Canon EOS R7 Test & über 30 Gründe warum es die bessere EOS R6 ist (mit EOS R6 Mark II Update)
| Lesezeit ca. 26 MinutenDie Canon EOS R7 und die Canon EOS R6 sind beides grandiose Kameras. Obwohl die R7 in der Hierarchie unter der R6 steht, will ich dir in diesem Beitrag 30 (!!!) Gründe nennen, warum die R7 vielleicht doch die bessere Kamera ist.
Die Canon EOS R6 ist meine eigene Kamera, über die gibt es schon viele Videos von mir und sie konnte mich sogar im direkten Vergleich mit der EOS R5 begeistern. Kurz, ich finde die R6 (bis auf ein paar Dinge, die nerven) wirklich super.
Der Canon EOS R7 hingegen merkt man sofort an, dass es das aktuellere Modell ist. Es gibt einige Detailverbesserungen, die das Arbeiten mit der Kamera erleichtern, sodass unterm Strich die R6 fast nur noch durch ihren größeren Sensor (der Vor- und Nachteile hat) hervorsticht.
Am 02.11.2022 wurde die Canon EOS R6 Mark II vorgestellt, diese hat viele der guten Ideen, die schon in der R7 verwirklicht wurden spendiert bekommen. Sodass dieser Vergleich wirklich nur für die EOS R6 Mark I gilt. Bei den einzelnen Punkten haben ich ggf. Anmerkungen zur EOS R6 Mark II eingefügt.
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Mein Test der Canon EOS R7
Die Canon EOS R7 ist eine Kreuzung aus meiner Canon EOS M6 II und meiner Canon EOS R6.
Canon behauptet zwar, dass der 32 Megapixel Sensor neu entwickelt wurde, ich glaube das allerdings nicht. Für mich sieht es nach einer Evolution des bekannten Sensors aus der EOS M6 Mark II bzw. der EOS 90D aus. Aber das ist vollkommen in Ordnung. In Kombination mit dem Digic X Prozessor liefert die EOS R7 nämlich super Fotos und legt vor allem beim Thema Video die Messlatte nochmals deutlich über die EOS M6 II (90 D).
Viele andere Dinge in und an der EOS R7 stammen aus der EOS R6 bzw. aus der EOS R3:
- das griffige Gehäuse
- der Bildprozessor
- das Autofokussystem
- der Objektivanschluss
- die interne Bildstabilisierung
- in weiten Teilen die Bedienung
- …
Von daher ist mir der Test der Canon EOS R7 sehr leicht gefallen. Die Kamera bedient sich wie jede andere EOS R und schießt Fotos, die ähnlich der, meiner EOS M6 Mark II sind. Der größten Unterschiede der Bildqualität liegt in einem nochmals verringerten Bildrauschen der EOS R7 im Vergleich zur M6 II bzw. 90D und im deutlich besseren Autofokus. (Was nicht heißen soll, dass der AF der M6 II schlecht ist.)
Die Canon EOS R7 hat das Autofokussystem der EOS R3 implementiert, inkl. der Objekterkennung mit Augen-AF für Mensch & Tier und der Erkennung von Fahrzeugen. Und das macht tatsächlich einen Unterschied, erst recht in actionreichen Szenen wie Sport oder Wildlife. Also genau in dem Bereich, für den die EOS R7 positioniert ist.
Kurz:
Ich hatte während meines Tests mit der Canon EOS R7 wahnsinnig viel Spaß. Bei der Qualität der Fotos und Videos gab es jedoch keine Überraschungen, die ist wie erwartet gut und mit der EOS M6 Mark II zu vergleichen.
Viel interessanter finde ich die vielen Detailverbesserungen, vor allem im Vergleich zu meiner EOS R6. Deshalb dreht sich ein Großteil meines Beitrags auch darum. All diese Verbesserungen bringen mich zu dem Fazit, dass die Canon EOS R7 für Leute wie mich, die bessere Kamera im Vergleich zur EOS R6 ist.
Zum Großteil liegt es daran, dass die R7 im Vergleich zur R6 die bessere Hybridkamera ist. Während die EOS R6 zwar super Videos aufzeichnen kann, ist sie doch mehr Foto- als Videokamera. Das kann man von der EOS R7 nicht mehr behaupten. Deutlich wird das schon am Ein-/Ausschalter, mit dem sich die Kamera in den Videomodus schalten lässt.
