Übernachten im Tropical Island: Familienurlaub ganz kompakt
| Lesezeit ca. sieben MinutenTropischer Familienurlaub mitten in Brandenburg? Das funktioniert, wir haben es ausprobiert!
Spanien führt gegen die Türkei 3:0, meine Frau schlürft einen Cocktail, ich halte mich an einem Bier fest und die Kinder spielen am Kindertisch.
Aktuell läuft die Fußball EM 2016 und wir sitzen in einer Bar beim Public Viewing.
Es ist eine warme Sommernacht, 26°C mit hoher Luftfeuchtigkeit, aber das macht mir nichts aus. Ganz im Gegenteil, ich fühle mich pudelwohl und beschließe, dass jetzt der optimale Zeitpunkt ist, die Gegend mit der Kamera zu erkunden.
Bei meiner Fototour laufe ich zunächst über den langen, fast menschenleeren, weißen Sandstrand. Ich entdecke ein Nachtlager aus Zelten, Wasserfälle, tropische Pflanzen und Tiere, Bambushütten, Lehmhäuser und Tempel.
Ich fühle mich wie im Urlaub!
Ja, ich fühle mich wie im Urlaub, obwohl das alles Fake ist und ich mich durch die größte freitragende Halle der Welt bewege. Ich fühle mich wohl und der Rest der Familie auch.
Ich bin im Tropical Islands, südlich von Berlin im brandenburgischen Krausnick. Die gigantische Halle und ihre Einrichtung erinnern mich an die Truman Show. Schaue ich an die Decke, denke ich, ich wäre mitten in einem Science Fiction. Mich fasziniert die Konstruktion der Halle – so groß, dass ich das Gefühl für Größe und Relationen total verliere.
Tropical Islands: Die Verwandlung vom Spaßbad zum Ferien- und Freizeitpark
Tropical Islands ist eine Welt für sich.
Hinter dem Eingang trifft mich die Luftfeuchtigkeit mit voller Wucht und reißt mich heraus aus dem mäßigen Brandenburger Wetter, hinein in ein tropisches Klima. Ich bin viel zu warm angezogen, fange sofort an zu schwitzen und sehne mich nach Flip-Flops und Badehose.
Zuerst gilt es aber, die Schlange am Eingang zu überwinden, das Zimmer zu finden und zu beziehen.
Mein letzter Besuch im Tropical Island ist über 10 Jahre her, seitdem hat sich praktisch alles verändert. Damals waren gar nicht alle Teile der Halle bebaut, es gab weniger Übernachtungsmöglichkeiten und generell wirkte alles viel kahler.
Damals war ich in einem Spaßbad – oder wie es treffend auf dem Kassenzettel steht, in einem Freizeit- und Erlebnisbad.
Heute stehe ich in einer Welt, die mich an eine gelungene Mischung aus Ferien- und Freizeitpark erinnert.
Klar ist das Baderlebnis das zentrale Element. Es gibt 2 große Becken im Inneren der Halle, die »Südesee« mit Sandstrand und die »Lagune«, einen Turm mit Wasserrutschen, Kinderbecken und den neueröffneten Außenbereich »Amazonia« mit Wildwasser-Strömungskanal, Rutsche und 2 weiteren Becken.
Aber das ist bei Weitem nicht alles. Im Tropical Island findest du einen Expeditionspfad durch den tropischen Regenwald, verschiedene Fische, Schildkröten, Flamingos … eine gigantische Saunalandschaft auf der einen Seite der Halle und einen riesigen Indoorspielplatz auf der anderen. Zwischendrin sind Shops, Restaurants, Bars und Lodges zum Übernachten.
All das passt wunderbar zusammen und schafft es tatsächlich, dass bei mir Urlaubsfeeling aufkommt.
Mit der Zeit wird mir aber bewusst, dass sich das Konzept des Tropical Islands in den letzten 10 Jahren verändert hat. Wie gesagt, ich sah es als Spaßbad an und bin genau mit dieser Erwartung hergekommen. Aber Tropical Islands ist eher ein Ferienpark – grob mit Center Parcs zu vergleichen.
