Canon PowerShot G9 X Mark II im Test – Ist es die beste Zweitkamera?

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Der Inhalt:

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Als ich letztes Jahr die G9 X Mark I von Canon testen durfte, beeindruckte mich die Leistung im Verhältnis zur Größe der Kamera. Die G9 x ist eine echte Kompaktkamera!
Daran hat sich auch bei der G9 x Mark II nichts geändert. Die Abmessungen sind identisch und das ist gut so!

Canon hat aber wie schon bei der G7x die Kamera konsequent weiterentwickelt und Schwachpunkte beseitigt.
Die Kamera arbeitet jetzt mit einen schnelleren Prozessor, kann mit dem Smartphone über Bluetooth reden und hat weitere Detailverbesserungen erhalten.

Mein Ebook + Video zur Canon G9 X Mark II

Während meines Tests klopfe ich die Kamera auf Herz und Nieren durch, probiere alle Einstellungen aus und schieße unzählige Fotos.
In meinem Ebook zeige ich dir, die für mich optimalen Einstellungen und anhand von Praxisbeispielen, wie du mit der Kamera tolle Fotos schießt.

Zusätzlich gibt es 15 Videos, da sich manche Dinge eben besser per Video erklären lassen.

Alle Infos zum Buch

Die wichtigsten Daten der Canon G9x Mark II

Technische Daten Canon G9X Mark I & II
G9X Mark I G9X Mark II
Abmessungen (BxHxT) 98 x 57.9 x 30.8 mm 98 x 57.9 x 30.8 mm
Gewicht inkl. Akku und Speicherkarte 209g 206g
Sensorgröße 1.0-Zoll-Typ Back Illuminated CMOS 1.0-Zoll-Typ Back Illuminated CMOS
Bildprozessor DIGIC 6 DIGIC 7
ISO-Empfindlichkeit 125 – 12800 125 – 12800
Brennweite (nativ) 10.2 – 30.6 mm 10.2 – 30.6 mm
Brennweite (KB) 28-84 mm 28-84 mm
Optischer Zoom 3fach 3fach
Blende f/2 – f/4.9 f/2 – f/4.9
kleinste Blende f/11 f/11
Naheinstellgrenze Weitwinkel 5 cm 5 cm
Naheinstellgrenze Tele 35 cm 35 cm
Verschlusszeiten 1/2000 Sek. – 30- Sek. 1/2000 Sek. – 30- Sek.
max. Serienaufnahme Bilder / Sek. 6 JPEG / 1 Raw 8 Raw + JPEG
Video 35Mbit/s MPEG-4 AVC / H.264 35Mbit/s MPEG-4 AVC / H.264
ND Filter ja ja
Wi-Fi & NFC ja ja
Bluetooth nein ja
Zubehörschuh nein nein
LCD schwenkbar nein nein
Wasserwaage ja ja
Internter Bildstabilisator ja ja
Laden per USB ja ja
Akkulaufzeit (Bilder) 220 235
Preis** 375,66 € 372,89 €

* Die Brennweite habe ich auf das Kleinbildformat umgerechnet

Stand der Preise: 07.09.2018

Die kompletten technischen Daten findest du bei Canon:

Die wichtigsten Vorteile der Canon PowerShot G9x Mark II

Das Gewicht

206g, das ist quasi nix! So viel Kamera bekommst du wohl nirgends leichter als bei der G9 x.
Und ja, es macht einen gewaltigen Unterschied, ob die Kamera 200 oder 300g wiegt.
Die nächst schwerere Kamera in dieser Klasse wäre eine Sony RX100 I mit 240g – und größeren Abmessungen!

Die Größe

Die G9 x ist in jeder Dimension kleiner als die anderen Edel-Kompaktkameras mit 1 Zoll Sensor. Am gewaltigsten ist der Unterschied bei der Dicke: Die Kamera ist rund 1 cm dünner, als die restlichen Kameras.
Damit ist sie tatsächlich eine Hosentaschenkamera! In der Jackentasche macht sich die Kamera so klein, dass du gar nicht merkst, dass du sie dabei hast.