Mein Vergleich zwischen Canon EOS R7 und EOS R6 als Video
Mit jeder halbwegs guten Kamera lassen sich gute Fotos schießen, deshalb behandle ich das Thema der Bildqualität im Video nur rudimentär. Mehr dazu findest du im Abschnitt „Canon EOS R7 vs. EOS R6: Bildqualität, Rauschverhalten, Schärfe und Co.“ ein.
Auch interessant
30 Gründe für die Canon EOS R7
1 – Der Preis
Wenn wir alle Rabatt- und Cashback-Aktionen weglassen, die es zum Teil gibt, ist allein das Gehäuse der EOS R7 rund 1000€ günstiger als das der EOS R6.
Wenn das kein Argument ist, dann weiß ich auch nicht 🙂
2 – Günstigere Objektive
Die EOS R7 ist eine APS-C Kamera, d.h. der Sensor ist kleiner als bei der R6. Das hat Vor- und Nachteile. Dazu gleich mehr.
Grund Nummer 2 für die EOS R7: nicht nur der Body ist günstiger, auch APS-C Objektive sind günstiger.
Kleiner Nachteil:
Da die R7 zusammen mit der R10 die ersten APS-C Modelle der Canon EOS R-Serien sind, gibt es bis jetzt kaum RF-S – also APS-C – Objektive. Tatsächlich gibt es nur … öhm … 2 … (Hier findest du eine Liste aller Canon RF und RF-S-Objektive)
Du kannst an der R7 aber auch „normale“ RF-Objektive anschließen und mit einem Adapter sogar alle Objektive mit einem Canon EF und EF-S Anschluss. Auch Objektive von Fremdherstellern funktionieren damit in der Regel ohne Einschränkungen.
3 – Crop
Wie gesagt, der Sensor der EOS R7 ist kleiner als der, der EOS R6. Das hat Vor- und Nachteile. Im nächsten Punkt gehe ich genauer darauf ein.
4 – Höhere Auflösung
Die EOS R6 hat 20 Megapixel, die EOS R7 32 Megapixel. Da der Sensor der R7 kleiner ist, zeichnet er aber nur einen kleineren Ausschnitt des Bildkreises auf.
An dem Beispiel siehst du schön, der kleinere Sensor der EOS R7 wirkt wie ein Telekonverter. Natürlich könnte ich das Bild der EOS R6 beschneiden, aber da würde ich noch mehr Auflösung verlieren. Mit der R7 bin ich von vornherein näher dran und habe das Ganze in 32 Megapixel!
Der APS-C-Crop und die hohe Auflösung bringen also überall dort Vorteile, wo du nah ran musst. Wildlife, Makro …
Das folgende Foto habe ich z.B. mit dem Canon RF-S 18-150 aufgenommen (du bekommst es als Kit mit der R7) und hinterher noch ein bisschen beschnitten. Das kann sich sehen lassen. Stell dir mal vor, das wäre mit einem richtigen Makroobjektiv gewesen!
Auf der anderen Siete wird es beim Weitwinkel natürlich schwieriger, da brauchst du bei APS-C mehr Weitwinkel als beim Vollformatsensor der EOS R6.
Aber mit entsprechenden Objektiven bekommt man das meist hin.
Größter Nachteil des kleineren Sensors ist seine Leistung bei wenig Licht. Vereinfacht gesagt: Weil die Fläche, um Licht einzusammeln, kleiner ist, ist das Signal/Rauschverhältnis schlechter. Ausführlich gehe ich darauf in meinem Beitrag über Bildrauschen und die ISO-Empfindlichkeit ein.
Verstecken muss sich die EOS R7 aber nicht. Da das kein richtiger Grund für die EOS R7 ist, findest du weitere Informationen dazu im Abschnitt „Bildqualität, Rauschverhalten, Schärfe und Co.“
5 – Gewicht
Mit ihren 612g ist die Canon EOS R7 kein Leichtgewicht, aber immerhin ein bisschen leichter als ein EOS R6 (680g) und eine EOS R5 (738g).
6 – Größe
Auch hier ist die R7 nicht viel kleiner wie eine EOS R6 oder R5, das ist aber auch gut so, denn so liegt sie richtig gut in der Hand. Kleiner ist sie trotzdem, vor allem mit einem APS-C-Objektiv.
7 – automatische Wasserwaage
Die Canon EOS R7 hat einen optischen Bildstabilisator im Gehäuse verbaut. Den hat die R6 zwar auch, allerdings gibt es bei der R7 eine absolut geniale Funktion:
Du kannst den Bildstabilisator als Wasserwaage nutzen. So weit der Bildstabilisator eben reicht, richtet die Kamera damit das Bild für dich automatisch gerade aus. Auflösung geht dadurch nicht verloren. Absolut genial!
