Das beste Immer-Drauf-Objektiv: Canon RF24-240mm f4-6.3 IS USM

| Lesezeit ca. zehn Minuten

Seit 2 Jahren bin ich schon mit dem Canon RF24-240mm f4-6.3 IS USM unterwegs. Zwei Jahre lang konnte mich das Objektiv faszinieren, 2 Jahre lang konnte ich es auf Herz und Nieren testen ... Zeit für einen ausführlichen Testbericht aus der Praxis, oder nennen wir es Überzeugungsversuch. Ich finde das Objektiv einfach klasse.

Ende September in Brandenburg. Die Sonne schafft es nicht, sich durch die dicken Wolken zu kämpfen. Ganz im Gegenteil. Teilweise fallen ein paar Tropfen. Nicht schlimm. Aber ich – mit meiner kurzen Hose und dem Kapuzenpulli – bin definitiv falsch angezogen.
Egal, ich habe eine Canon EOS RP mit dem Canon RF24-240mm f4-6.3 IS USM und eine EOS M50 mit dem EF-M 18-150mm f/3.5-6.3 IS STM im Gepäck.

Mein Plan: Ich will beweisen, dass APS-C (und insbesondere das EOS M-System) ausreichen, und wir uns das Geld für eine Vollformatkamera und die entsprechend teureren Objektive sparen können.
In dem Moment meine ich tatsächlich, den Beweis führen zu können. Vor allem, weil die Kombination des M-Systems ziemlich genau nur halb so viel kostet wie die RP mit dem 24-240!

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 Das Objektiv gibt es aber auch bei Amazon.de*

Hier findest du eine Übersicht über aller Canon RF-Objektive.

Hier das Video von damals:

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2 Jahre und viele Aha-Effekte später …

Zwei Jahre später muss ich sagen: Ich lag damals nicht ganz falsch, schließlich sagte ich, dass es gerechtfertigt sei, dass die RP mehr kostet. Aber auch nicht ganz richtig. Denn in der Zwischenzeit fotografiere ich viel mit einer Canon EOS R6 und dem RF24-240!

Mein aktuelles Video über das Objektiv:

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Als Einstimmung auf das Objektiv fotografiere ich auf Teneriffa ein paar Eidechsen. Die gibt es dort an jeder Ecke in Massen. Mein Lieblingsbild dieser kleinen Fototour mit dem 24-240er:

Eidechse Teneriffa

Canon EOS R6 – 240 mm – ISO 640 – f/8 – 1/250 Sek. [original Raw]

Warum das Canon RF24-240mm f4-6.3 IS USM?

Damals – vor 2 Jahren – war ich mit dem 24-240 mit der Familie unterwegs und musste schnell feststellen, dass das Objektiv universeller und obendrein auch schärfer ist als das EF-M 18-150.
Mit dem 24-240 habe ich mehr Weitwinkel, kann den Hintergrund schöner und stärker in Unschärfe verschwimmen lassen (d.h., das Bokeh ist stärker und schöner) und all das knackscharf! Hätte ich das mit einer EOS M-Kamera machen wollen, hätte ich mehrere Objektive gebraucht.

Diese beiden Fotos waren hauptsächlich für meinen Wechsel ins R-System und den Kauf des RF24-240 verantwortlich:

Schildkröte

Canon EOS RP – 222 mm – ISO 400 – f/7.1 – 1/40 Sek. (Original JPEG)

Canon EOS RP – 240 mm – ISO 1600 – f/7.1 – 1/500 Sek.

Zwei Fotos mit langen Brennweiten. Mit dem EF-M18-150mm waren diese immer ziemlich soft, mit dem RF24-240 sind sie gestochen scharf. Vor allem bei der Schildkröte hat mich das überrascht.
Beim zweiten Foto gefiel mir sofort die Freistellung meiner Tochter und das schöne Bokeh im Hintergrund.

Tatsächlich stürzte mich das RF24-240 in eine regelrechte Sinnkrise. Mein Video dazu:

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Beispielbilder und Gründe für das Canon RF24-240mm

Vorbemerkung zu den Beispielbildern

Die hier gezeigten Bilder sind zum Teil zugeschnitten und bearbeitet. Schließlich geht es mir darum, dir zu zeigen, was am Ende mit dem Objektiv herauskommt. Du findest zu vielen Bildern aber einen Link zum originalen Raw oder JPEG, je nachdem, in welchem Format das Foto aufgenommen wurde. Die Bilder bleiben aber trotzdem mein Eigentum. Sollte aber klar sein, oder?

