Vergleich: Sony CyberShot DSC-RX10 vs. RX10 II vs. RX10 III vs. RX10 IV
| Lesezeit ca. 11 MinutenIn diesem Artikel zeige ich dir die wichtigsten Unterschiede der Sony RX10-Modelle und unterstütze dich bei deiner Kaufentscheidung.
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Letztes Update: 13.10.2017
Aktuell gibt es vier verschiedene Sony RX10-Kameras. In meinem Vergleich gehe ich auf die Stärken und Schwächen der einzelnen Modelle ein und sage dir zu jeder Kamera meine Meinung.
Die Sony RX10 – Die Königsklasse der Bridgekameras
Bevor ich die erste RX10 in Händen hielt, wusste ich nicht so recht, was ich mit der Kamera anfangen soll und konnte sie nicht richtig einordnen. Bei der Größe und dem Gewicht könnte man auch zu einer Systemkamera greifen und hätte dann den Vorteil des größeren Sensors und der Wechselobjektive.
So dachte ich …
Als ich aber die RX10 I für einen Test hier hatte, änderte sich meine Meinung schlagartig. Sony hat mit der RX10 vermutlich die beste Reisekamera überhaupt im Programm.
Ein solch universelles und gleichzeitig lichtstarkes Objektiv gibt es sonst nirgends. Ganz egal, ob wir vom 24-200mm der RX10 MK1 und MK2 sprechen oder vom 24-600mm-Monster der MK3 und MK4.
Aber nicht nur das Objektiv überzeugt, der Body hat die optimale Größe, liegt super in der Hand und hat genug Knöpfe, um die Kamera schnell und komfortabel zu bedienen.
Die äußeren Werte wären nichts wert, würden die inneren Werte nicht überzeugen. Der Sensor der MK 1 bewährte sich ab der Sony RX100 II und ist mittlerweile in zahlreichen Modellen der Konkurrenz zu finden. Die Bildqualität kann in den meisten Fällen mit der einer DSLR mithalten.
In der 2. Generation legte Sony noch eine Schippe drauf und führte den Exmor RS Sensor ein. Dieser überzeugt nicht nur durch seine Bildqualität, sondern auch durch seine Geschwindigkeit. Belichtungszeiten von 1/ 32000 Sek. sind damit machbar, 4k Video und eine Superzeitlupe mit bis zu 1000 Bilder/Sek. …
Und nein, ich bin kein Werbetexter für Sony, auch wenn das so klingt. Mit den RX10 Kameras hatte ich irre viel Spaß. Für mich sind es die besten Allrounder überhaupt und die meisten Leute wären mit der RX10 besser bedient als mit einer Systemkamera.
Anmerkung:
Die RX10 I, II und III stellte mir Sony jeweils für einen Test zur Verfügung.
Meine Testberichte findest du hier:
- Sony DSC-RX10 I in der Praxis – Test & meine Meinung
- Sony DSC-RX100 IV / RX10 II in der Praxis – Test , Tipps & meine Meinung
- Filmen mit der RX100 IV / RX10 II – Test , Tipps & meine Meinung
- Test: Sony RX10 III in der Praxis + Tipps und meine Meinung
Die Infos über die RX10 IV stammen aus verschiedenen Quellen im Netz. Aktuell warte ich noch auf ein Testmodell. Sobald ich die M4 in Händen halte, wird dieser Beitrag überarbeitet.
Meine ausführliche Meinung über dir RX10 IV findest du hier.