Der Sensor

Der Sensor ist ein alter Bekannter. Du findest ihn in allen Profi-Kompaktkameras von Canon (mit Ausnahme der G1 X II), in der RX100 III von Sony, in der LX15 von Panasonic und und und …
Der Sensor ist gut und hat sich bewährt.

Touchscreen

Ohne Touchscreen ließe sich die Kamera nicht steuern. Generell bin ich der Meinung, dass Kameras ohne Touchscreen bedienbar sein müssen. Bei der geringen Größe weiche ich meine Meinung aber auf.
Das Beste am Touchscreen ist Touch to Focus. Dabei tippst du auf die Stelle, auf die die Kamera fokussieren soll. Genial!

Übrigens: Über den Touchscreen wählst du die verschiedenen Funktionen, die Werte stellst du über den Objektivring ein. Das ist gewöhnungsbedürftig, funktioniert aber gut, z.B. die Belichtungskorrektur oder die ISO-Empfindlichkeit.

Laden per USB

Canon liefert zwar ein externes Ladegerät mit, aber das habe ich nie ausgepackt. Ich lade die Kamera per USB mit dem Ladegerät des Smartphones oder einer Powerbank (ich habe die hier).
So kann ich auf den Ersatzakku verzichten, sobald die Akku-Anzeige nur noch einen Balken anzeigt, wird bei mir die Powerbank eingestöpselt und die Kamera in den Fotopausen geladen.

Schade ist, dass du mit der G9x II mit eingestecktem Ladekabel nicht fotografieren kannst. Das macht die Sache etwas umständlich – aber damit kann ich leben.

Vielleicht geht das ja mit der Mark III, am besten so, dass die Kamera beim Fotografieren direkt den Saft aus der externen Stromquelle zieht. Gerade bei Timelapseaufnahmen oder beim Fotografieren von Sternspuren kommt der Akku nämlich an seine Grenzen.

Die wichtigsten Nachteile der Canon PowerShot G9x Mark II

Das Objektiv

Nein, das Objektiv ist nicht schlecht; im Vergleich zu den Objektiven einer G7 x, einer G5 x, einer RX100 oder eine LX15 musst du bei der G9 x jedoch Abstriche machen.

Die wären:

  • Weniger Weitwinkel
    Bei der G9 x hast du umgerechnet aufs Kleinbildformat nur 28 mm Weitwinkel, die größeren Kompaktkameras fangen alle bei 24 mm an. Den Unterschied merkst du vor allem in Innenräumen, oder wenn du in der Stadt unterwegs bist.
  • Weniger Lichtstärke
    Die maximale Blendenöffnung liegt bei f/2 im Weitwinkel, geht beim Zoomen allerdings Stück für Stück auf f/4.9 zu.
    Bist du im Freien unterwegs, reicht dies vom Licht her locker aus. Der Nachteil ist, dass du mit der Kamera nur sehr schwer Objekte freistellen kannst (d.h., den Hintergrund in Unschärfe verschwimmen lassen.)
    Achtung: Das Objektiv der G9 X II ist zwischen 28 mm und 32 mm lichstärker, als die Objektive von Sony und Panasonic, nur das Objektive der G7 X/G5 X ist besser.
  • Weniger Tele
    weniger Tele hat die Kamera nur im Vergleich zur Canon G7 x und G5 x. Im Vergleich zu den Sony RX100 und der LX15 von Panasonic hat sie sogar mehr.
    Die 82 mm sind auf jeden Fall ein Wert, mit dem ich gut leben kann. Für mich also kein Kritikpunkt.
  • Der Objektivring klackert
    Im Gegensatz zur G7 x Mark II, kannst du bei der G9 X nicht wählen, ob der Objektivring klackert oder sich stufenlos drehen lässt. Bei der G9 X klackert er immer.
    Aber man gewöhnt sich daran …

Kein Klappdisplay

Klar, ein Klappdisplay würde die Kamera dicker machen. Mir wäre es das aber wert.
Bei den Fototouren, die ich für den Test unternommen habe, musste ich mich mehrmals heftigst verbiegen, um überhaupt etwas auf dem Display zu erkennen.
Stelle dich also darauf ein, dass du mit der G9 X II manchmal auf dem Boden liegst! 🙂

Die Alternative zum Klappdisplay ist das Smartphone. Das funktioniert dank Bluetooth gut und halbwegs schnell. Aber dann hast du halt ein zweites Gerät in der Hand, wenn du ohne Stativ arbeitest, ist das blöd.

