Canon EOS M200 Erfahrungsbericht: Ein fast perfektes Update

| Lesezeit ca. neun Minuten

Mit der M200 liefert Canon einen soliden Nachfolger zur M100. Zeit für einen Erfahrungsbericht!
Inhalt:

Hallo! Ich bin übrigens Marc!

Ich bin begeisterter Papa, Blogger, YouTuber, Foto- und Reisefuzzi.

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Ich mag die Kamera!
Ich mag auch die Vorgängerin die EOS M100, lustigerweise konnte mich deren Vorgängerin, die EOS M10 aber noch nicht überzeugen.

Das ist deshalb komisch, weil sich die Kameras von außen kaum unterscheiden und ich bei der M100/M200 die simple Bedienung zu schätzen gelernt habe. Mit der M100/M200 bekommst du nämlich eine voll ausgestattet Kamera, die keine Kompromisse bei der Bildqualität macht, gleichzeitig aber – für ihre Leistung – irre klein ist und die Bedienelemente auf das nötigste beschränkt.

Ich schreibe deshalb M100/M200, weil sich die Kameras im alltäglichen Gebrauch kaum unterschieden. Der Sensor ist der gleiche, einzig der Bildprozessor (M100: Digic 7 / M200: Digic 8) und die Software sind in der M200 neuer. Im Umkehrschluss heißt das tatsächlich, dass du mit der M200 nicht unbedingt bessere Fotos machst. Videos vielleicht, aber nur für Fotos sehe ich kaum einen Grund zu einer M200 zu greifen. Das Geld kannst du dir sparen und stattdessen die deutlich günstigere M100 nehmen.

Preise und weitere Informationen zu den beiden Kameras bei Amazon.de*:

Canon EOS M200 Test als Video

Einen Test der EOS M200 findest du natürlich auch als Video auf meinem YouTube-Kanal. Dieser Text ihr soll schließlich nicht unbedingt ein strikter Test sein, sondern eher meine Erfahrungen vermitteln.

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Canon EOS M200 vs. EOS M100 vs. M50 als Video

Ich sagte es oben schon, die Canon EOS M100 und die Canon EOS M200 sind eng verwandt … äußerlich hauptsächlich. Schaust du dir das Innere der Kamera an, siehst du schnell, dass es eine noch größere Verwandtschaft zur EOS M50 gibt. Was liegt also näher, als diese drei Kameras miteinander zu vergleichen.

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Es gibt übrigens auch einen Vergleich der aktuellen EOS M-Modellen hier auf dem Blog.

Canon EOS M200 mein Video-Tutorial

Du hast schon eine EOS M200 und willst das volle Potenzial der Kamera kennenlernen? In meinem 2-stündigen Video-Tutorial erkläre ich dir viele Funktionen und gebe Tipps für mögliche Einstellungen.

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Mein Aha-Moment und warum die Canon EOS M200 nicht perfekt ist

Ich sagte es oben schon, die M10 konnte mich nicht überzeugen, entsprechend verhalten bin ich auch mit der M100 gestartet … anfangs mit einem Testmodell von Canon, in der Zwischenzeit habe ich eine eigene. Das sagt wohl alles, oder?

Meinen Aha-Moment hatte ich während eines Familienurlaubs auf Mallorca. Die stark reduzierten Bedienelemente der M100/200 verleiten nicht, ewig an den Reglern zu drehen für das perfekte Bild. Das geht mit diesen Kameras zwar auch, muss aber gar nicht sein, Blendenpriorität, ISO-Automatik und das eine Drehrad reichen aus … aber es geht noch einfacher! Ja, ich habe mit der M100 wieder verstärkt im Automatikmodus fotografiert und war verblüfft, wie gut die Motiverkennung ist und wie oft die von der Kamera gewählten Einstellungen die sind, die ich auch gewählt hätte.

Kurz, mit der M100/M200 zu fotografieren kann einfach sein. Du kannst dich damit aufs Wesentliche konzentrieren, aufs Motiv, auf die Landschaft … egal! Mit diesen Kameras unterwegs zu sein macht richtig Spaß! Zumindest dann, wenn es dir ums “Unterwegs-Sein” geht und nicht ums Fotografieren.

Lustigerweise gab es während meines Tests der EOS M100 noch einen weiteren Aha-Moment. Damals war ich noch viel mit Kameras von Sony unterwegs und ich fotografierte ausschließlich im Raw-Format. Mit der M100 wurde ich aber so faul (mehr als den Bildausschnitt wählen und den Auslöser zu drücken musste ich schließlich selten machen), dass ich mir das Entwickeln der Bilder auch sparen wollte. Also fotografierte ich in JPEG.
Bombe! Da wurde mir erst bewusst, warum alle von den speziellen Canon-Farben reden. Die Bilder, die aus der Kamera kommen, sind oft schon so gut, dass man sie direkt nehmen kann.

Zusammengefasst heißt das: Mit der M100/200 ist das Fotografieren so einfach, dass du den Kopf für andere Dinge freihast und sogar auch Zeit dafür!
Für mich als Vielreisender mit Familie ideal!