So bearbeite ich meine Fotos:

Da die Bilder bearbeitet sind, wurde auch die Objektivkorrektur angewandt. Ohne diese bekommst du beim RF24-240 im Weitwinkel schnell einen Schock. Da sieht das Bild nämlich so aus:

Das Raw Out of Cam (Der dunkle Fleck unten ist der Schatten der Kamera)

Fotografierst du in JPEG, wird die Verzeichnung direkt kameraintern korrigiert, aber auch Lightroom oder DxO PureRaw korrigieren die Verzeichnung wunderbar. Das Raw ist breiter als 24mm, korrigiert zeigt das Bild des RF24-240mm aber ein bisschen weniger an, als bspw. das Canon RF24-105 L.

Das JPEG Out of Cam

Weitwinkelaufnahmen

Nachdem du jetzt die Schwächen des Objektivs im Weitwinkel kennst, will ich dir zeigen, dass du damit trotzdem tolle Fotos schießen kannst.

Das folgende Foto ist bei einer Wanderung bei Neustadt in Holstein entstanden. Eigentlich dachte ich ja, dass ich an der Ostsee tolle Motive finden werden, schlussendlich habe ich das Foto aber am Neustädter Binnenwasser aufgenommen. Auch zu diesem Bild gibt es mehr oder weniger ein Video.

Canon EOS R6 – 27 mm – ISO 100 – f/10 – 1 Sek. [original Raw]

Das ist das neue Palais in Potsdam:

Neues Palais Potsdam

Canon EOS R6 – 24 mm – ISO 100 – f/4.0 – 1/60 Sek. [original JPEG]

Und dieses Bild zeigt einen Teil des Bauhaus Denkmal bei Bernau. Auch zu diesem Foto gibt es ein Video.
Bauhaus Denkmal Bernau

Canon EOS R6 – 24 mm – ISO 200 – f/6.3 – 1/640 Sek. [original Raw]

Mittlere Brennweite

Bei der Recherche in meinem Fotoarchiv musste ich feststellen, dass ich ein Mann der Extreme bin. Die meisten Fotos, die ich mit dem Objektiv aufgenommen habe, sind entweder zwischen 150 und 240 mm, tendenziell eher am längeren Ende. Oder zwischen 24 und 50mm, tendenziell eher am kürzeren Ende. Das heißt aber natürlich nicht, dass das Objektiv zwischendrin nichts taugt.

Das siehst du bspw. an diesem Pfau aus dem Vogelpark Niendorf:

Pfau

Canon EOS R6 – 90 mm – ISO 640 – f/5.6 – 1/640 Sek. [original JPEG]

Oder auch hier, das ist das Casa Hamilton, ein Teil eines alten Wasserliftes im Norden der Insel Teneriffa.

Casa Hamilton Teneriffa

Canon EOS R6 – 76 mm – ISO 100 – f/5.6 – 1/800 Sek. [original Raw]

Oder hier bin ich – nicht so sonnig wie Teneriffa, aber trotzdem schön – bei einer Pause im Briesetal, bei Birkenwerder, nördlich von Berlin.
Pause Briesetal

Canon EOS R6 – 42 mm – ISO 2500 – f/5.6 – 1/80 Sek. [original Raw]

Tele

Wie gesagt, am langen Ende benutze ich das Objektiv oft. In Kombination mit der R6 ist das gerade bei Tieren (die nicht gaaanz so weit weg sind) absolut genial.
Z.B. bei diesem Hund:

Hund

Canon EOS R6 – 240 mm – ISO 5000 – f/6.3 – 1/8000 Sek. [original JPEG]

Die Gänse (das sind doch Gänse, oder?) habe ich während meines Tests der Canon EOS R5 fotografiert. Dank der hohen Auflösung der R5, konnte ich das Bild ordentlich beschneiden. Denn 240 mm sind gerade bei Vögel manchmal zu wenig … oder die Zeit reicht nicht einmal, um schnell am Objektiv zu drehen, um die volle Zoomstufe zu nutzen … wie in diesem Beispiel. Macht aber nix!