Halos bei hoher Displayhelligkeit

Wann genau das Problem auftritt, kann ich nicht sagen. Viele Bilder funktionieren bei voller Helligkeit ganz normal, andere wiederum überhaupt nicht. Ich habe andere Fotos, die auch einzelne Äste von Bäumen zeigen wie im Beispielbild, da taucht das Problem nicht auf.

Aber egal wie, das ist doof – weil du nie weißt, ob jetzt das Display spinnt oder ob du Murks fotografiert hast.

Displayhelligkeit G9x M2

Links ganz hell; rechts normal – du siehst, weiß ich meine …

Kein GPS

Warum baut man die Kameras denn so klein?
Richtig, damit man sie überall mitnehmen kann. Internes GPS wäre da ideal. Es fehlt leider – blöd!

Auch hier ist das Smartphone eine Alternative. Allerdings werden trotz bestehender Bluetoothverbindung die Standortdaten nicht direkt geschrieben. Du musst diese im Smartphone mitprotokollieren und dann in einem Rutsch in die Bilder schreiben.

Eingeschränkte Individualisierung

Die G9 X hat verdammt wenig Bedienelemente und diese kannst du kaum konfigurieren.
Der einzige Knopf, dem du eine eigene Funktion zuweisen kannst, ist der Movie-Button.
Dabei gibt es auf der Seite des Gehäuses einen weiteren Knopf fürs WLAN.

Ich weiß nicht, geht es nur mir so oder benutzt den Knopf kein Mensch?
Dank Bluetooth stellte die Kamera bei Bedarf die WLAN-Verbindung zum Smartphone automatisch her. Dafür brauche ich kein Knopf!
Keine Ahnung, vielleicht braucht man das Ding, um direkt mit der Kamera zu drucken … aber wie oft macht man das? Das kommt doch so selten vor, dass man darüber ruhig über den Touchscreen gehen kann.

Ärgerlich!

Aber ich würde die Kamera eh anders bauen. Das Moduswahlrad wäre bei mir ein frei konfigurierbares Drehrad und den gewünschten Modus wählt man über den Touchscreen, wie bei einer EOS M10 (hier mein Test der M10).

Aber das ist ein anderes Thema.

Auch so ein Fall ist das Schnelleinstell-Menü (Q-Menü) und das My Menu.
Warum müssen das zwei verschiedene Menüs sein? So habe ich auf einer Kamera mit 4 Knöpfen auf der Rückseite 2 Knöpfe, um in unterschiedliche Menüs zu kommen. Nee, is klar, oder?
Entweder das Q-Menü wird richtig aufgebohrt oder man lässt es halt weg und arbeitet bei der G9 X nur über das My Menu – dank mehrerer Registerkarten wäre das machbar. So wäre ein weiterer Knopf auf der Rückseite frei.

Was mich richtig ärgert, ist die Rauschunterdrückung bei Langzeitbelichtungen. Im BULB-Modus schlägt diese immer zu (egal, wie lange du belichtest) bei Blendenautomatik führt die Kamera die Rauschreduzierung ab einer Belichtungszeit von länger als 15 Sekunden durch.

Abschalten lässt sie sich nicht! Für ein „Profi“-Gerät ein Unding!

Oder warum kann ich mit der Kamera ab einer Belichtungszeit von mehr als einer Sekunde nur noch mit maximal ISO 3200 fotografieren? Noch viel krasser ist, dass du im Av-Modus maximal 1 Sek. belichten kannst. Länger macht die Kamera einfach nicht.
Was soll diese Bevormundung!? Das ist doch alles nur Software, solche Beschränkungen müssen extra eingebaut werden, wozu?