An die EOS M200 lassen sich Canon EF-M und mit einem Adapter problemlos auch Canon EF und EF-S-Objektive verwenden. Dieses Bild schoss ich mit dem EF70-300mm f/4-5.6 II USM – ISO 800 – 300 mm – f/8.0 – 1/200 Sek.

Das Kit-Objektiv (EF-M15-45mm f/3.5-6.3 IS STM) passt von der Größe her aber viel besser zur Kamera und ist auch nicht schlecht. ISO 160 – 38 mm – f/7.1 – 1/80 Sek.

In diesem Beitrag stelle ich dir mögliche Objektive für die EOS M200 vor.

Und was macht die EOS M200 jetzt besser?

Natürlich ist die EOS M100 nicht perfekt und so kommt es immer wieder vor, dass man sich doch eine andere Kamera wünscht. Deshalb empfehle ich sie hauptsächlich auch als Zweitkamera. (Siehe dazu auch mein Fazit nach 6 Monaten [Video])
Mit der M200 hat Canon aber einige der Probleme der M100 behoben, um uns das Leben leichter zu machen.
Wirklich eine große Hilfe ist das MyMenu. Dort kannst du dir dein eigenes Menü zusammenstellen und häufig benutzte Funktionen an einem zentralen Platz sammeln. Das ist super und spart enorm Zeit. Bei der M100 fehlt diese Funktion komplett.

MyMenu der Canon EOS M200

Macht das Leben viel einfacher: Das MyMenu der Canon EOS M200.

Auch gut ist der “Leise Modus”. Dabei nutzt die Kamera den elektronischen Verschluss, sodass du absolut lautlos auslösen kannst. Leider funktioniert der Modus nur in der Automatik, eigene Werte einstellen kannst du also nicht, aber das ist trotzdem ein großer Zugewinn für die Kamera.

Nur deshalb würde ich aber nicht unbedingt zur Canon EOS M200 greifen, ich behalte meine M100 auch.

Zumal die Kamera nicht perfekt ist.
Zwei große Kritikpunkte der M100 sind nämlich bei der M200 geblieben: Die Kamera hat keine eingebaute Wasserwaage … gut, damit kann man leben, richtig nervig ist aber, dass sich die EOS M200 nicht per USB aufladen lässt.
Jetzt hat man solch eine kleine und handliche Kamera, die ideal für längere Outdoor-Abenteuer ist und dann muss man immer ein externes Ladegerät mitschleppen? Mich nervt das!

Videos mit der EOS M200

Die M100 hat auf den ersten Blick keine besonderen Stärken im Video-Modus. Ok, auf den zweiten Blick eigentlich auch nicht. Trotzdem habe ich dieser Kamera meine Karriere bei YouTube zu verdanken. Denn erst durch die M100 habe ich gemerkt, wie einfach es sein kann, Videos zu machen. (Die EOS M6 hat dem ganzen dann noch die Krone aufgesetzt.)
Die M200 legt da noch eine Schippe obendrauf!
Hatte die M100 bei Full HD und 50 bzw. 60 Bilder noch ein Aufnahmelimit von 10 Minuten, kann die M200 das jetzt bis zu 30 Minuten aufzeichnen. Ein 10 Minuten Limit gibt es erst bei einer Auflösung von 4k – was die M100 gar nicht kann.

Das 4K der EOS M200 ist gut, allerdings erkaufst du dir das durch einen starken Crop und auch durch einen ausgeprägten Rolling-Shutter-Effekt. Im Prinzip bietet die M200 jetzt genau die Videofeatures, die wir von der EOS M50 kennen, nur eben in einem kleineren Gehäuse.
Allerdings fehlt wie bei der M50 auch bei der M200 der DualPixel-Autofokus bei 4k. Deshalb ist diese Auflösung nur in Einzelfällen mit Autofokus zu nutzen. Ich nutze das 4K der M200/M50 unterwegs aber gern als Telekonverter. Mir kommt der Crop da sogar ganz gelegen. Aber auch bei meinen Tutorials nutze ich es oft als Zweitkamera mit eingeloggtem Fokus.
Auch wenn ich es nicht oft nutze, im Vergleich zur M100 ist es ein großer Vorteil. Es gibt aber noch weitere Vorteile bei Videos, auch im Vergleich zur M50!
Die M200 hat eine Clean-HDMI-Out. D.h., du kannst die Kamera zum Streamen nutzen oder einfach über einen externen HDMI-Recorder aufzeichnen und so das Aufnahmelimit umgehen.
Erstaunlich gut ist auch ein kleiner Auslöser auf dem Display, mit dem du Videos starten und stoppen kannst. Ja, das lässt sich kaum beschreiben, weil der Button so einfach ist und ich mich erst fragte was das denn soll … aber einmal daran gewöhnt, möchte ich diese Funktion nicht mehr missen.

Unscheinbar aber wirklich gut, der kleine rote Punkt auf dem Dispay.