Die wichtigsten technischen Daten
RX10 Mark I | RX10 Mark II | RX10 Mark III | RX10 Mark IV | ||
---|---|---|---|---|---|
Abmessungen (BxHxT) | 129 x 88.1 x 102.2 mm | 132.5 x 94.0 x 127.4mm | |||
Gewicht inkl. Akku und Speicherkarte | 813 g | 1095 g | |||
Sensor | EXMOR R 1" BSI | Exmor RS 1" | |||
Auflösung | 20.2 Megapixel | 20.1 Megapixel | |||
Bildprozessor | BIONZ X | ||||
ISO-Empfindlichkeit | 125-25600 | 100-12800 (Erweitert 64 – 25600) | |||
Brennweite (KB) | 24-200mm | 24-600mm | |||
Brennweite (nativ) | 8.8 – 73.3 mm | 8.8 – 220 mm | |||
Optischer Zoom | 8.3fach | 25fach | |||
max. Blende | f/2.8 | f/2.4 – f/4 | |||
Naheinstellgrenze Weitwinkel | 3cm | ||||
Naheinstellgrenze Tele | 30 cm (200 mm) | 72 cm (600 mm) | |||
Belichtungszeit | 1/3200 Sek. – 30 Sek.; bei f/2.8 max. 1/1600 Sek1/2000s – 30s | 1/32000s – 30s | |||
Serienaufnahme | 10 Bilder / Sek. | 14 Bilder / Sek. | 24 Bilder / Sek. | ||
Video Bitrate | 1920 x 1080 Full-HD AVCHD (MPEG-4 AVC/H.264) | 4k 100MBps (XAVC S) | |||
Super-Slowmotion | nein | ja | |||
ND Filter | ja | nein | |||
Wi-Fi & NFC | ja | ||||
Bluetooth | nein | ja | |||
Zubehörschuh | ja | ||||
LCD Schwenkbar | 90° hoch / 45° runter | 107° hoch / 42° runter | |||
Internter Bildstabilisator | ja | ||||
abgedichtetes Gehäuse | ja | ||||
Akkulaufzeit | 340 Bilder | 400 Bilder | 420 Bilder | 420 Bilder | |
Preis** | 699,00€* | 999,00€* | 1244,99€* | 1779,00€* |
** Stand der Preise: 07.09.2018
Die vollständigen technischen Daten kannst du auf der Webseite von Sony finden:
Die wichtigsten Unterschiede RX10 vs. RX10 M2 vs. RX10 M3 vs. RX10 M4
Das Objektiv
RX10 M1 & RX10 M2
24 – 200mm mit einer durchgehenden Offenblende von f/2.8 (min f/16) sind gigantisch gut und flexibel. Aber die M3 und M4 bieten die dreifache Brennweite!
RX10 M3 / RX10 M4
24 – 600mm bei einer Anfangsblende von f/2.4 im Weitwinkel und f/4 im Tele.
Das klingt gut, allerdings schließt sich die Blende beim Zoomen recht schnell. Ab 28mm sind es schon f/2.8. Von dort geht die Blende Stück für Stück weiter zu, um bei 100mm dann bei f/4.0 zu sein.
Die f/2.8 bei 200mm sind also ein Alleinstellungsmerkmal der RX10 I & II und wichtig. Zum einen kannst du mit dieser Brennweite und Offenblende Objekte schön freistellen, also den Hintergrund in Unschärfe verschwimmen lassen. Zum anderen – und das ist viel wichtiger – brauchst du im HFR-Modus (Superzeitlupe) jedes Quäntchen Licht, das du kriegen kannst. Filmst du mit 1000 Bilder/Sek. kannst du naturgemäß je Bild maximal 1/1000 Sek. belichten – das ist nicht lange!
Im Vergleich zum 200mm-Objektiv der RX10 I und II ist die RX10 III/IV in Sachen Lichtstärke also etwas schlechter …
Ein weiterer Nachteil des 600mm Objektivs: Es hat keinen eingebauten ND-Filter. Mit dem ND-Filter kannst du länger belichten. Bei Fotos lassen sich so schöne Effekte erzielen und bei Videos kannst du damit die Belichtungszeit bei offener Blende und viel Licht verlängern.
Auch die Naheinstellgrenze des langen Objektivs ist bei 200 mm weiter. Die M1 und M2 stellen im Tele bei 30cm scharf. Das ist genial für Nahaufnahmen aus der Hand.
Die 72cm Naheinstellgrenze bei 600mm der M3 und M4 klingen zwar toll, aus der Hand schießt du bei dieser Brennweite aber kaum noch Makros, denn minimalste Bewegungen an der Kamera haben große Auswirkungen auf deinen Bildausschnitt.
Der Sensor
Vier Kameras – vier verschiedene Sensoren!
Die RX10 M1 ist mit dem Klassiker Exmor R 1″ Sensor ausgestattet. Dieser Sensor ist bewährt und gut. Du findest ihn auch in der Sony RX100 II und III und unbestätigten Gerüchten zufolge auch in den Canon Gx X-Modellen.
Ich selbst fotografiere sehr viel mit einer RX100 III und einer Lumix LX15. Beide Kameras haben diesem Sensor.
Die RX10 M2 kommt mit dem EXMOR RS Sensor. Dieser kann alles ein wenig besser als der EXMOR R und bietet zudem 4k, Superzeitlupe und ultimativ kurze Belichtungszeiten.