Ich versteh‘s nicht …

Moduswahlrad und Auslöser nicht versenkt

Die herausstehenden Bedienelemente sind auch so ein Fall, den ich einfach nicht verstehe.
Ja, die Kamera ist schick und ja, wären die Bedienelemente abgerundet oder versenkt, wäre sie vielleicht nicht mehr ganz so schick … aber mein Gott, das ist ein Gebrauchsgegenstand! Der muss in erste Linie praktisch sein. Wenn ich mir eine Kamera kaufe, die so klein ist, dass ich sie in die Hostentasche stecken kann, dann will ich dabei doch nicht am Moduswahlrad hängen bleiben, oder?

Canon hat das schon besser gemacht. Hier ein Bild der Canon S120 (hier ein Kurztest der S120) im Vergleich zur G9 X Mark I.

Links die S120; rechts die G9X

Standardeinstellungen nach dem Ausschalten

Beim Test der Canon G7 x Mark II brauchte ich eine ganze Weile, um mich an die inkonsistente Bedienung zu gewöhnen. Da die G9 x nicht so viele Bedienelemente hat, ist es hier besser.

Kurios – aber nicht schlimm – ist, dass ich eine andere Grafik angezeigt bekomme, wenn ich die ISO-Empfindlichkeit über den Touchscreen ändere oder über den von mir dafür konfigurierten Movie-Button.

Richtig blöd finde ich allerdings, dass manche Einstellungen nach dem Ausschalten einfach zurückgesetzt werden. Aufgefallen ist mir das beim

  • Selbstauslöser, dieser ist nach dem Einschalten immer aus und beim
  • manuellen Fokus, nach dem Einschalten ist immer der Autofokus aktiviert.

Das nervt!
Ich schieße oft ein Foto, mache die Kamera dann aus, um Akku zu sparen, suche einen anderen Blickwinkel, schalte die Kamera wieder ein und nehme ein weiteres Bild auf.
Weißt du, wie das nervt, wenn du dabei jedes Mal den Selbstauslöser wieder aktivieren musst (z.B. weil du mit einem Stativ arbeitest)?

Keine Panoramafunktion

Die G9 x bietet dir keine Panoramafunktion. Es fehlt sowohl ein Stitch-Assistent als auch eine Funktion für Schwenkpanoramas.
Auch das ist ein Punkt, den wir von Canon kennen und den ich nicht verstehe. Du kannst dir auf jedes Smartphone eine Panorama-App installieren (wenn es die Kamera-App nicht eh schon kann), warum baut Canon das nicht ein?

Kein UHD bzw. kein 4K Video

Für mich ist das zwar kein Totschlagargument, aber ist 4K nicht schon Standard bei den 1 Zoll-Kompaktkameras?
Sony bietet 4K seit der RX100 IV an und Panasonic hat es in allen Kameras, die mit dem 1 Zoll Sensor arbeiten, der auch in der G9 X verbaut ist … Canon, come on!

Kein Augen-AF

Ich begrüße es zwar, dass Canon die Fokussiermethoden einfach hält. Aber einen Autofokus, der auf die Augen scharf stellt, wäre toll. Von mir aus kann dieser auch direkt in die Gesichtserkennung integriert werden – wie bei Panasonic.

Mein Zwischenfazit der gebotenen Funktionen

Der größte Vorteil der G9x ist ihre Größe. Die Kamera ist wirklich klein und macht sie damit zur einzigen, echten Immer-Dabei-Kamera ihrer Klasse.
Dass du wegen der geringen Größe mit Abstrichen leben musst, sollte dir klar sein und das will ich auch gar nicht bemängeln.
Trotzdem habe ich recht viel gemeckert – es gibt eben noch Luft nach oben. Vieles könnte über eine Änderung der Software realisiert werden, warten wir es ab, ob da mal was kommt und ob man bei Canon meine Beiträge liest. 🙂

Kurz:

  • Sensor + Objektiv gut für die Größe
  • Bei der Bedienung ist noch Luft nach oben

Mein Canon G9x II Test + Tipps für Einstellungen und Fotos

Leider ist der Testzeitraum für die G9 X nicht auf einen Familienurlaub gefallen, so dass mein Test kein 100%iger Praxistest für meine Anforderungen ist.
Trotzdem war ich auch mit der G9 X wieder viel unterwegs, hauptsächlich in und um Berlin.

Viele Situationen meisterte die Kamera tadellos.

