Blogs sind out, Videos sind in! [Meine 10 Gründe für YouTube]
| Lesezeit ca. neun Minuten Enthält Affiliate-Links [Was ist das?]In diesem Artikel erzähle ich dir, warum ich auf YouTube so aktiv bin.
Der Inhalt:
Hallo! Ich bin übrigens Marc!
Ich bin begeisterter Papa, Blogger, YouTuber, Foto- und Reisefuzzi.
Mehr über mich findest du hier. Und hier findest du meine aktuelle Fotoausrüstung.
Du hast Fragen, Anregungen...?
Schreib mir: marc@reisezoom.com
Funfact: Dieser Beitrag ist zum ersten Mal am 18. März 2018 erschienen. Damals hatte ich noch keine 1000 Abonnenten bei YouTube. Überarbeitet habe ich den Beitrag am 30. Januar 2020 mit über 11.000 Abonnenten. Falls du noch kein Abonnent bist, kannst du das hier schnell nachholen! 🙂
Ich hätte niemals gedacht, dass ich mich irgendwann vor die Kamera stelle und einfach quatsche.
In der Zwischenzeit ist das ganz normal und Videos für YouTube zu erstellen, macht mir richtig Freude.
Damit anzufangen war anstrengend und kostete viel Überwindung. Meine Gründe für YouTube, erklären hoffentlich, warum ich trotzdem damit angefangen habe.
Bevor ich aber anfange, will ich dir natürlich die Links zu meinem bzw. unserem Kanal nicht verheimlichen:
- Marc Arzt. Dort geht es um Kameras, Fotografie, Bildbearbeitung und Videoschnitt. Alles mit dem Schwerpunkt „Mobil“! Ich bin schließlich viel unterwegs.
- Muddivation ist unser Familien-Kanal. Dort findest du die Vlogs unserer Familien-Reisen und Ausflüge.
- Schnittbrett. Hier dreht sich alles um den Videoschnitt auf dem iPad Pro.
10 Gründe warum YouTube mein neues großes Ding ist
1. Ich will es lernen
Würde ich es nicht wollen, hätte ich natürlich niemals mit YouTube angefangen. Aber ich will es! Ich will lernen, wie YouTube funktioniert und vor allem will ich filmen lernen.
Zuerst dachte ich, dass Filmen wie Fotografieren sei, nur eben 25 Mal in der Sekunden. Die Unterschiede sind aber deutlich größer. Das ist spannend und ich lerne gern Neues.
Dass meine ersten 100 Videos scheiße sind, nehme ich dabei gerne in Kauf. Hätte ich die nicht erstellt, hätte ich auch nichts gelernt. So läuft das bei mir.
Zu diesen peinlichen Videos und den Learnings daraus, gibt sogar ein spontanes Video von mir:
Das Lernen bezieht sich übrigens nicht nur auf die technische Seite. Noch spannender ist der Aufbau eines Videos. Wie schafft man es, die Zuschauer zu halten!? Das ist gar nicht so einfach und dank YouTube-Analytics kann ich genau sehen, an welcher Stelle die Zuschauer abspringen.
Solch genaue Analysen wären auf dem Blog extrem aufwendig.
Aber auch die Mechanismen hinter YouTube sind spannend. Wie funktioniert die Suche? Wie das Ranking? Wie finanzieren sich die großen YouTuber? Was wird hauptsächlich geguckt?
Ok, Letzteres hätte ich besser nicht untersuchen sollen. »Bullshit rules the planet« kann ich da nur sagen. Je weniger Mehrwert – außer plumpe Unterhaltung – ein Video liefert, desto besser scheint es zu gehen. Aber das kennen wir schließlich auch aus dem Fernsehen. Ist halt so!
2. Neue Möglichkeiten
Bewegtes Bild und Ton liefert mir natürlich komplett neue Möglichkeiten. Es gibt einfach Dinge, die sich als Video besser darstellen lassen als mit Text und Bildern.
Text, Bilder und Videos können sich auch wunderbar ergänzen.
3. Ein weiteres Standbein
Ich lebe tatsächlich von meinen Aktivitäten im Internet und wir alle wissen, dass das eine schnelllebige Zeit ist. Was gestern funktioniert hat und mir ein gutes Einkommen generierte, kann morgen schon ein alter Hut sein.