Auch der Sensor der RX10 M3 nennt sich EXMOR RS. Was sich zum Sensor der RX10 II verändert hat, kann ich gar nicht sagen. Dazu konnte ich nichts finden. Allerdings wird dieser Sensor mit 20.1 Megapixeln angegeben, während es beim Sensor der M2 noch 20.2 Megapixel waren.
Der Sensor der RX10 IV nennt sich zwar auch EXMOR RS, ist aber eine ganz andere Hausnummer, als die Sensoren der Vorgänger.
Direkt auf dem Sensor sind nämlich 315 Phasendetektions-Autofokuspunkte integriert. Das hebt die Sony RX10 IV auf ein ganz neues Level.
Autofokus
Ich sagte es eben schon, der Autofokus der M4 ist nicht mit dem der Vorgänger zu vergleichen. Diese kommen alle mit einer reinen Kontrastmessung daher. Das funktioniert zwar auch, führt aber gerade bei kontrastarmen Szenen zu Problemen.
Besonders die M3 kämpft bei wenig Licht und langen Brennweiten oft lange, um den richtigen Fokus zu finden … und findet ihn auch nicht immer.
Bei der M4 sind diese Probleme Geschichte!
Zudem lassen sich mit dem Phasendetektions-AF leichter und präziser Objekte verfolgen.
4k, Superzeitlupe und weitere Video-Features
Während du mit der RX10 lediglich in Full-HD und AVCHD filmen kannst, bekommst du mit der RX10 II, III und IV Kameras in die Hand, die in der Profiliga spielen.
Dort bekommst du 4k, 100Mbps XAVC S, Superzeitlupe (HFR), Videoprofile und mehr.
Einen Anschluss für Mikrofon und Kopfhörer haben sie aber alle.
Dieses Video schoss ich mit der Sony RX10 II und der Sony RX100 IV:
Touchscreen
Dieser Punkt ist schnell geklärt: M1 – M3 haben keinen Touchscreen. Bei der M4 kannst du hingegen den Fokuspunkt durch Tippen auf das Display setzen (Touch to Focus).
Hast du dich einmal daran gewöhnt, willst du nichts anderes mehr haben. Für Fotos ist das schon genial, fürs Filmen aber noch besser! So kannst du nämlich während der Aufnahme ganz einfach den Fokuspunkt ändern und die Kamera folgt dir.
Detailverbesserungen
Eine Sache, die mich bei der RX10 I richtig nervt, ist das Klappdisplay. Klappst du es nach oben, wird es teilweise vom Sucher verdeckt. Dieser Fauxpas wurde ab der RX10 MK2 behoben. Hier kommt das Display etwas heraus und wird nicht mehr verdeckt.
Richtig gut finde ich auch die Funktion ISO AUTO Min. VS ab der MK2. Dabei kannst du einstellen, was schneller erhöht werden soll, ISO oder Verschlusszeit.
Die M3 und M4 kommt mit einem dritten Ring auf dem Objektiv. Damit kannst du direkt am Objektiv Brennweite, Fokus und Blende einstellen. Drehräder und Knöpfe kann man nie genug haben!
Ab der M4 gibt es ein MyMenu, um oft benötigte Menüpunkte abzulegen und weitere Möglichkeiten, die Kamera für deine Bedürfnisse einzustellen.
Sony RX10 Kaufberatung
Vermutlich bist du hier gelandet, weil du wissen willst, welche Sony CyberShot DSC-RX10 die richtige für dich ist.
Die Entscheidung ist nicht einfach, ich weiß.
Stell dir erst folgende Frage:
Willst du mehr filmen als fotografieren?
Wenn du filmen willst, kannst du die RX10 M1 direkt streichen. Die Features ab der M2 sind hier deutlich besser, auch wenn sie ein größeres Loch in die Portokasse reißt.
Die nächste Frage lautet:
Brennweite vs. Offenblende?
200mm Brennweite reichen eigentlich aus, aber 600mm sind schon toll. Schaden tun sie also ganz bestimmt nicht.
Die Nachteile der längeren Brennweite sehe ich weniger in der Lichtstärke, viel schlimmer finde ich, dass die Kameras groß und schwer sind. Wenn du damit eine Weile durch die Wildnis spazierst, merkst du definitiv einen Unterschied.
Kurz:
Wenn du nur fotografieren willst und dir 200mm im Tele reichen, greife zur RX10 M1. Das ist eine super Kamera!
Willst du filmen, dann kommen die M2 oder die M4 in Frage.