Haptik

Kennst du den Gummigriff an der G7 x Mark II oder die kleine Griffkante an der Lumix LX15?
Das fehlt an der G9 X leider. Es würde schon reichen, wenn am silbernen Modell der braune Plastikgriff auf der Vorderseite etwas kürzer wäre und ein bisschen griffiger. (Beim schwarzen Modell gibt’s den auch, da ist er schwarz.)

Ich kann mit der Haptik trotzdem leben. Dadurch, dass es nur ein Drehrad gibt, über das alles gesteuert wird, musst du nie umgreifen.
Die linke Hand steuert bei mir den Objektivring und den Playback-Button und mit dem Daumen der rechten Hand steuere ich die Buttons auf der Rückseite und den Touchscreen.
Gezoomt und ausgelöst wird mit dem rechten Zeigefinger.

Meine wichtigsten Anpassungen

Bevor ich irgendwas mit einer Kamera mache, schalte ich die Signaltöne ab. Die nerven!
Das machst du im Menü unter SETUP3 → Stummschaltung.

Dann schieße ich ein paar Testbilder und versuche, die Kamera nach meinem Geschmack zu konfigurieren.

Da ich hauptsächlich fotografiere, habe ich den Movie-Button so konfiguriert, dass ich über ihn direkt die ISO-Empfindlichkeit einstellen kann.

SHOOT2 → Belegung Movie-Taste

Filmen kannst du mit der G9x II trotzdem. Dazu musst du das Moduswahlrad auf die Filmkamera stellen, dann funktioniert der Movie-Button wieder ganz normal.

Eine weitere wichtige Einstellung findest du unter SHOOT1→Bildqualität. Ich fotografiere ausschließlich im Raw-Format und stelle die Kamera entsprechend ein.

Willst du dir das Raw-Format nicht antun, rate ich dir zur höchsten JPEG-Qualität. Speicherplatz ist heutzutage ja kein Problem mehr.

Wenn du willst, kannst du Raw und JPEG auch gleichzeitig fotografieren! (Das mache ich bei Kameratests.)

Unter SHOOT5 → ISO-Empfindl. → Autom- ISO-Einst. → Max. ISO. kannst du einstellen, wie weit die Kamera bei Auto-ISO geht. Ich finde 3200 einen ganz guten Wert.
Die Änderungsrate kannst du auf »Standard« lassen, das haut in den meisten Situationen hin.
Bei »Langsam« würde die Kamera erst bei ca. 1/15 Sek. die ISO-Empfindlichkeit erhöhen, bei »Schnell« versucht die Kamera, eine Belichtungszeit von 1/1000 Sek. zu halten.

Mein Schnelleinstell-Menülayout siehst so aus:

  • AF-Methode
  • AF-Betrieb
  • Betriebsart
  • Selbstauslöser
  • Blitzzündung
  • Weißabgleich
  • Fokusbereich
  • ND Filter

Es bleibt zwar Platz für andere Einstellungen, die brauche ich aber nie, also blende ich sie nicht ein
Das Quick-Menü kannst du unter SHOOT2 → Schnelleinst-Menülayout konfigurieren.

Mein MyMenu sieht so aus:

  • IS-Einstellungen
  • Aufnahmereihe
  • Einst- für MF-Peaking
  • Rückschauzeit
  • MF-Fokus Lupe
  • Formatieren

Achtung:
Die Menüs sehen je nach Einstellung auf dem Moduswahlrad anders aus. Das verwirrt manchmal.
Ich fotografiere hauptsächlich mit Blendenpriorität (Av), deshalb stellte ich alles in diesem Modus ein.

In meinem Ebook zeige ich dir weitere Einstellungen und erkläre dir, wie du die einzelnen Menüs konfigurierst.
Das hier sind aber schon gute Grundlagen.

Fotografieren mit der G9x Mark II

Klar kommst du mit der G9 x schneller an Grenzen wie bspw. mit einer G7 X – trotzdem macht es die meiste Zeit richtig Spaß, mit der Kamera unterwegs zu sein.
Problematisch sind komische Winkel, bei denen du das Display nicht mehr richtig sehen kannst und helles Sonnenlicht. In solchen Situationen musst du dich ganz schön verrenken.