Deshalb basieren meine Einnahmen auf verschiedenen Standbeinen:
- Verkauf eigener Produkte
- Einnahmen über Affiliate-Marketing
- Werbeeinnahmen
- Kundenprojekte (ja, ab und zu arbeite ich ganz klassisch und bastle an Webseiten.)
Die Monetarisierung auf YouTube funktioniert gleich, es ist allerdings ein weiterer Kanal, über den ich (irgendwann) Einnahmen generieren kann.
4. Gewohnheit der Masse
Ein Deutscher guckt im Schnitt mehr als 3.5 Stunden TV am Tag. DREI STUNDEN!!!! (Quelle)
Wenn nur ein kleiner Teil dieser Zeit in Zukunft auf YouTube verbracht wird, ist das eine enorme Masse.
Ich kenne niemanden, der kein TV oder YouTube (oder nennen wir es Bewegtbild) guckt. Wirklich niemanden!
Ich kenne aber viele Leute, die keine Bücher und keine Zeitungen lesen.
Darüber könnte ich jetzt weinen, aber das führt zu nichts. Ich nehme das einfach so hin und freue mich, dass ich durch meine Videos auch diese Leute erreichen kann.
5. Apps
Ich habe keine App für meinen Blog und selbst wenn ich eine hätte … wer installiert sich sowas denn???
Die YouTube-App ist hingegen auf fast jedem Smartphone und Tablet vorhanden. Auch jeder halbwegs moderne Fernseher kann YouTube-Videos abspielen.
Klar, ein Browser ist auch auf jedem Smartphone, aber die YouTube-App hat viele Vorteile.
- Du kannst dort problemlos meinen Kanal abonnieren und erhältst eine Benachrichtigung bei neuen Videos.
- Du bist immer angemeldet und kannst einfach kommentieren.
- Dir werden weitere spannende Videos zum Thema vorgeschlagen. (Manchmal auch meine Videos, wenn du die Videos eines anderen Kanals guckst).
- Du kannst Videos speichern, um sie dir später anzuschauen.
Wahrscheinlich gibt es noch weitere Vorteile. Für den Blog funktioniert all das nur deutlich umständlicher!
6. Mehr Reichweite
Alles zusammen führt dazu, dass ich mit YouTube schneller mehr Reichweite habe als mit dem Blog.
Nach 4 Jahren bloggen komme ich auf etwas mehr als 70.000 Seitenaufrufe im Monat. YouTube betreibe ich noch nicht einmal 12 Monate intensiv und trotzdem komme ich da mit dem Kanal Reisezoom.com schon auf rund 40.000 Aufrufe im Monat. Bei deutlich weniger Videos als Beiträge auf dem Blog wohlgemerkt!
Viel spannender ist der Vergleich von Videos und den dazugehörigen Blogposts!
Am 08.05.2017 veröffentlichte ich unser Video über den Freizeitpark Tripsdrill. Das Video wurde seit dem 2961 Mal aufgerufen und es werden täglich mehr!
Einen älteren Blogpost zu Tripsdrill gab es schon, diesen aktualisierte ich und stelle ihn wieder auf die Startseite.
Im selben Zeitraum wurde dieser nur 903 Mal aufgerufen!
Krass, oder? Und das Video stammt noch aus meinen YouTube-Anfängen ohne viel Plan. Zusätzlich kommt dazu, dass ich es auf unserem relativ kleinen Familienkanal »Muddivation« veröffentlicht habe!
Oder das Video zu meiner neuen Kamera der EOS M6.
In den ersten beiden Tagen wurde es 348x aufgerufen, der Blogpost schaffte es in den ersten beiden Tage nur auf 144 Aufrufe.
Aktuell steht der Zähler bei 1607 Videoaufrufe und 1447 für den Blogpost.
Auch mein Testvideo zur M6 liefert solche Zahlen: 7247 Aufrufe auf YouTube und der Blogpost hat 5128 Aufrufe.
Ich kann es drehen und wenden wie ich will. Auf YouTube habe ich mehr Aufrufe als auf dem Blog.
Haallltt Stopp!
Die Zahlen stammen alle noch aus der ersten Fassung dieses Beitrags. Tatsächlich bin ich in den letzten Monaten auf YouTube exponentiell gewachsen und so auch die Views. Aktuell schaffe ich über 125.000 Aufrufe im Monat, tendenz steigend.
7. Mehr Interaktion
Noch krasser als die Reichweite ist die Interaktion auf YouTube.