Du kannst dort hingehen, dortbleiben und eine schöne Zeit haben. So machen es viele Familien auch in den Center Parcs. Viel besser ist es aber, das Tropical Islands als Basis zu nutzen, um die Umgebung zu erkunden.
Genau so nutzen wir Ferienparks. Letztes Jahr waren wir bspw. in Zandvoort, um Amsterdam und Haarlem zu erkunden, dieses Jahr waren wir am Bostalsee, um Trier und die Edelsteinregion zu erkunden.
So kannst du auch das Tropical Island nutzen – ich bin nur nie auf die Idee gekommen, weil es von uns aus viel zu nah ist. Aber die Region gibt viel her, der Spreewald, die Lausitz und Berlin liegen vor den Toren des Tropical Islands. Über manches Ausflugsziel habe ich sogar schon berichtet, bspw. über das Besucherbergwerk F60, den Lausitzring oder das Lausitzer Seenland.
Übernachten im Tropical Island
Im und um das Tropical Island bleiben kaum Wünsche offen, wenn es um die Übernachtung geht.
Außerhalb der Halle gibt es einen Campingplatz, ein Tipi-Dorf, Mobilhomes und Ferienhäuser. In der Halle gibt es Zelte, Lodges und Zimmer. Wir übernachteten in einem Familienzimmer am Rande der Halle. Das Hotel liegt außerhalb, ist aber über einen kurzen Tunnel direkt mit der Halle verbunden.
Mit kleinen Kindern ist das ideal, denn im Hotel ist die Luftfeuchtigkeit nicht so hoch wie in der Halle und es ist ruhig. Auch wenn wir das Zimmer nur zum Schlafen nutzten, die Größe und das zweite Schlafzimmer waren ideal für uns (2 Erwachsene, 2 kleine Kinder).
Die Preise im Tropical Island und wie du sparen kannst
Ohne Frage, das Tropical Islands ist nicht ganz billig. Auf den ersten Blick bewegen sich die Preise in den oberen Regionen der Eintritts- und Übernachtungspreise von Freizeit- und Ferienparks.
Auf den zweiten Blick relativiert es sich aber etwas. Guck dir dazu am besten die Angebots-Seite an. Der Hammer ist das Geburtstags-Spezial, das Geburtstagskind (egal welchen Alters) hat freien Eintritt. Das ist natürlich ideal, wenn du aus Berlin oder der Umgebung des Tropical Islands kommst.
Freunde von uns nutzten vor kurzem dieses Angebot. Papa hatte Geburtstag, die Tochter musste nichts bezahlen, weil Kinder bis 5 Jahre freien Eintritt haben (was ich super fair finde) und die Mutter kaufte sich das Online-Ticket.
Auch bei den Übernachtungspreisen gibt es immer wieder Spezialangebote, außerdem kursieren Gutscheine für das Tropical Islands.
Die Verpflegung im Tropical Island ist auch nicht die günstigste. Bei unserer Übernachtung war ein reichhaltiges Frühstücksbuffet inbegriffen. Zusätzlich waren wir im Palm Beach Restaurant an der Südesse essen (superlecker) und im Mondial Foodcourt (so lala).
Bezahlen im Tropical Island
Wenn wir schon beim Thema Geld sind, noch eine kleine Anmerkung zum Bezahlen im Tropical Island. Am Eingang bekommst du einen Chip und 250€ Kredit. Mit dem kannst du einkaufen, essen, trinken … und so weiter … oder auch nicht.
Am Ende kommt die Abrechnung! 🙂
Finde ich super, weil du so nicht die ganze Zeit Angst haben musst, dass jemand die Kohle aus der Tasche klaut, während du gerade an der Rutsche anstehst oder so.
Schade, dass der Chip nur im Tropical Island funktioniert. Das Dinge hätte ich gerne in der realen Welt!
Der Chip dient außerdem als Zimmerschlüssel und die Schließfächer in der Umkleidekabine lassen sich damit auch verschließen.
Wichtig: Die Nummer deines Schließfachs steht auf dem Chip drauf. Der funktioniert nur dort!