Die Funktion findest du im Menü unter Shoot 8 -> Aut.Wass.w.
Am besten definierst du dir aber ein Custom Setting, denn die Wasserwaage funktioniert nicht mit elektronischem 1. Verschluss und auch nicht bei schnellen Reihenaufnahmen.
Diese Funktion findest du auch in der EOS R6 Mark II.
8 – Schärfentiefe-Simulation
Gerade bei Makros ein nützliches Feature ist die Schärfentiefe-Simulation.(Shoot 9 – Simulation anzeigen).
Generell ist bei Kameras die Blende immer ganz offen und geht erst beim Durchdrücken des Auslösers oder beim Drücken der Abblendetaste zu. D.h., während der Komposition hast du immer die geringste Schärfentiefe. Abhilfe schafft dagegen die Schärfentiefesimulation der EOS R7. Hier wird dir die ganze Zeit die richtige Schärfentiefe angezeigt, wie sie auch im fertigen Bild sein wird (zumindest näherungsweise). Eine Abblendetaste kannst du dir also sparen.
Diese Funktion findest du auch in der EOS R6 Mark II.
9 – AF Motiverkennung im Q-Menü
Der Autofokus der Canon EOS R7 kann Menschen, Tiere und Fahrzeuge erkennen. Das ist genial, aber nicht neu. Schließlich geht das schon seit Erscheinen der EOS R6 und R5. Neu ist aber, dass du die Motiverkennung jetzt direkt im Q-Menü umstellen kannst und so auch immer im Blick hast, welche Art von Motiverkennung gerade ausgewählt ist. Finde ich super.
Diese Funktion findest du auch in der EOS R6 Mark II.
10 – Q-Menü konfigurierbar
Welche Werte du alle im Q-Menü einstellen kannst, kannst du bei der R7 wählen. (Shoot 8 -> Schnelleinst. anpassen).
Die Auswahl ist zwar beschränkt, aber immerhin kannst du das Menü halbwegs deinen Bedürfnissen anpassen und nicht benötigte Elemente ausblenden. Bei der R6 und R5 geht das z.B. nicht. (Lustigerweise ging es aber bei der alten G7x Mark II)
Diese Funktion findest du auch in der EOS R6 Mark II.
11 – definierbare AF-Bereiche
Auch eine tolle Sache ist, dass du definieren kannst, in welchem Bereich des Bildes der Autofokus arbeiten soll. So kannst du dir z.B. ein langes schmales Band von links nach rechts oder von oben nach unten definieren. Je nach Aufnahmesituation kann das super nützlich sein.
Diese Funktion findest du auch in der EOS R6 Mark II.
12 – AF/MF – Switch
Nützlich ist auch der AF/MF-Schalter an der Vorderseite der Kamera. Damit kannst du umstellen, ob du den Autofokus für dich arbeiten lassen willst oder lieber doch die Sache selbst in die Hand nimmst und manuell fokussierst.
Der Schalter ist vor allem deshalb super, weil manche Objektive keinen eigenen Schalter dafür haben und man bspw. bei der R6 in diesem Fall nur umständlich über das Menü zwischen AF und MF wechseln konnte. Bei der R7 ist das viel leichter!
13 – mehr konfigurierbare Buttons
Generell lassen sich EOS R7 und EOS R6 und Co. sehr ähnlich bedienen. Größter Unterschied ist, dass die R7 statt eines Drehrads einen Vierwegeschalter auf der Rückseite hat. Das Drehrad hat sie dafür oben um den Joystick herum. Gefällt mir richtig gut.
Dadurch, dass es den Vierwegeschalter gibt, hat die R7 mehr (mehr oder weniger) frei belegbare Buttons als die R6!
Ihr fehlt zwar ein Drehrad, da RF Objektive aber ein definierbares Drehrad haben, kommt in Kombination mit einem RF(-S)-Objektiv aber auch die Canon EOS R7 auf drei Drehräder. Mehr braucht man ja nicht. Perfekt!
14 – On / Off – Switch rechts
Der Ein/Aus-Schalter der EOS R7 ist auch so eine kleine, aber geniale Veränderung. Bei den bisherigen EOS R-Modellen war dieser auf der linken Seite. Das nervte, weil sich so die Kamera nicht komplett mit einer Hand bedienen ließ, außer man ließ die Kamera eben an.
Das hat sich jetzt geändert. Der Schalter ist nach rechts gewandert!
Bei der EOS R6 Mark II ist der Ein/Ausschalter auch auf der rechten Seite.