Kommentiert wird auf den Blog nur noch so selten, dass ich mich dazu entschlossen haben, die Kommentarfunktion zu deaktivieren.
Bei YouTube hingegen wird fleißig kommentiert.
Als krasses Beispiel ziehe ich wieder meinen Blogpost zur EOS M6 heran.
Auf dem Blog gibt es 6 Kommentare, bei YouTube 52 (meine eingerechnet)!
Bei YouTube habe ich kaum noch Videos ohne Kommentare, auf dem Blog kommt das durchaus vor!
Außerdem gibt es bei YouTube noch die Geschichte mit dem Daumen hoch bzw. runter. Auch das sind Interaktionen. Sowas habe ich auf den Blog gar nicht und selbst wenn, müsste der Leser erst so weit kommen.
8. Netzneutralität
Mit Schrecken verfolge ich, wie die Netzneutralität Stück für Stück untergraben wird. Auch in Deutschland!
StreamOn von der Telekom ist ein gutes Beispiel. Mit dieser Tarifoption kannst du verschiedenen Streamingdienste (auch YouTube!) bis zum Erbrechen nutzen. Das Datenvolumen schrumpft dadurch nicht.
Surfst du hingegen auf meinem Blog, schlägt das sehr wohl beim Datenvolumen zu Buche!
Und das ist erst der Anfang! Man muss kein Prophet sein, um sich vorzustellen, wohin das führt. Ich hoffe inständig, dass solche Dienste verboten werden und die komplette Netzneutralität gesetzlich festgeschrieben und durchgesetzt wird.
So lange das aber nicht gemacht wird, bin ich mit YouTube auf der sicheren Seite.
9. Gated Communities
Auch mit kompletter Netzneutralität gibt es im Netz den Trend zu einer Art Gated Communities.
Facebook versucht, die Menschen möglichst lange innerhalb Facebooks zu halten. Bei Instagram dasselbe. Selbst die Suchmaschine Google zeigt immer mehr Inhalte direkt an, dass wir nach unsere Suche bloß nicht die Seite verlassen müssen. Auch YouTube ist solch eine Gated Community. Es ist zwar möglich Links halbwegs prominent aus YouTube heraus zu platzieren, trotzdem ist man bei YouTube natürlich daran interessiert, dass du möglichst lange drin bleibst und Umsatz generierst.
Das heißt zwar nicht, dass du dich durchgehend durch meinen Kanal klickst. Das kann sein, muss aber nicht. Sicher ist aber, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass du auf meinem Blog landest, während du in einer Gated Community steckst.
Das macht es für uns Blogger immer schwerer auf unsere Beiträge aufmerksam zu machen!
10. Prominent in den Suchergebnissen
YouTube gehört zu Google, deshalb hat Google keine Scheu YouTube-Videos prominent in den Suchergebnissen zu platzieren. Schließlich verlässt du bei einem Klick darauf die Google Community nicht. Ganz im Gegenteil, du wechselst zu einem Service, der alles daran setzt, dich möglichst lange zu binden.
Kurz: Mit einem Blogpost ist es viel schwerer bei Google prominent in den Suchergebnissen zu stehen. Ranked mein Video, wird es sogar mit Bild angezeigt. Ein klarer Vorteil!
11. Rechtsicherheit
Wer in Deutschland eine eigene Webseite betreibt, scheint sich gefühlt immer in einer Grauzone zu bewegen. Natürlich gibt es auch bei YouTube Fallstricke, aber immerhin muss ich mich dort nicht um die technischen Dinge kümmern. Dinge wie DSGVO oder ePrivacy Verordnung … auf YouTube ist mir das egal und YouTube selbst hat damit wahrscheinlich auch nicht sooo das Problem, weil die meisten Nutzer eh angemeldet sind und dabei offziell und einmal die Nutzungsbedingungen akzeptiert haben. Sowas kann ich auf meinen Blog nicht bringen. Um dich hier nicht mit den lebenszeitverschwendenden Cookiebannern zu nerven, habe ich zwischenzeitlich sogar alle Statistiken abgeschaltet. Nicht gut für mich, aber mir gehen diese Cookiebanner so dermaßen auf die Nerven, dass ich sie auf meiner eigenen Seite nicht haben will.
Das YouTube-Paradoxon
Du siehst, Videos zu erstellen hat viele Vorteile. Krass ist aber, dass ich ein Video im Schnitt viel schneller fertig habe als einen Blogpost!