Fotografieren im Tropical Island
Generell kannst du im Tropical Island fotografieren. Vergiss aber nicht, dass es sich um ein Schwimmbad handelt. Respektiere die anderen Gäste!
Am einfachsten ist es, wenn du nachts mit der Kamera losziehst, da ist nicht mehr so viel los und du hast deine Ruhe.
So habe ich es gemacht, deshalb sind auf meinen Bildern auch so wenig Menschen zu sehen, obwohl es tagsüber proppevoll war.
Apropos nachts: schwimmen kannst du im Tropical Island rund um die Uhr!
Auch die Luftfeuchtigkeit schadet der Kamera nicht. Wenn es kalt ist, musst du die Kamera etwas akklimatisieren lassen, dann gibt es keine Probleme. Ich fotografierte ausschließlich mit meiner Sony RX100 III.
Meine komplette Fotoausrüstung findest du hier.
Mein Fazit und was mir gefallen hat
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich positiv überrascht bin von Tropical Islands. Es kam tatsächlich Urlaubsfeeling auf, die ganze Familie hatte Spaß und fühlte sich wohl.
Ich denke die Übernachtung hat viel dazu beigetragen, als Tagesgast könntest du zwar auch abends noch in einer Bar sitzen, aber mit Kindern machst du das nur, wenn das Bett quasi um die Ecke steht – wie im Urlaub halt.
Für mich steht fest: wenn Tropical Islands, dann über Nacht.
Richtig gut gefallen hat mir der Kinderbereich »Tropino« mit den kleinen Bötchen, der riesige Indoortspielplatz und die großen Legosteine (ich bau doch so gern!).
Toll war auch das Angebot für die Kinder, so machten wir bei einer Schatzsuche quer durch die Halle mit und tanzten bei der Minidisco.
Außerdem ist mir die blaue Hochgeschwindeigkeitsrutsche in Erinnerung geblieben, der Expeditionspfad durch den Regenwald und und und … ich könnte noch jede Menge anderer Dinge aufzählen, die mir gefallen haben. Aber fahr einfach selbst hin!
Der Whitewater River, das ist der neue Strömungskanal im Außenbereich »Amazonia«, hat mich jedoch nicht vom Hocker gerissen. Macht zwar Spaß, aber die gelbe und blaue Rutsche in der Halle haben mir besser gefallen.
Amazonia – also der Außenbereich – ist aber schön gemacht und eine echte Bereicherung, gerade im Sommer will man ja nicht nur in der Halle hocken.
Die Saunalandschaft haben wir uns nur kurz angeschaut. Mit zwei kleinen Kindern ist das nichts und ich stehe eh nicht so auf Sauna. Aber Tanja hat auf ihrem Blog Reiseaufnahmen sehr viel über die Saunalandschaft und die verschiedenen Aufgüsse geschrieben.
Zusammengefasst:
Gefallen dir Ferien- und Freizeitparks, fühlst du dich im Tropical Island garantiert wohl.
Warst du schon im Tropical Island? Wie sind dein Erfahrungen? Hat es dir gefallen?
Kleines Update aus 2021, da ein Freund von mir mit seiner Familie das Tropical Island während der Coronavirus Pandemie besucht hat und es im Moment wahrscheinlich viele interessiert.
Beim Besuch meines Freundes, war das Tropical Island quasi eine pandemie-freie Zone. Es galt eine Maskenplficht am Eingang, im inneren des Tprocial Islands jedoch nicht mehr.
In der Zwischenzeit gilt eine Maskenpflicht aber auch in der Umkleidekabine, in Shops und in den Restaurants, sofern du dich nicht am Platz befindest. Außerdem gilt für das gesamte Tropical Island 2G.
Informiere dich aber am besten direkt auf der Seite des Tropical Island über die aktuell geltenden Regeln.
Weiterlesen?
Falls du noch mehr Lesestoff und Erfahrungsberichte zum Tropical Island brauchst, kannst du dich durch die folgenden Beiträge meiner Bloggerkollegen klicken:
Wer hier schreibt:
Hallo! Ich bin übrigens Marc!
Ich bin begeisterter Papa, Blogger, YouTuber, Foto- und Reisefuzzi.
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