Gänse

Canon EOS R5 – 118 mm – ISO 200 – f/6.3 – 1/1600 Sek. [original Raw]

Beim folgenden Bild, dem Kookaburra aus dem Vogelpark Niendorf, hatte ich zwar Zeit, aus mir heute unerklärbaren Gründen, habe ich aber auch da nicht die gesamte Länge des Zooms genutzt. Trotzdem bin ich total begeistert, welche Details das Objektiv schon bei Offenblende zutage fördert.
Kookaburra

Canon EOS R6 – 213 mm – ISO 800 – f/6.3 – 1/1000 Sek. [original JPEG]

Sonderfälle

Nahaufnahmen

Super gern nutze ich das Objektiv für Nahaufnahmen. Die Naheinstellgrenze beträgt zwar „nur“ 50 cm, durch die enorme Brennweite lässt sich aber doch einiges machen. Hast du ja schon bei den Bildern der Eidechsen auf Teneriffa gesehen. Aber es geht noch kleiner und dank des blitzschnellen Autofokus auch schneller.
Und wenn die 240mm nicht reichen ist das auch nicht so wichtig, das Objektiv ist so scharf, dass du die Fotos hinterher noch ordentlich beschneiden kannst.

Z.B. diese beiden Biene hier. Das ist doch irre!

Biene im Flug mit Blüter

Canon EOS R6 – 240 mm – ISO 400 – f/6.3 – 1/320 Sek. [original JPEG]

Biene im Flug

Canon EOS R6 – 178 mm – ISO 5000 – f/8.0 – 1/5000 Sek. [original Raw]

Freistellen

Ich höre immer wieder, dass man mit solch einer geringen Lichtstärke nicht richtig freistellen kann und ja, natürlich kannst du damit nicht so weit freistellen wie mit einer 2.8er oder noch größeren Blende. Aber trotzdem hat auch das Canon RF24-240mm ordentlich Freistellungspotential. Außerdem – wie oben erwähnt – gefällt mir das Bokeh des Objektivs wirklich gut.

Die geringste Schärfentiefe erzielst du bei voller Brennweite und Offenblende. Und dann eben so nah wie möglich an das Motiv ran.

Alpakawanderung RF24-240mm

Canon EOS R6 – 240 mm – ISO 200 – f/6.3 – 1/1250 Sek.

Richtig gut gefällt mir auch dieses Foto. Auch hier: Volle Brennweite, Offenblende, nah ran. Perfekt! Das ist übriges meine Canon EOS M6 Mark II.

Canon EOS M6 Mark II

Canon EOS R6 – 240 mm – ISO 1600 – f/6.3 – 1/320 Sek. [original JPEG]

Du kannst aber auch mit kürzeren Brennweite freistellen, wie du hier siehst:

Canon EOS R6 – 52 mm – ISO 100 – f/5 – 1/320 Sek.

Videos von mir mit dem Canon RF24-240mm f4-6.3 IS USM

7 mögliche Immer-Drauf-Objektive im Canon EOS R-System

In diesem Video nehme ich dich mit auf eine Wanderung um Berlin. 7 Etappen, jeweils mit einem anderen Canon RF Objektiv, welches für mich als Immer-Drauf-Objektiv infrage kommen könnte. Auf dieser Tour waren mit dabei:

  • RF 24-70mm 2.8 L IS USM
  • RF 50mm 1.8 STM
  • RF 24-240mm 4.0-6.3 IS USM
  • RF 24-105mm 4-7.1 IS STM
  • RF 24-105mm 4.0 IS USM
  • RF 35mm 1.8 IS Macro STM
  • RF 15-35mm 2.8 L IS USM
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Brennweite oder Lichtstärke? [Canon RF 24-240 vs 24-105 F4 L]

Das Canon RF24-105 F4 L ist der Klassiker unter den Standardobjektiven. Vermutlich findest du es in den meisten Fototaschen und es ist bei vielen Fotografen das Immer-Drauf. Kann ich durchaus verstehen, das Objektiv ist gut.
Im Video wollte ich wissen, wie gut es tatsächlich ist und ob die Unterschiede zum RF24-240mm bis 105mm so groß sind, dass es sich lohnt, mehrere Objektive mitzuschleppen.
Du kannst es dir schon denken, ich finde das RF24-240 gut genug. Aber sieh einfach selbst:

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Canon RF 24-105 STM und Canon RF 24-240mm im Praxis-Test.