Videos auf Reisen entstehen nebenher. Schneiden des Materials geht deutlich schneller, als einen kompletten Blogpost zu schreiben, Bilder dafür herauszusuchen, zu bearbeiten und alles zu formatieren.
Aber auch andere Videos, in denen ich etwas erkläre, sind viel schneller im Kasten. Recherche und Planung dauert genauso lange wie beim Blogpost. Aber ich muss nichts ausformulieren, sondern hangle mich an Stichpunkten entlang.
Es geht auch schneller, den Bildschirm abzufilmen, um etwas zu erklären, als mehrere Screenshots zu erstellen, mit Zeichen und Text zu versehen und diese in eine Blogpost zu packen.
Es ist paradox, aber mit YouTube habe ich bei weniger Aufwand mehr Reichweite! Schlussendlich richte ich mich mit meinem YouTube-Kanal astrein nach dem Maximalprinzip aus der Ökonomie.
Meine Zeit ist fix – ein Tag hat nicht mehr als 24h – mit Videos hole ich aber deutlich mehr aus der Zeit heraus als mit Blogposts.
Für mich also ein klarer Gewinn und wenn ich mir die Gründe oben angucke, ist es eigentlich dämlich noch zu bloggen. Aber keine Sorge, ich habe viel zu viel Spaß am Schreiben, als dass ich es einfach sein lasse.
Die Gefahr!
Auch wenn es viele Vorteile gibt auf YouTube Flagge zu zeigen, hat all das natürlich auch einen ganz großen Nachteil!
Du bist abhängig! Lädst du deine Videos bei YouTube hoch, bist du der Willkür der Firma ausgeliefert und du kannst eigentlich nicht kontrollieren ob, wie, wo und wann dein Video zu sehen sein wird.
Aktuell läuft das alles wunderbar, aber die Zeiten können sich auch ändern!
Das ist übrigens ein Grund, warum ich nicht auf Facebook-Video setze. Denn FB ist bekannt dafür heftige Kehrtwendungen zu machen.
Bei YouTube hingegen verdient Google, wenn sie guten Inhalten Reichweite verschaffen. D.h., Google ist daran interessiert möglichst viele Videos (mit Werbung davor und drumrum) auszuspielen.
Aber wie gesagt, Zeiten können sich ändern. Sei dir dessen bewusst!
Übrigens gibt es diese Gefahr auch für klassische Blogs. Da kann ich zwar bestimmen was, wie, wo und wann zu sehen ist. Ob aber überhaupt irgendwer auf die Seite kommt, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Mein YouTube-Setup
Viele Videos entstehen in meinem kleinen YouTube-Studio. Dafür habe ich mir solch ein Set* gekauft. tatsächlich nutze ich davon aber nur noch die Softboxen.
Als Hauptkamera kommt bei mir die Canon EOS M6 Mark II zum Einsatz, meist mit dem 22 mm Pancake-Objektiv*. Als Zweitkamera arbeite ich mit einer Canon EOS M50, je nach Situation mit dem 18-150mm Reisezoom*, dem EF-S 10-18mm* + Adapter von Meike* oder dem EF 50 1.8* mit dem Viltrox Speedbooster*.
Unterwegs filme ich sehr viel mit dem DJI Osmo Pocket, da kann ich mir im Moment nichts besseres vorstellen.
Für den Ton nutze ich das Wireless Go von Rode* und das Rode Videomicro*.
Das Zusammenspiel von all dem, siehst du in diesem Video (das ist übrigens wieder ein klassischer Fall, wo Bewegtbild dem Geschriebenen üerlegen ist).
Ende
Das war jetzt ein ausführlicher Einblick in meine Gedanken zum Thema Video und YouTube.
Vielleicht konnte ich deine Gedanken anstoßen und du wirst selbst dort aktiv oder bist du es schon?
Auch als reiner Blogleser verstehst du jetzt hoffentlich besser, warum ich so aktiv bei YouTube bin.
Wer hier schreibt:
Hallo! Ich bin übrigens Marc!
Ich bin begeisterter Papa, Blogger, YouTuber, Foto- und Reisefuzzi.
Mehr über mich findest du hier. Und hier findest du meine aktuelle Fotoausrüstung.
Du hast Fragen, Anregungen...?
Schreib mir: marc@reisezoom.com