschnitt.
Bei statischen Motiven funktioniert das mit der RP und AF-Betrieb: ON SHOT aber auch. - Die Videofunktion
Während die Canon EOS RP nur Full HD mit maximal 60 Bilder/Sekunde und Dual Pixel-AF bietet, findest du bei der EOS R8 das volle Programm an Video-Funktionen:- 4K mit bis zu 60 Bilder/Sekunde ohne Crop
- FHD mit bis zu 120 Bilder/Sekunde
- In allen Modi DualPixel-AF II
- Abspeicherbare Custom-Settings
- …
Natürlich hat die R8 noch andere Vorteile, für die meisten fallen allerdings selten stark ins Gewicht oder es lässt sich ein Workaround finden.
Der größte Vorteil der EOS RP ist eindeutig der Preis. Wenn dich die oben angesprochenen Punkte nicht stören, dann empfehle ich dir den Kauf der EOS RP. Vom gesparten Geld kannst du eine Reise unternehmen oder es in ein gutes Objektiv investieren.
Die EOS RP bei Händlern:
Canon EOS R8 oder Canon EOS R6 (Mark II)?
Ohne Frage, die EOS R6 Mark II ist die bessere Kamera, aber auch deutlich teurer. Sensor, Bildprozessor und auch sonst viele technische Daten teilt sie jedoch mit der EOS R8.
Die wichtigsten Unterschiede:
- Größerer, schwerere Body
- 2 Kartenslots
- Interner, optischer Bildstabilisator
- Mechanischer erster Verschluss
- Joystick und ein weiteres Drehrad
- Größerer Akku
Wie schon beim Vergleich RP und R8, musst du wissen, ob du diese Features brauchst oder nicht. Ich musste für mich feststellen, dass mir der interne Bildstabilisator weniger bringt als gedacht und dass ich den Joystick nach einer kurzen Umgewöhnung bei der EOS R8 überhaupt nicht vermisse.
Auch den zweiten Kartenslot nutze ich nicht, aber ich fotografiere auch keine Hochzeiten oder sonstige wichtige Events, sodass ich das Risiko eines Kartenfehlers auf mich nehmen kann.
Bei der R8 kannst du die Bilder direkt per WLAN an dein Smartphone übertragen, sodass und hast – eben über Umwege – auch eine Datensicherung.
Kurz:
Spielt Geld und die die Größe und das Gewicht des Bodys keine Rolle, dann greife zur EOS R6 Mark II. Ansonsten solltest du die EOS R8 zumindest in die Auswahl mit aufnehmen.
Die EOS R6 Mark I ist auch eine grandiose Kamera, hat jedoch nur 20 MP, statt 24 MP und ein etwas kompliziertere Steuerung des Autofokusses. So kannst du bspw. die zu erkennenden Objekte nur über das Menü wechseln, kannst die AF-Felder nicht frei definieren und auch ein eingeloggtes Objekt nicht außerhalb des AF-Felds verfolgen lassen.
Video kann die R6 zwar in bis zu 4k60, allerdings bekommst du da schnell Probleme mit Überhitzung. Außerdem gibt es ein 30min Zeitlimit für die maximale Aufnahmedauer. Beides können EOS R8 und EOS R6 Mark II besser.
Die wichtigen Unterschiede zwischen Canon EOS R6 Mark II und EOS R8 gelten aber auch für die EOS R6 Mark I:
- Größerer, schwerere Body
- 2 Kartenslots
- Interner, optischer Bildstabilisator
- Mechanischer erster Verschluss
- Joystick und ein weiteres Drehrad
- Größerer Akku
Und ganz ehrlich, die oben genannte Nachteile bei der Steuerung des Autofokuses haben mich nie gestört, aber ich wusste ja auch nicht, dass es besser geht :-).
Das Gleiche gilt für die 20 MP, diese halte ich nach wie vor für ausreichend.
Trotzdem, müsste ich mich zwischen der EOS R8 und der EOS R6 entscheiden, würde ich zur EOS R8 greifen. Hauptsächlich weil die R8 kleiner und leichter ist. Aber auch, weil die Steuerung mehr an das Canon EOS M-System erinnert.
Der Gewichtsunterschied zwischen der R6 (Mark II) ist mit etwas mehr als 200g durchaus enorm. Auf dem Papier erscheint das vielleicht wenig, in der Praxis ist es aber so, dass ich mir die Kamera beim Wandern problemlos an den Gürtel hängen kann, ohne dass mir die Hose bald unterm Hintern hängt.
Ähnlich ist es mit der Größe, vor allem mit großen Objektiven ist der Unterschied eigentlich nicht so groß. In der Praxis macht es aber doch was aus. Das ist schwer zu beschreiben und wahrscheinlich muss man kleine Kameras auch mögen.
Lange Rede, kurzer Sinn. Nach Wochen des testens, habe ich mich tatsächlich dazu entschlossen meine EOS R6 gegen die EOS R8 einzutauschen. Die Kamera passt einfach zu mir.
Hier das Video dazu:
Ein weiterer Grund, für die Canon EOS R8 im Vergleich zur EOS R6 sind für mich die erweiterten Möglichkeiten bei Video.
Tatsächlich bin ich mit der R6 zwar so gut wie nie zu dem Punkt gekommen, dass sich die Kamera wegen Überhitzung abschaltete, aber das auch nur, weil konzequentes Abschalten (wirklich ausschalten!) der Kamera, dem vorbeugt. Mit der R8 kann ich jetzt längere Takes im Studio aufnehmen, ohne Angst zu haben, dass die Kamera sofort überhitzt.
Die Kameras bei Händlern:
Canon EOS R6 Mark II
Canon EOS R8
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