Die kleine Blende macht es schwer, Objekte freizustellen und auch bei schlechten Lichtverhältnissen, bei denen du nicht länger belichten kannst, kommt die Kamera an ihre Grenzen.

Das ist eben der Trade-off der geringen Abmessungen.

Ich fotografiere hauptsächlich mit Blendenpriorität/Zeitautomatik (Av). D.h., ich stelle die Blende selbst ein und überlasse Belichtungszeit und ISO der Kamera.
Bin ich mit den gewählten Einstellungen nicht zufrieden, korrigiere ich die ISO-Empfindlichkeit (liegt bei mir auf dem Movie-Button) und ggf. die Belichtung über die Belichtungskorrektur.

Fokussieren mit der G9 x Mark II

Grundsätzlich bietet die G9x zwei Methoden, um das gewünschte Objekt zu fokussieren.

  • Der manuelle Fokus: Hier nimmst du alles selbst in die Hand und stellst von Hand die Schärfe ein. Die Kamera unterstützt dich dabei mit Fokus Peaking. (SHOOT4 → Einst. für MF Peaking oder bei meinen Einstellungen im MyMenu)
  • Der Autofokus: Hier fokussiert die Kamera, du kannst aber vorgeben, was und wie fokussiert werden soll.

Zusätzlich zu diesen beiden Methoden gibt es die Funktion AF+MF (SHOOT3 → AF+MF). Damit fokussiert die Kamera zuerst selbst und du kannst dann manuell nachjustieren.

Bei kontrastreichen Motiven funktioniert der Autofokus zuverlässig. Auch die Objektverfolgung funktioniert gut. Mehr erwarte ich von einer Kompaktkamera gar nicht.

Bei schwächeren Kontrasten tut sich die Kamera manchmal schwer. Ich fand aber immer irgendwas, auf das ich scharfstellen konnte, so dass das nicht sooo das Problem war.

Die Größe des Fokusfelds kannst du zwischen »Klein« und »Normal« einstellen. (Ich würde eher »Mittel« und »Groß« sagen!)
Ein kleineres Feld wäre nicht schlecht.

Der Autofokus erklärt

AF-Methode: die Fokuspunkte

Mit der AF-Methode gibst du an, welcher Fokuspunkt benutzt wird und wie die Kamera diese Fokuspunkte selbst findet.
Für mich zählt die richtige Wahl des Fokuspunktes zu den wichtigsten Dingen überhaupt, deshalb liegt bei mir die Einstellung dafür ganz oben im Q-Menü.

Die G9x bietet dir 2 AF-Methoden an:

Einzelfeld AF

Beim Einzelfeld AF hast du genau ein Feld, um den Fokus festzulegen. Tippe dazu einfach auf das Display auf die Stelle, die fokussiert werden soll und gut.
Direkt nach dem Antippen kannst du mit dem Objektivring die Größe des Feldes bestimmen.
Mehr passiert nicht, das Feld bleibt an dieser Stelle, bis du es änderst.

Gesichtserkennung + Verfolgung

In diesem Modus erkennt die Kamera automatisch Gesichter und verfolgt diese. Sind keine Gesichter im Bild oder werden sie nicht erkannt, kannst du auf eine beliebige Stelle tippen. Diese wird dann verfolgt, egal ob du die Kamera bewegst oder ob sich das Motiv bewegt.

Zusätzlich dazu kannst du Gesichter auch in der Kamera speichern, aber das nutze ich nie.

Fokusnachführung oder AF-Betrieb: One Shot vs. Servo

Mit AF-Betrieb gibst du an, ob bei halb heruntergedrücktem Auslöser der Fokus nachgeführt werden soll oder nicht.
Die G9 X Mark II bietet dir 2 Möglichkeiten:

  • ONE SHOT (AF-S): Der Fokus wird nicht nachgeführt
  • SERVO (AF-C): Der Fokus wird nachgeführt.

Fokussieren im Serienbildmodus

Fotografierst du im Serienbild-Modus, kannst du mit der Wahl der AF-Methode und des AF-Betriebs entscheiden, ob der Fokus auf das erste Foto der Serie eingelockt wird oder ob jedes Bild neu fokussiert werden soll.