15 – besserer Moviemodus
Kameras sind heutzutage keine reinen Fotokameras mehr, sondern Hybridkameras, mit denen du sowohl Fotos als auch Videos aufnehmen kannst. Trotzdem ist die R6 mehr Foto- als Videokamera. Bei der R7 ist das nicht so, dort findest du einen viel durchdachteren und besseren Videomodus.
Dazu gibt es so viel zu sagen, dass ich die Gründe für die R7 als Videokamera in weitere einzelne Gründe unterteile.
Der Videomodus der R6 Mark II ist ähnlich der der R7. Statt dem On/Off/Video Switch gibt es auf der linken Seite des Gehäuses einen extra Schalter um zwischen Foto- oder Videomodus zu wechseln. Auch dann stehen dir alle Funktionen des Moduswahlrades und auch Custom Settings zur Verfügung. Auch das Aufnahmelimit und die Überhitzungsproblematik gibt es bei der EOS R6 Mark II nicht mehr.
16 – On / Off / Video – Switch
Der Ein/Aus-Schalter der Canon EOS R7 ist nicht nur auf der rechten Seite, nein, du findest auch eine dritte Einstellung, um die Kamera in den Movie-Modus zu schalten. Das ist allein deshalb schon genial, weil du das „blind“ machen kannst. Bei der EOS R6 geht das nur über das Moduswahlrad und da musst du genau gucken, was du einstellst.
17 – Moduswahlrad mit Movie-Modus
Dadruch, dass du beim Einschalten der R7 wählst, ob du den Foto- oder den Videomodus haben möchtest, stehen im Movie-Modus auch alle Funktionen des Moduswahlrades zur Verfügung. Also P/Av/Tv/M und sogar die Kreativmodi funktionieren!
18 – Custom Settinges im Moviemodus
Aber nicht nur das, auch die Custom Settings C1 – C3 stehen dir im Movie-Modus zur Verfügung. Du kannst dieses zusätzlich zu den Customsettings im Fotomodus definieren. Sehr gut.
Die EOS R6 kann bspw. überhaupt keine Custom-Settings im Movie-Modus speichern.
19 – einfachere Auswahl von Auflösung / Bildwiederholrate und Crop-Modus
Vereinfacht wurde bei der EOS R7 auch die Auswahl von Auflösung und Bildwiederholrate von Videos (im Vergleich zur EOS R6). Vor allem der Crop-Modus lässt sich viel leichter aktivieren. Bei der EOS R6 ging das nur über den Menüpunkt „Movie beschneiden„, bei der R7 geht es direkt über das Q-Menü.
Der Crop Modus liest übrigens genau eine Fläche von 3840 x 2160 Pixeln in der Mitte des Sensors aus. Damit kommst du deutlich näher an dein Motiv heran. Das funktioniert natürlich nur, wenn du genügend Licht hast, schließlich wird eine noch kleinere Fläche des Sensors benutzt.
20 – weniger Rolling Shutter
Der Rolling Shutter Effekt entsteht, weil Sensoren von oben nach unten ausgelesen werden. Bewegt sich in dieser Zeit aber etwas, kann es verzogen aussehen. Bei Fotos lässt sich das Problem mit dem mechanischen Verschluss lösen, bei Videos aber nicht.
Ein den „normalen“ 4K Modi hat die EOS R7 einen geringeren Rolling Shutter Effekt als die EOS R6. Das ist gut.
Zusätzlich zu dem „normalen“ 4K Modi gibt es aber auch den 4K Fine Modus, wo ein 7K Bild ausgelesen und dann auf 4K heruntergerechnet wird. Dort ist der Rolling Shutter Effekt deutlich sichtbar. Am besten guckst du dir das aber als Video an.
21 – kein Aufnahmelimit
Lange lange Zeit waren Videoaufnahmen auf eine Dauer von 29 Minuten und 59 Sekunden beschränkt, bei der EOS R6 ist das immer noch so. Bei der R7 nicht! Hier kannst du filmen, bis die Speicherkarte(n) voll ist (sind).
22 – überhitzt später
Auch so ein Problem der EOS R6 / EOS R5, bei Aufnahmen in 4K überhitzen die Kameras sehr schnell. Filme ich mit der EOS R6 ist es eigentlich normal, dass ich früher oder später eine Überhintzungswarnung bekomme. Nicht so bei der EOS R7, bis jetzt habe ich nicht eine einzige Warnung erhalten. Super!
23 – kein Stabi-Wobbel
Und wieder so ein Punkt, den du dir am besten im Video anguckst. Der interne Bildstabilisator führt bei den Vollformatkameras zu einem Wobbel-Effekt an den Rändern, wenn in starkem Weitwinkel gefilmt wird. Dieses Problem hat die EOS R7 nicht.