Neben dem RF24-105L bietet Canon auch ein RF24-105 STM an. Es gibt sicherlich Situationen, wo dieses Objektiv ausreichend ist, wenn du aber etwas Gutes und halbwegs universelles suchst, bist du hier nur bedingt richtig.
Der Vollständigkeit halber habe ich es mit dem RF24-240mm verglichen:

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Das Objektiv von außen und ein paar Nachteile

Das Canon RF24-240mm ist mit seinen 80,4 mm x 122,5 mm im eingefahrenen Zustand nicht klein und mit 750 g auch nicht leicht. Für das was es leistet, ist es aber mehr als in Ordnung.

Das Objektiv hat zwei Drehringe. Vorne für den Zoom, hinten entweder für den Fokus oder für einen selbst definierbaren Wert. Ob du den Drehring als Fokusring oder Controlring nutzen willst, kannst du mit einem Schalter an der Seite festlegen.

Mit einem weiteren Schalter kannst du den Bildstabilisator ein oder ausschalten.
Canon verspricht 5 Blendenstufen an Stabilisierung. Betreibst du das Objektiv an einer Kamera mit zusätzlichem kamerainternem Bildstabilisator, sind es sogar 6.5 Blendenstufen.

Ein großer Nachteil des Objektivs ist, dass es keinen Schalter gibt, um vom Autofokus auf den manuellen Modus zu wechseln. Das musst du direkt in der Kamera machen. Bei meiner Canon EOS R6 geht das im Menü „AF2“ über den Punkt „Fokussiermodus“.

Auf der anderen Seite findest du noch einen „Lock“ Schalter, damit das Objektiv nicht ausfährt, wenn du die Kamera am Schultergurt trägst.

Canon EOS R6 + RF24-240mm

Nein, ein kleines Objektiv ist das RF24-240 nicht.

Ein weiterer, Canon-typischer Nachteil: Das Objektiv wird ohne Streulichtblende geliefert.

Für bewegte Motive bei schlechtem Licht ist das Objektiv wegen seiner „geringen“ Lichtstärke natürlich auch nur begrenzt nutzbar.
Wie du an den Beispielbildern siehst, nutze ich das Objektiv in der Regel im Freien, bei genügend Licht. Da passt alles wunderbar.

Darum ist das Canon RF24-240mm f4-6.3 IS USM das beste Objektiv

Mein Blog heißt „Reisezoom“, das zeigt schon, dass ich ein Freund von Reisezoom- bzw. Superzoomobjektiven bin. Gleichzeitig impliziert Reisezoom aber auch, dass ich gerne auf Reisen bin und dabei fotografiere, und zwar mit Zoom!

Außerdem bin ich ganz schön faul, wenn’s um den Objektivwechsel geht.

Aber diese Gründe sind persönliche Gründe und sprechen nur indirekt für das RF24-240.

In Summe hat mich die Qualität über den gesamten Brennweitenbereich positiv überrascht, gepaart mit dem praktischen, universellen Einsatzgebiet des Objektivs finde ich es einfach klasse.
Und das ist es eben, die Mischung macht’s. Das RF24-240mm ist sicher nicht das schärfste Objektiv, aber mir reichts! Es ist nicht das längste, aber mir reicht auch das meistens und es hat auch nicht den ultimativen Weitwinkel … aber auch das reicht in der Regel und wenn man weiß, wie man die lange Brennweite einsetzt, kann man mit dem Objektiv auch schön freistellen. Reicht mir auch.

Vielleicht konnte ich mit diesem Beitrag und den Beispielbildern ein paar Fragen beantworten oder dein Interesse an dem Objektiv wecken. Ja?

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Wer hier schreibt:

Hallo! Ich bin übrigens Marc!

Ich bin begeisterter Papa, Blogger, YouTuber, Foto- und Reisefuzzi.

Mehr über mich findest du hier. Und hier findest du meine aktuelle Fotoausrüstung.

Du hast Fragen, Anregungen...?
Schreib mir: marc@reisezoom.com

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