Erlebnispark Tripsdrill & Wildparadies mit Kleinkind & Baby: Erfahrungen und Tipps [aktualisiert]
| Lesezeit ca. sieben MinutenTripsdrill gilt als ältester Freizeitpark Deutschlands (eröffnet am 30. Juni 1929). Wahrscheinlich war es auch der erste Freizteitpark, den ich als Kind besuchte. Jetzt war ich auch mit meinen Kindern dort.
Das erste Mal besuchte ich Tripsdrill mit den Kindern im Jahr 2015. Damals war meine Tochter noch ein Baby von nicht ganz einem Jahr und mein Sohn mit 4 Jahren teilweise frustriert, weil er die tollen Sachen nicht fahren durfte.
Ganz anders war es bei unserem Besuch im Führjahr 2017. Mein Sohn war in der Zwischenzeit 6 Jahre alt und hatte die in vielen Freizeitparks magische Grenze von 1,20 m überschritten.
Diesen Beitrag schrieb ich ursprünglich nach unserem Besuch 2015. Jetzt, wo ich weiß, wie es mit einem 6-jährigen in Tripsdrill ist, habe ich ihn ergänzt und aktualisiert.
Unser Besuch in Tripsdrill 2017 als Video
Als Kind war ich mehrmals in Tripsdrill, ich wohnte damals nur 30 min vom Freizeitpark entfernt und kann mich an Einiges erinnern. Allem voran die Rutsche in der Altweibermühle, der Parcours durch die Altmännermühle und an das Fensterln am Bauernhaus.
All das steht noch, teils erneuert, teils mit dem Charme der 80er. Freut mich, da werden Erinnerungen wach. Auf der anderen Seite könnte die eine oder andere Attraktion ein Update vertragen.
Aber der Reihe nach.
Tripsdrill: Was ist das?
Tripsdrill ist ein Erlebnis- und Freizeitpark mit angeschlossenem Wildpark in Cleebronn, nördlich von Stuttgart.
Der Park ist ganz im Stile eines alten, schwäbischen Bauerndorfes gehalten. Direkt hinter dem Eingang stehst du – umringt von Fachwerkhäusern – in solch einem Dorf. Amtssprache ist Schwäbisch. Das merkst du schnell, z.B. beim »Lustigen Klohäusle«. Der gute Mann auf dem Thron gibt den einen oder anderen Spruch in breitem Schwäbisch ab.
Auch die Namen der Fahrattraktionen fügen sich meist in das Konzept »schwäbisches Bauerndorf« ein. G’sengte Sau, Waschzuber-Rafting usw.
Mir gefällt das, ich komme aus der Gegend, bin mit der Sprache aufgewachsen. Wie das bei »Nicht-Muttersprachlern« ankommt, kann ich nicht beurteilen.
Neben dem Freizeitpark liegt das Wildparadies: ein Tierpark. Nachdem mir mein Bruder das Wildparadies mehrfach empfohlen hatte, schafften wir es 2017 endlich und besuchten erstmals das Wildparadies. Das lohnt sich!
Der Eintritt in das Wildparadies ist im Eintritt für den Freizeitpark enthalten. Willst du nur den Tierpark besuchen, kannst du das natürlich auch machen und entsprechend weniger Eintritt bezahlen.
Was du mit Kleinkind und Baby in Tripsdrill machen kannst
Viele Fahrgeschäfte sind speziell für kleine Kinder ausgelegt:
- Ab 3 Jahren dürfen Kinder alleine in der Altweibermühle rutschen und beim Seifenkisten-Rennen fahren.
- Ab 4 Jahren und 1m Größe stehen weitere Tore offen.
- Ab 6 und 1,20m Größe dürfen deine Kinder alles fahren – Ausnahme: Karacho.
- Ab 8 Jahren kann auch Karacho gefahren werden
Im Parkplan gibt es eine Übersicht über die Einschränkungen.
An sich ist das eine gute Sache. Sohnemann war bei unserem ersten Besuche stolz wie Bolle, als er allein in der Seifenkiste gefahren ist. Dasselbe gilt für unseren zweiten Besuch und der Fahrt im Mühlenbach. Auch das Rutschen in der Altweibermühle ist immer wieder ein Erlebnis!