Das Killerfeature der Marketing-Menschen möchte ich aber auch nicht unerwähnt lassen. Die M200 hat in allen Modi, egal ob Foto oder Video eine sehr gut funktionierende Augenerkennung beim Autofokus. Das ist schön auf dem Display anzuschauen, aber Hand aufs Herz, einen wirklichen Unterschied zur normalen Gesichtserkennung macht das erst bei ultimativ offener Blende.

Canon EOS M200 kaufen?

Ja, im Titel dieses Beitrags steht Erfahrungsbericht. Dank der Coronapandemie hatte ich die M200 nur auf zahlreichen Ausflügen dabei, nicht auf Reisen. Deshalb muss ich auch auf Erfahrungen zurückgreifen, die ich mit der EOS M100 und der EOS M50 gemacht habe.
Da die M200 aber eine gute Mischung aus beiden Kameras ist, sollte das kein Problem sein. Ganz im Gegenteil, weil ich so schön die Vor- und Nachteile der Kamera im Vergleich zur Konkurrenz im EOS-M-System sehe.

Tatsächlich ist die EOS M200 mein Liebling unter den drei Kameras. Wer hauptsächlich fotografiert oder bei Videos mit dem fehlenden Mikrofoneingang leben kann, ist hier goldrichtig.
Die M100 hatte ich noch hauptsächlich als Zweitkamera empfohlen. Im Prinzip gilt das auch für die EOS M200. Dank des MyMenus ist die Bedienung auch bei manuellen Einstellungen deutlich einfacher geworden, sodass viele die M200 wahrscheinlich als ausreichend empfinden.

Die aktuelle Canon EOS M-Familie: EOS M200, EOS M50 und EOS M6 Mark II

Wer unbedingt einen Mikrofoneingang braucht, muss allerdings zur EOS M50 greifen. Auch die ist gut, hat aber eben einen ganz anderen Formfaktor. Wenn dir dieser nicht zusagt, wäre auch ein Blick in Richtung EOS M6 bzw. EOS M6 Mark II zu empfehlen.

Ich mag die EOS M200 und finde sie richtig gut. Es ist aber eine ganz spezielle Kamera, sodass ich sie ganz bestimmt nicht jedem Empfehlen kann.

Ich selbst besitze eine M100, eine M50 und eine M6 Mark II. Bei mir hat eine M200 definitiv keinen Platz, obwohl ich mir gut vorstellen könnte, mit der M200 die M50 und die M100 zu ersetzen.

Die Kameras bei Amazon.de*:

Update: Hand aus Herz …

Seit ich die erste Version dieses Beitrag geschrieben habe, ist ein halbes Jahr vergangen. Im Prinzip stimmt all das oben gesagte, aber nur im Prinzip. Tatsächlich habe ich meine Canon EOS M100 zwischenzeitlich verkauft und sie nicht durch eine M200 ersetzt.
Wie im Text schon geschrieben, war es bei mir eher einen Drittkamera, die ich hauptsächlich wegen ihrer geringen Größe und ihrer einfachen Bedienung schätzte.

Aber ich habe sie kaum noch benutzt …

Ja, jetzt wo ich diese Zeilen schreibe, trauere ich der Kamera hinterher, die Realität war und ist bei mir aber, dass ich mit dem Smartphone fotografiere, wenn es klein und einfach sein soll. Kann es größer sein, nehme ich meine EOS M6 Mark II oder zwischenzeitlich auch eine EOS R6.

Kleine Kameras sind toll, aber Smartphones sind bei Fotos und Videos so gut geworden, dass es nicht mehr viele Gründe gibt, eine Kamera zu kaufen, nur weil sie klein ist.
Klar hat die M200 mit dem Clean HDMI-Out einen Vorteil gegenüber dei M50, aber das wars dann auch schon. Beim Preis vielleicht noch …

Kurz:
Ich kann die Canon EOS M200 weiterhin empfehlen, hauptsächlich dann, wenn du eine preiswerte, gute und kompakte Kamera suchst, die hier und da eben doch mehr kann als ein Smartphone.

Natürlich taugt die Kamera auch als Zweitkamera neben einer großen Kamera, allerdings solltest du dir hier tatsächlich überlegen, ob ein gutes Smartphone nicht die bessere Alternative wäre.

Wer hier schreibt:

Hallo! Ich bin übrigens Marc!

Ich bin begeisterter Papa, Blogger, YouTuber, Foto- und Reisefuzzi.

Mehr über mich findest du hier. Und hier findest du meine aktuelle Fotoausrüstung.

Du hast Fragen, Anregungen...?
Schreib mir: marc@reisezoom.com

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Offenlegung:
Die Kamera wurde mir von Canon Deutschland für den Test zur Verfügung gestellt. Für den Beitrag habe ich kein Geld bekommen, ich durfte nur die Kamera ein paar Wochen auf eigenes Risiko testen und musste sie auf eigene Kosten zurückschicken. Alles was ich über die Kamera sage, ist meine Meinung, ganz ohne Einfluss von Canon.