Ganz kurz:
Soll jedes Bild neu fokussiert werden, musst du die Kamera so einstellen:

  • AF-Methode: Einzelfeld
  • AF-Betrieb: SERVO

Alle anderen Einstellungen fokussieren auf das erste Bild.

Automatikmodus und Szenenwahl (SCN)

Da ich viel mit den Kindern unterwegs bin und oft die Zeit fehlt, die Kamera richtig einzustellen, verlasse ich mich hier und da auf den Automatikmodus.

Der Automatikmodus funktioniert und macht das, was er soll. In der Regel werden die Szenen richtig erkannt. Die Kamera stellt dann selbst die richtigen Einstellungen ein. Mit diesen bin ich zwar nicht immer zufrieden, aber das ist halt der Automatikmodus! 🙂

G9 X Mark II Automatikmodus

Wenns schnell gehen muss, liefert die Automatik gute Ergebnisse [ISO 800 – 10.2 mm – f/2 – 1/80]

Die Szenenwahl (Moduswahlrad SCN) ist mit dem Automatikmodus eng verwandt. Hier bist du für die Wahl der Szene zuständig. Außerdem findest du dort ein paar Kreativmodi, die kein Mensch braucht.

Zur Auswahl stehen:

  • Porträt
  • Schwenken
  • Sterne
  • Nachtaufnahme ohne Stativ
  • Körnigkeit S/W
  • Unscharfer Hintergrund
  • Weichzeichner
  • Fisheye-Effekt
  • Ölgemälde Effekt
  • Aquarell-Effekt
  • Spielzeugkamera-Effekt
  • Miniatureffekt
  • HDR
  • Feuerwerk

Bis auf den Modus »Sterne« nutze ich keine der Funktionen, da ich alles auch in den manuellen Modi einstellen kann und dort mehr Kontrolle habe.
Auf die Kreativeffekte kann ich komplett verzichten, zur Not geht all das auch mit Photoshop …

Aber zurück zum Modus »Sterne« der hat supercoole Features:

  • Sternenporträt
  • Sternennachtaufnahme
  • Sternspuren
  • Sternen-Zeitraffer-Movie

Sternenspuren und ein paar Flugzeuge – fotografiert mit der G9X Mark II

Die Bildqualität der G9x II

Die G9 X Mark II ist eigentlich eine G7 X Mark II in kleinerem Gehäuse. Auch sie hat den DIGIC 7 Bildprozessor spendiert bekommen und arbeitet sicher mit der gleichen internen Logik. D.h., wenn die Bilder erst mal im Kasten sind, läuft bei der G9 X M2 derselbe Prozess ab wie bei der G7 X M2.

Von daher fällt mein Fazit im Praxistest genau so aus, wie bei der G7 X Mark II:
Die Bilder sind ausreichend scharf und der Dynamikumfang für die Nachbearbeitung gut.

Was will man eigentlich mehr?

ISO-Empfindlichkeit und Bildqualität bei hohen ISO-Werten

Aber genug der vielen Worte. Hier ein Vergleich der ISO-Werte mit 1:1-Ausschnitten, jeweils als JPEG direkt aus der Kamera und dem Raw:

Hier kannst du dir die original Bilder herunterladen, um selbst zu vergleichen.

Beispielbilder

Das sind alles unbearbeitete JPEGs. Mehr Bilder kommen bald!

Bearbeitete Raws

Raw-Entwicklung in der Kamera

Mit dem DIGIC 7 Bildprozessor hat Canon die Raw-Konvertierung innerhalb der Kamera eingeführt.
Du kannst Raw-Files jetzt direkt in der Kamera entwickeln. Wählen kannst du dabei, ob die Kamera ihre eigenen Werte nehmen soll oder ob du selbst Hand anlegen willst.
Die Raw-Konvertierung ist mehr Spielerei als Nutzen, viel einstellen kannst du dabei nicht und an die Raw-Entwicklung am Rechner kommst du damit sowieso nicht heran.

Vergleich: Canon G9 x Mark II vs. G7 X Mark II

Die G7 X Mark II ist für mich die derzeit beste Kamera für den Familienurlaub.
Trotz ihrer kompakten Bauweise liefert sie eine universelle Brennweite, ein lichtstarkes Motiv und schießt super Bilder!