Mit dem Firmware-Update auf Version 1.6 vom Juli 2022 wird das Problem bein der EOS R6 behoben.
24 – Multifunktions – Hot Shoe
Einen Hot Shoe haben sowohl EOS R6 als auch EOS R7. Allerdings hat die EOS R7 den sogenannten Multifunktionshotshoe oder Blitzschuh, mit zusätzlichen Kontakten, um ein externes Mikrofon anzuschließen oder um Blitze anders zu steuern.
Diese Funktion findest du auch in der EOS R6 Mark II.
25 – RawBurst Modus
Den RawBurst Modus kenne ich schon aus der Canon EOS M6 Mark II. Damit nimmt die Kamera 30 Bilder in der Sekunde mit elektronischem Verschluss und (wenn du willst) Nachführ AF auf.
Das Besondere am RawBurst ist, dass du einen Pre-Buffer nutzen kannst. Dabei nimmt die Kamera permanent auf, drückst du den Auslöser durch, werden die 0,5 Sekunden vor dem Drücken noch gespeichert. Das kann man durchaus brauchen.
In diesem Video stelle ich dir den RawBurst Modus an der M6 Mark II vor. Bei der EOS R7 funktioniert er ganz genau so. Die R6 hat diese Funktion nicht.
Diese Funktion findest du auch in der EOS R6 Mark II.
26 – kamerainternes Fokusstacking
Fokus Bracketing können seit der EOS RP alle Kameras aus dem EOS R-System. Bis jetzt musstest du die Einzelbilder aber extern zusammensetzen. Die R7 kann das in der Kamera für dich machen.
Fokusstacking aktivierst du unter Shoot 6 -> Fokus-Bracketing
Darunter der Punkt „Tiefenkombination“, erstellt dir das fertige Bild.
Diese Funktion findest du auch in der EOS R6 Mark II.
27 – schnelleres Serienbild
Aber nicht nur der RawBurst Modus schafft schnelle Reihenaufnahmen, auch so gibt die EOS R7 richtig Gas! Einziger Wermutstropfen, der Buffer ist kleiner als bei der EOS R6.
Verschluss | max. Bilder / Sek. | Buffer JPG | Buffer Raw |
---|---|---|---|
mechanisch | 15 | 224 | 51 |
elektronisch | 30 | 126 | 42 |
Verschluss | max. Bilder / Sek. | Buffer JPG | Buffer Raw |
---|---|---|---|
mechanisch | 12 | >1000 | 240 |
elektronisch | 20 | >1000 | 120 |
Die EOS R6 Mark II schafft sogar 40 Bilder/Sekunde mit mechanischem Verschluss und 12 Bilder / Sekunde mit elektronischem Verschluss.
28 – DualPixel Raw
Mit der DualPixel Raw Funktion nimmt die Kamera quasi ein minimales 3D-Bild auf, sodass du im Nachhinein den Fokus auch minimal verschieben kannst. Bekannt ist die Funktion z.B. auch aus der EOS R5.
In diesem Beitrag auf docma wird versucht die Funktionsweise zu erklären.
Diese Funktion findest du auch in der EOS R6 Mark II.
29 – Kreativmodi
Professionelle Kameras geizen generell mit Spielereien zur internen Bildmanipulation, zumindest mit offensichtlichen Spielereien. Schließlich ist der Bildstil auch nichts anderes.
Der Kreativmodi legt allerdings noch eine Schippe drauf, dort findest du im Foto-Modus folgende Modi:
- Körnigkeit / SW
- Weichzeichner
- Fisheye-Effekt
- Aquarell-Effekt
- Spielzeugkamera-Effekt
- Miniatur-Effekt
- HDR standard
- HDR gesättigt
- HDR markant
- HDR Prägung
HDR Effekt findest du allerdings auch bei der EOS R6 im Menü Shoot5. Ich habe damit aber weder bei der EOS R7 noch bei der EOS R6 gute Erfahrungen gemacht.
Schlatest du die Canon EOS R7 in den Video-Modus, findest du die folgenden Kreativeffekte:
- Traum – Bilder wirken weich und träumerisch
- Alte Spielfilme – Bilder wirken zerkratzt und flimmern, wie bei alten Filmen
- Erinnerung – Erzeugt die Stimmung von fernen Erinnerungen
- Klassisches Schwarzweiß
- Miniatureffekt
30 – Szenenwahl
Viel besser als die Kreativfilter finde ich jedoch die Szenenwahl.
