EOS M – Kurztest + meine Meinung

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Unerwartet fiel mir vor Kurzem eine Canon EOS M* in die Hände. Eine Kamera, die ich nie auf dem Schirm hatte. Glücklich das Ding in Händen zu halten, machte ich mich auf, um den spiegellosen Einstieg aus dem Hause Canon zu testen.

Über die Bildqualität kann und will ich hier nicht schreiben. Zum einen war meine Testzeit zu kurz, zum anderen hatte ich »nur« das Kit-Objektiv.
Schlechte Bilder macht die Kamera ganz bestimmt nicht, schließlich steckt im Inneren ähnliche Technik wie in den großen EOS mit Spiegel.

Mein erster Eindruck

Plastik!
Ich durfte die Kamera auspacken und hatte das Schmuckstück ohne Objektiv in der Hand. Tut mir leid, das sagen zu müssen, aber einen wertigen Eindruck hinterließ das Kameragehäuse bei mir nicht. Ganz im Gegenteil, es fühlt sich nach billigem Plastik an.

Das Objektiv hingegen ist massiv, fühlt sich stabil an und schmeichelt der Hand. Sobald das Objektiv an der Kamera ist – und bombenfest sitzt – steigt der Gesamteindruck. Ein fader Beigeschmack bleibt aber.

4 Dinge, die mir sofort aufgefallen sind

  • Die Kamera hat keinen Sucher. Dieser lässt sich auch nicht nachrüsten.
  • Es gibt keinen eingebauten Blitz. Ein Aufsteckblitz wird mitgeliefert.
  • Kein Klappdisplay.
  • Die Kamera hat wenig Knöpfe.

Die Haptik und die Bedienung

Obwohl das Gehäuse recht eckig ist und keinen richtigen Griff hat, liegt die Kamera gut in der Hand.

Ich bin nicht im Canon-Lager zu Hause, deshalb beschwere ich mich nicht über komplizierte Menüs oder komische Belegung der Knöpfe. (Man gewöhnt sich an alles :))

Was mich aber gewaltig stört, ist das Fehlen eines vernünftigen Moduswahlrades. Bei der EOS M ist es nicht möglich mit dem Wahlrad direkt auf die Modi Av, Tv, P, und M zu springen. Das geht nur über den Touchscreen.
Vielleicht lässt es sich damit leben, aber das Selbe gilt für die ISO-Empfindlichkeit. Wegen diesen Einschränkungen verleitet die Kamera dazu, den Automatikmodus zu nutzen.
Eindeutig, hier wurde an Knöpfen gespart. Ein Touchscreen reist das nicht raus.

Das Display, der Touchscreen

Absolut geil ist »Touch to Focus«.
In diesem Modus tippst du auf den Bereich im Bild, der fokussiert werden soll und schon ist dein Fokuspunkt gesetzt. Wenn du willst, kannst du damit auch direkt auslösen.
Meiner Meinung nach das beste Feature eines Touchscreens.

Großer Nachteil, das Display ist nicht schwenkbar. Das Fehlen eines Suchers und das nicht schwenkbare Display degradieren die Kamera in starkem Sonnenlicht zu einer billigen Kompaktkamera. Du stocherst im Dunkeln, siehts nichts, musst dich verbiegen und siehst trotzdem nichts. Ich weiß nicht, wieso Canon solch gute Technik verbaut, die Bedienung aber dermaßen erschwert.

Was mir noch aufgefallen ist

  • Laden nicht über USB möglich
  • Kein WIFI und damit keine Fernsteuerung über das Smartphone
  • Kein GPS

Fotografieren mit der EOS M

Hast du dich an die umständliche Bedienung, den fehlenden Sucher und das nicht schwenkbare Display gewöhnt, geht es endlich ans Fotografieren!
Doch auch hier lässt die EOS M gewaltig Federn. Auslösen tut die Kamera erst nach einer deutlichen Verzögerung. Hast du endlich dein Bild im Kasten, dauert es eine Weile, bis es angezeigt wird.
Fotografieren mit angezogener Handbremse!

Positiv: Der Autofokus sitzt und die Bilder sind schick!

Ein paar Bildchen, die ich mit der M gemacht habe:

Mein Fazit

Finger weg! Canon hat bei der EOS M einen großen APS-C Sensor in das Gehäuse einer Spielzeugkamera gesteckt. Die Tatsache, dass du das Objektiv wechseln kannst und mittels Adapter alle Canon Objektive nutzten kannst macht den Umstand nicht besser.

Wenn es unbedingt eine spiegellose Canon sein muss, dann rate ich dir zur EOS M3*. Canon steht hinter dem M-System aber scheinbar nicht richtig. Wäre dem so, würde es mehr Modelle und mehr Objektive geben.

Darf es etwas Vergleichbares aus dem Hause Sony sein, dann greife zur Sony Alpha 5100 (bei Amazon.de*).

Alternativ wäre eine Canon PowerShot G7 X (bei Amazon.de*), eine G1 X II* oder auch die G3 X* besser. Nachteil: Du kannst das Objektiv nicht wechseln.

Wenns größer sein darf, kannst du auch zur Canon EOS 100D* greifen. Preislich liegt sie ungefähr gleich auf mit der EOS M*.

Gehört dir eine EOS M und du bist auf der Suche nach passenden Objektiven? Hier habe ich eine Liste mit allen Objektiven für die EOS M zusammengestellt.

Und du?

Hast du eine EOS M? Wie ist deine Einschätzung? Was gefällt dir an der Kamera, was nicht?

Na dann… gehe raus und habe Spaß!

Marc

Wer hier schreibt:

Hallo! Ich bin übrigens Marc!

Ich bin begeisterter Papa, Blogger, YouTuber, Foto- und Reisefuzzi.

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