Nicht nur bei schlechtem Wetter zu empfehlen ist der Indoorspielplatz (Gaudi-Viertel), mit den Saugern und Gebläsen hast auch du als Erwachsener Spaß.
Die Kehrseite
Der TÜV hat alle Fahrgeschäfte geprüft und Alters- und Größenvorschriften vergeben. Sicherheit ist wichtig und hoffentlich in jedem Freizeitpark höchstes Gebot. Da will ich gar nicht meckern.
Trotzdem: Mir ist es unverständlich, wieso manche Fahrgeschäfte erst ab 6 Jahren sind. Im Disneyland ist Sohnemann mit 3 Jahren mit Begeisterung Crush’s Coaster gefahren, in Tripsdrill durfte er mit 4 Jahren und 1,09m nicht in die Schlappen-Tour. Das ist eine simple Berg- und Talbahn.
Im Europapark ist er in der Wildwasserbahn mitgefahren, in Tripsdrill scheiterte er mit 4 Jahren beim Einlass in den Jungbrunnen (auch eine Wildwasserbahn).
Das änderte sich erst bei unserem 2. Besuch. Statt Trauer gab es jetzt Freude! Mit 6 durfte er nicht nur den Jungbrunnen fahren, sondern mit Ausnahme der Katapultachterbahn »Karacho«, alles!
Tripsdrill: Nix für Achterbahn-Fans mit Baby
Klar, Fahrgeschäfte in Freizeitparks werden nicht für Babys gebaut. Lohnt nicht! Trotzdem gibt es immer wieder Rides, in denen auch die ganz Kleinen mitfahren dürfen.
Auch in Tripsdrill.
Vor der Suppenschüsselfahrt und der Weinkübelfahrt rate ich dir ab. Das ist für Babys zu heftig aber erlaubt. Was weiß ich, was sich der TÜV dabei gedacht hat.
Baby Switch, wie im Europapark, gibt es auch nicht, d.h. bei langen Wartezeiten, müssen sich die Eltern nacheinander anstellen oder auf die Fahrt verzichten.
Auch die Anordnung der Fahrgeschäfte ist für einen Besuch mit einem Kleinkind (unter 4 Jahren) oder Baby nicht optimal. Bis auf einen kleinen Spielplatz gibt es in der Ecke mit den großen Achterbahnen nichts, womit du dir die Zeit mit den Kleinen vertreiben kannst, während die Großen in der Achterbahn sitzen.
Statt die Attraktionen nach Alters- und Größenfreigabe zu mischen, findest du in Tripsdrill alles auf einem Haufen.
Hältst du dich vom Eingang aus links, landest du im Bereich für kleine Kinder. Ab 3 Jahren kommen dort alle auf ihre Kosten. (Einzige Ausnahme ist der Donnerbalken, der ist ab 4.)
Gehst du hinter dem Eingang nach rechts, kommst du in den Bereich für die ganze Familie. Oldtimerfahrt, Schmetterlinsgflug, Wiegen-Hochbahn usw. darf und kann von allen gefahren werden.
Gehst du von dort aus noch weiter nach rechts, stehst du irgendwann vor den großen Achterbahnen. Die Altersfreigaben dort:
- »Waschzuber-Rafting« in Begleitung ab 0
- »Heißer Ofen« und »G’sengte Sau« ab 4
- »Jungbrunnen« + »Mammut« ab 6
- »Karacho« ab 8
Keine Shows
Du kennst es vielleicht aus anderen Freizeitparks, dort gibt es große Shows. Artisten, Stuntmen und Musiker zeigen, was sie können.
All das gibt es in Tripsdrill nicht. Es gibt zwar Installationen in denen Puppen verschiedene Dinge vorspielen. An die Qualität einer richtigen Show kommt das natürlich nicht ran.
Vermisst habe ich die Shows nicht. Mit Kindern ist es sogar einfacher, da man in den großen Parks aus den Shows nicht einfach raus und wieder reingehen kann.
Auf der anderen Seite wirken Puppen manchmal gruselig.
Das Wildparadies
Mit deinem Ticket für den Freizeitpark erwirbst du automatisch den Eintritt ins oberhalb gelegene Wildparadies.
Das Wort »Paradies« beschreibt den zauberhaften Tierpark wirklich treffend.