Im Foto Modus findest du dort:
- Porträt
- Gruppenfoto
- Landschaft
- Panorama
- Sport
- Kinder
- Schwenken
- Nahaufname
- Speisen
- Nachtportärt
- Nachtaufnahme ohne Stativ
- HDR Gegenlicht
- Leiser Auslöser
Ein in der Kamera zusammengesetztes Panorama ist immer wieder nützlich, aber auch die Nachtaufnahme ohne Stativ nutze ich gern. Dort nimmt die Kamera 4 Aufnahmen mit kürzerer Belichtungszeit auf und rechnet diese zusammen, um eine längere Belichtungszeit zu simulieren.
Das geht mit der R6 zwar auch, aber viel komplizierter. Dort findest du den Punkt im Menü unter Shoot4 -> High ISO Rauschreduzierung -> Multi-Shot-Rauschreduz.
Die R7 hat diesen Punkt im Menü Shoot5 versteckt. Aber wie gesagt, einfach das Moduswahlrad auf SCN drehen und „Nachtaufnahme ohne Statvi“ wählen, funktioniert auch. Einziger Nachteil, hier kannst du keine manuellen Einstellungen mehr vornehmen.
Im Movie-Modus findest du unter der Szenenwahl „HDR-Movie“. Mehr nicht.
31 – längere Akkulaufzeit
Auch wenn die Innereien der EOS R6 und EOS R7 bis auf den Sensor sehr sehr ähnlich sind und beide mit dem Canon LP-E6NH Akku geliefert werden, schafft die EOS R7 im Vergleich zur EOS R6 deutlich mehr Fotos mit einem Akku.
Canon gibt die Werte mit 770 Aufnahmen für die EOS R7 und 510 Aufnahmen für die EOS R6 an.
Da ich in der Praxis immer eine Powerbank dabeihabe, um ggf. nachzuladen, kann ich dazu allerdings nichts sagen. Akkus werden bei mir nicht mehr leer, seit ich unterwegs problemlos nachladen kann.
Die R6 Mark II schafft bis zu 760 Aufnahmen.
Die Canon EOS R7 ist super – die R6 aber auch
Du siehst, es gibt viel Punkte, die für die EOS R7 sprechen, das haißt aber nicht, dass sich die EOS R6 verstecken muss.
Die Kamera haben sehr viele Gemeinsamkeiten:
- die Bedienung ist bei beiden Kameras gut
- sie liegen beide gut in der Hand
- beide sind abgedichtet
- beide Kameras schließen für den Objektivwechsel den Verschluss, um den Sensor zu schützen
- beide Kameras lassen sich per USB-C laden und betreiben
- in beiden Kameras ist Platz für 2 SD-Karten
- beide haben keinen eingebauten Blitz
- für beide kannst du das AF-Verhalten auf deine Bedürfnisse einstellen
- …
Und neben den schon angesprochenen Vorteilen der EOS R6 bei Lowlight, Dynamik und Buffer, kommt sie auch mit einem höher auflösenden Sucher. Das macht sich durchaus Bemerkbar.
Es sind einfach beides grandios gute Kameras.
Canon EOS R7 vs. EOS R6: Bildqulität, Rauschverhalten, Schärfe und Co.
Wie oben angekündigt, gehe ich hier nochmals genauer auf den Punkt Bildqualität und alles was dazugehört ein. Einfach nur Vorteile aufzuzählen, ohne das Wesentliche – das, was hinten rauskommt – kann es ja nicht sein.
LowLight, High ISO und IBIS
Der kleinere Sensor der EOS R7 kann bei gleichen Einstellungen nicht so viel Licht einsammeln wie der große Sensor der EOS R6, was zu stärkerem Bildrauschen bei hohen ISO-Empfindlichkeiten führt.
Aber Bilder sagen mehr als 1000 Worte:
Bei ISO 51.200 ist bei der EOS R7 übrigens Schluss. Die EOS R6 lässt sogar ISO 204.800 zu!!!
Tatsächlich bringen uns diese theoretischen Vergleiche aber gar nicht so viel weiter. Viel wichtiger ist, was in der Praxis passiert. Um das zu simulieren – und um gleichzeitig den internen Bildstabilisator der Kameras zu testen – habe ich das Foto mit dem RF-S 18-150 an beiden Kameras bei 150 mm, versucht aus der Hand aufzunehmen.
Teilfazit 1:
Der Bildstabilisator ist bei beiden Kameras gleich gut. Im Schnitt konnte ich mit 0,3 Sekunden aus der Hand belichten. Das ist super, wenn man bedenkt, dass die Faustformel zur Freihandgrenze 1/240 empfiehlt. (1 / 150 * 1,6).