In Sachen Foto kann die M2 zwar mehr als die M1 (kürzerer belichten, AUTO ISO Min VS., etwas besser bei schwachem Licht …), in meinen Augen lohnt sich der Preisaufschlag dafür aber nicht.
Ohne Frage, die RX10 M3 ist auch eine gute Kamera, der Phasendetektions-Autofokus der M4 bringt aber deutlich mehr „Schub“, sodass ich definitiv etwas mehr ausgeben würde, um die M4 zu kaufen.
Über die folgenden Links kommst du zum aktuellen Angebot bei Amazon.de:
Übrigens:
Ich sehe die RX10 durchaus als Konkurrent zu einer DSLR an. Spielst du mit dem Gedanken dir eine Einsteiger-DSLR oder Systemkamera zu kaufen und ein Reisezoom-Objektiv als immer-drauf-Variante zu nutzen, dann fährst du mit der RX10 wahrscheinlich besser!
Was meinst du?
Was ich mir kaufen würde
Ich hätte gern eine Sony RX10 II mit dem Autofokus und Touchscreen der IV. Das 600mm Objektiv ist mir persönlich zu groß und zu schwer und solche Brennweite brauche ich fast nie. Dafür immer das dicke Ding mitzuschleppen ist mir zu viel.
Leider gibt es das aber (noch) nicht. Ich übe mich deshalb in Kaufzurückhaltung.
Würde man mich zwingen (oder ich hätte genug Geld), würde ich wohl zur RX10 IV greifen.
Was ich mir für die Sony RX10 V wünsche
Mechanischer Zoom
Bei allen RX10-Modellen schiebt ein kleiner Elektromotor das Objektiv hin und her, wenn du die Brennweite ändern willst. Für einen gleichmäßigen Zoom beim Filmen mag das noch Sinn ergeben, aber schnell mal die Brennweite ändern, funktioniert damit nicht.
Bei der RX10 III/IV dauert es geschlagene 4 Sekunden (schnarch!), bis das Objektiv auf die 600mm ausgefahren ist. Das macht keinen Spaß!
In Zukunft wünsche ich mir, mit Muskelkraft zu zoomen, wie bei jeder DSLR.
Update der 200mm-Variante
Ich sagte es oben schon. Mir sind die 600mm zu viel und zu schwer. Würde die RX10 V mit der RX10 IV identisch sein, mit der einzigen Ausnahme, dass sie das 200mm-Objektiv der M1 und M2 hat, könnte Sony direkt eine an mich verkaufen.
Vielleicht gibt es ja irgendwann eine Sony RX10 M2 V2 😀
Klappdisplay
Die A99 und die A77 II haben Displays, die um 180° nach vorn geklappt werden können. Vielleicht können die Sony-Ingenieure beim Zusammenschrauben der M5 einfach in dieses Regal greifen.
Würde mich freuen!
GPS
GPS werde ich so lange anmeckern, bis es endlich eingebaut wird und das gilt für alle Kameras. Meine gute alte Sony Alpha 65 hat eingebautes GPS und das ist genial, wenn du unterwegs bist.
Umwege über das Smartphone oder GPS-Locker funktionieren zwar, sind aber umständlich! Ehrlich gesagt, sehe ich auch nicht, wo das Problem liegt. Hier geht es doch nur darum, Kosten zu sparen. Doof!
HFR in höherer Auflösung
Der High-Frame-Rate-Modus ist der Hammer! Schade ist, dass die Auflösung bei zunehmender Bildwiederholrate abnimmt.
Mir ist bewusst, dass da irre viele Daten auf einmal anfallen und dass dieser Wunsch sicher nicht so leicht zu erfüllen sein wird. Ich wünsche es mir trotzdem.
4K mit 60 Bilder/Sek.
Eigentlich hat sich bei den Video-Features seit der RX10 II nicht mehr viel getan. Neben einer höheren Auflösung der HFR-Videos, wären auch 60 Bilder/Sek. in 4K wünschenswert. Die GH5 von Panasonic kann das schließlich auch und sogar das iPhone 8 kann das … wird also Zeit, dass Sony hier nachzieht.
Wer hier schreibt:
Hallo! Ich bin übrigens Marc!
Ich bin begeisterter Papa, Blogger, YouTuber, Foto- und Reisefuzzi.
Mehr über mich findest du hier. Und hier findest du meine aktuelle Fotoausrüstung.
Du hast Fragen, Anregungen...?
Schreib mir: marc@reisezoom.com