Einfach nur schön und für die ganze Familie zu empfehlen.
Die Kinder dürfen dort die Tiere füttern, streicheln und bestaunen. Es gibt einen Greifvolgelshow (haben wir leider verpasst), ganz viel zu lernen, einen riesigen Barfußpfad, einen tollen Spielplatz und und und …
Bis jetzt hatte ich das Wildparadies immer ausgelassen und drehte lieber eine zusätzliche Runde in der Achterbahn.
Ein Fehler!
Das Wildparadies ist wirklich toll und lohnt sich.
Unsere Highlights in Tripsdrill
Mit Jungbrunnen, Mammut und Karacho stehen in Tripsdrill Fahrgeschäfte, der Oberliga.
Alle 3 gehören zu meinen Highlights.
Jungbrunnen (Wildwasserbahn)
Der Jungbrunnen bietet Europas höchste Schussfahrt auf einer Wildwasserbahn. In einer Badewanne fährst du 2x vorwärst und 1x rückwärts runter.
Macht Spaß und ist nass!
Mammut (Holzachterbahn)
Mammut ist die Holzachterbahn in Tripsdrill. Das Thema dreht sich – passend – um ein Sägewerk.
Super! Mir fällt nichts anderes ein. Mammut ist die sanfteste Holzachterbahn, die ich kenne. Kein Ruckeln, kein Knattern, kein Rütteln. Nur Geschwindigkeit und Beschleunigung. Macht richtig Spaß!
Für mich ist Mammut eine der besten Holzachterbahnen, die ich kenne.
Karacho (Launched Coaster)
Der Kracher!
Katapultstart: 1,6s auf 100km/h
Darkride, Looping, Inversionen…
Als Adrenalinjunkie komme ich bei Karacho voll auf meine Kosten.
Mammut ist schon gut, aber Karacho ist eine Achterbahn in einer anderen Welt.
Ich kann dir nicht sagen, welches die beste Achterbahn ist, die ich je gefahren bin. Karacho spielt aber ganz oben mit.
Allein wegen dieser Bahn lohnt sich ein Besuch in Tripsdrill!
Die Preise in Tripsdrill
Die Essenspreise im Park sind moderat und familienfreundlich. Gegen mitgebrachtes Essen hat auch keiner was. Sitzmöglichkeiten und eine große Wiese für ein Picknick sind vorhanden. Top!
Die Eintrittspreise (Mai 2017):
- ab 4 Jahren 26,00€
- ab 12 Jahren 31,00€
- Ab 60 Jahren 26,00€
Geburtstagskinder kommen günstiger in den Park. Der Parkplatz ist umsonst und der Eintritt ins Wildparadies ist auch im Preis enthalten.
Es gibt auch 2-Tages-Karten und Jahres-Pässe, die in Summe recht günstig sind.
Hier geht es zur kompletten Preisübersicht.
Willst du nur das Wildparadies besuchen, bezahlst du für 4 – 11-jährige und für ab 60-jährige 7,50 € und ab 12 Jahren 11 €.
Bonus:
Jeder mit Eintrittskarte in den Erlebnispark darf sich im Vinarium ein Glas als Andenken abholen.
Mein Fazit
Willst du hauptsächlich Achterbahn fahren, kann ich dir Tripsdrill mit Kleinkind oder Baby nur eingeschränkt empfehlen.
Bist du an den Achterbahnen nicht besonders interessiert oder reist du mit Kindern ab 6 Jahren an, kannst du guten Gewissens nach Tripsdrill fahren. In diesem Fall gibt es von mir eine 100%ig Empfehlung!
Bei mäßigem Andrang reicht ein Tag locker aus, um den gesamten Freizeitpark zu erleben.
Willst du zusätzlich das Wildparadies sehen, solltest du dir einen ruhigen Tag für deinen Besuch aussuchen oder besser zwei Tage einplanen.
Übernachten kannst du in Tripsdrill natürlich auch!
Übrigens: Tanja beschreibt auf Reiseaufnahmen.de über ihren Besuch ohne Kinder. Auch ihr hat es gefallen.
Wer hier schreibt:
Hallo! Ich bin übrigens Marc!
Ich bin begeisterter Papa, Blogger, YouTuber, Foto- und Reisefuzzi.
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