Teilfazit 2:
Die ISO Empfindlichkeit war bei der EOS R6 6400, bei der EOS R7 hingegen nur 3200. Vom Rauschverhalten gibt es deshalb also auch keine Unterschiede.
Gesamtfazit:
Wenn du halbwegs Licht hast, siehst du beim Rauschverhalten der EOS R7 in der Praxis nicht so schnell Unterschiede zur EOS R6. Die EOS R6 ist ein LowLight Monster und es war klar, dass sie diesen Vergleichstest gewinnen wird. Die EOS R7 ist aber für die allermeisten Situationen mehr als gut gerüstet.
Dynamikumfang
Der Dynamikumfang gibt die Breite des Helligkeitsumfangs an, den eine Kamera aufnehmen kann. D.h., wenn sehr dunkle und sehr helle Bereiche in einem Bild sind, kommt es darauf an, wie weit die Kamera in beiden Bereichen noch Strukturen zeigt.
Der Dynamikumfang der Canon EOS R7 ist gut und reicht in der Praxis vollkommen aus, wenn man bei der Aufnahme das Histogramm im Blick behält. Gerade bei Landschaftsaufnahmen ist es ratsam, so hell wie möglich zu belichten, aber ohne dass die hellen Bereiche überstrahlen.
Der Dynamikumfang großer Sensoren ist in der Regel aber besser und das bestätigt sich im Vergleich mit der R6 auch. Die folgenden Beispiele sind nur einfache Tests, die aber schön verdeutlichen, was ich meine.
Links siehst du jeweils das Raw, wie es aus der Kamera gekommen ist, rechts ein bearbeitetes Foto. Die Bearbeitungsschritte habe ich einfach kopiert, d.h. die sind identisch bei EOS R7 und EOS R6.
Canon EOS R7
Canon EOS R6
Wie oben schon geschrieben, kannst du solche Situationen aber auch mit der EOS R7 fotografieren. Du musst dabei nur auf das Histogramm achten, dass in den Lichtern nichts ausgefressen ist. (Das musst du auch bei der R6 und bei jeder anderen Kamera) Im Folgenden siehst du das Bild minimal dunkler belichtet und dann bearbeitet. Da ist alles in Ordnung.
Bildschärfe
Hier gilt im Prinzip dasselbe wie bei den vorhergehenden Kapiteln. Die Canon EOS R7 ist gut, die Canon EOS R6 ist aber besser.
Generell ist es aber eh schwer, die Schärfe wegen des Crop-Faktors der EOS R7 zu beurteilen. Wie du im Abschnitt über den Crop und die Auflösung gesehen hast, ist die EOS R7 natürlich schärfer, wenn du bei gleicher Brennweite und gleichem Abstand fotografierst. Aber sie hat eben auch einen kleineren Bildausschnitt fotografiert.
Aber wie sieht es aus, wenn der Bildausschnitt gleich ist? Wenn man mit der R7 weiter weggeht (das habe ich im Folgenden gemacht), oder eine andere Brennweite wählt?
An den Ausschnitten siehst du schön, dass die Kameras sich nicht viel geben. Der Ausschnitt der EOS R7 musste wegen der höheren Auflösung verkleinert werden.
Scharf sind auf jeden Fall beide, die 32 MP der Canon EOS R7 bringen in der Praxis bei der Schärfe der Fotos allerdings viel weniger, als auf dem Papier. Das liegt ganz einfach daran, dass die Canon EOS R6 bis auf den Pixel runter scharf ist, die EOS R7 schafft das nicht. Das fällt allerdings nur in Extremsituationen auf.
So bearbeite ich meine Fotos:
Autofokus
Und wieder ist es so: Der Autofokus der EOS R7 ist gut, der der EOS R6 besser.
Beide arbeiten mit dem Canon Dual Pixel CMOS AF II. Und dieser ist schlichtweg genial. Allerdings ist die Bedienung beider Kameras etwas unterschiedlich.
Während du bei der Canon EOS R6 einen speziellen Modus für die Gesichtserkennung und Verfolgung (Objecttracking) auswählen musst, bestimmst du bei der R7 mit dem Fokusfeld den Bereich, in dem der AF arbeiten soll und kannst daraus dann ein Tracking starten. Dieses Vorgehen erinnert ein bisschen an die Implementierung von Sony.
Ich finde beide gut und komme mit beiden zurecht, die Implementierung der EOS R7 (die so auch in der R3 und R10 ist), ist aber flexibler.
Beide Kameras haben eine Motiverkennung für
- Menschen
- Tiere
- Fahrzeuge
und erkenne all das auch mehr oder weniger zuverlässig. Bei Menschen und Tieren werden sogar die Augen erkannt, was mich immer noch überrascht, wie gut das in vielen Fällen funktioniert.
Auch führen beide Kameras den Fokus sehr gut nach (Servo), seit ich die R6 habe, nutze ich die Einstellung One Shot überhaupt nicht mehr, sondern arbeite ausschließlich mit Nachführ AF, weil es einfach so gut funktioniert. Das gilt auch für die Canon EOS R7.
So weit, so gut, aber ein grüner AF Rahmen beim Auslösen heißt leider noch nicht, dass das Bild hinterher gestochen scharf ist.
Auch wenn beide Kameras einen treffsicheren AF haben, die Trefferquote der R6 ist nochmal ein Stück höher als der, der R7. Das heißt nicht, dass der AF der R7 schlecht ist, der ist super, aber der, der R6 ist eben nochmals besser.
Als ich die Fotos von den Wespen geschossen habe, hat das erste Foto der R6 sofort gepasst. Mit der R7 brauchte ich mehrere Versuche. Aber nicht nur da, ich hatte auch Schmetterlinge, Menschen usw. fotografiert. Den schon guten AF der der R7 übertrifft die R6 einfach.
Grob kannst du solche leicht unscharfe Fotos zwar noch retten, aber das muss ja nicht sein.
Deutliche Unterschiede merkst du, wenn das Licht schlechter wird. Den Lowlight AF der EOS R7 gibt Canon mit einem Lichtwert von -5 an, den der EOS R6 von -6.5.
Wird das Licht schlechter, wird der Autofokus der EOS R7 langsamer, pumpt stärker und verliert an Treffsicherheit. Das gilt auch für Gegenlichtsituationen, in denen das zu fokussierende Objekt sehr dunkel ist. In meinem Video zu den Gründen für die R7 sagte ich noch, dass ich nicht weiß, woher die unschrafen Bilder der R7 kommen. Zwischenzeitlich konnte ich die Situation aber reproduzieren, es liegt eindeutig am Gegenlicht.
Es geht um dieses Foto:
Die Sache mit den Canon RF-S Objektiven
Aktuell gibt es nur zwei Canon RF-S Objektive. D.h., Objektive mir Canon RF Anschluss, die speziell für APS-C-Sensoren entwickelt wurden. Das wären:
- Canon RF-S 18-150mm F3.5-6.3 IS STM
- Canon RF-S 18-45mm F4.5-6.3 IS STM
Und das ist ein Problem. Mittels Adapter lassen sich zwar alle Objektive mit Canon EF und Canon EF-S-Anschluss an die EOS R7 anschließen und auch Canon RF-Objektive lassen sich anschließen, aber die Vorteile Größe, Gewicht und Preis gehen dadurch verloren.
Canon sollte auf jeden Fall ein RF-S Weitwinkel, ein lichtstarkes Standardzoom und kleine RF-S Festbrennweiten bringen. Anders lassen sich nicht alle Vorteile der EOS R7 nutzen.
Canon EOS R7: Fazit
Oben schrieb ich
All diese Verbesserungen bringen mich auch zu dem Fazit, dass die Canon EOS R7 für Leute wie mich, die bessere Kamera im Vergleich zur EOS R6 ist.
Im Prinzip sagt das schon alles.
Mit der R7 ist Canon ein großer Wurf gelungen, der gerade Fuji zeigt, dass es durchaus noch ernstzunehmende Konkurrenz bei APS-C-Kameras gibt. Die R7 muss sich vor einer Fuji X-T4 oder vor einer X-H2S auf jeden Fall nicht verstecken. Bei diesem Vergleich wirkt die Canon auch gar nicht mehr so teuer.
Es steht komplett außer Frage, die EOS R7 ist die beste APS-C-Kamera, die Canon jemals gebaut hat.
Aber was bringt die beste Kamera, wenn es an Objektiven fehlt?
Wer bei APS-C-Kameras mit Fuji (und auch Sony) in Konkurrenz treten will, der muss gute, kleine und bezahlbare Objektive liefern.
So lange Canon da nicht ordentlich nachlegt, bleibt die EOS R7 zwar eine grandios gute Kamera, die vorerst aber nur mit angezogener Handbremse unterwegs ist.
Trotzdem: Ich kann die Kamera mit gutem Gewissen empfehlen.
Wer hier schreibt:
Hallo! Ich bin übrigens Marc!
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