Bei den inneren Werten geben sich die Kameras zwar nicht viel. Wegen der kompakten Bauweise musst du allerdings beim Äußeren bei der G9 X Abstriche machen.

Würde ich vor der Wahl stehen, würde ich ohne zu zögern zur G7 X Mark II greifen.
Klar ist sie größer, aber das nehme ich gern in kauf. Dafür bekomme ich ein Klappdisplay, ein lichtstärkeres Objektiv und mehr Brennweite an beiden Enden.

Der größte Nachteil der G7 X Mark II: Sie ist deutlich teurer. (Irgendwas ist halt immer …)

G9 X Mark I vs. G9 X Mark II – lohnt sich der Umstieg?

Nein, wenn du eine G9 X Mark I hast, darfst du hier aufhören zu lesen. Du hast eine gute Kamera, die der Mark II praktisch in Nichts nachsteht.

Die wichtigsten Neuerungen der Mark II

  • DIGIC 7 Bildprozessor
  • Reihenaufnahmen in Raw
  • Verbesserter Bildstabilisator (soll jetzt 3.5 Blendenstufen abfangen, satt 3)
  • Bluetooth-Verbindung
  • Besseres AF-Tracking
  • Neuer Timelapse-Modus für Videos

Die Mark II bringt die G9 X also auf den aktuellen Stand der Technik von Canon – mehr nicht.

Für mich ist der größte Vorteil der Mark II, dass du mit ihr Reihenaufnahmen im Raw-Format schießen kannst.

Nur deshalb würde ich nicht umsteigen.

Mein Fazit und Kaufempfehlung

Im Großen und Ganzen hat sich zwischen der G9 X Mark I und Mark II nicht viel getan. Deshalb fällt mein Fazit gleich aus, wie beim Test der Mark I:

Canon macht mit der PowerShot G9 x Mark II verdammt viel richtig. Es ist eine außergewöhnliche Immer-Dabei-Kamera, die sich zwischen Smartphone und den herkömmlichen Edel-Kompakten wie Sony RX100, Panasonic Lumix LX15 und Canon G7 X ansiedelt.

Ich glaube nicht, dass die G9 X den Anspruch hat, eine DSLR zu ersetzen – obwohl sie von der Leistung her in vielen Fällen mithalten könnte.
Die Bedienung ist dafür zu umständlich und das Objektiv schränkt zu sehr ein.

Die G9 X ist die ideale Kamera für alle, die neben ihrer »großen« Kamera, eine wirklich kleine Immerdabei-Kamera suchen.

Im Vergleich zur G7 X / RX100 / LX15, sehe ich die kleineren Abmessungen und das geringere Gewicht als großen Vorteil.
Die G9 X ist eine echte Hosentaschen-Kamera, vor allem für Länder, in denen du nicht ständig zeigen willst, was du besitzt.
Außerdem ist sie ideal für den Sommer, wenn du ohne Jacke unterwegs bist.

Wenn du auf der Suche nach etwas Kleinem bist, dann würde ich die G9 X oben auf der Haben-Wollen-Liste positionieren, aber wirklich nur in Kombination mit einer größeren Kamera.
Suchst du einen kompakten Allrounder als einzige Kamera, rate ich dir zu einer der anderen GxX von Canon, zur RX100 Serie von Sony oder zur Panasonic Lumix LX15.

Würde ich mir eine Canon G9 X Mark II kaufen?

Nein, ich würde mir keine G9 X kaufen.
Guckst du in meine aktuelle Fotoausrüstung, siehst du, dass ich als kleine Kamera eine Panasonic Lumix LX15 besitze.

Passt die nicht ins Gepäck, muss eben das Smartphone her!

Bei mir gibt es allerdings wenig Situationen, in denen ich keine Tasche dabei habe. Oft ist sogar der Fotorucksack mit Stativ auf meinem Rücken. Da macht die Größe der Kamera kein Unterschied.

Während meiner Fototouren zum Testen hatte ich immer beide Kameras dabei. Es gibt zwar wenig Situationen, in denen die G9 X II nicht mit der Lumix mithalten kann – das schwenkbare Display vermisste ich jedoch bitterlich.

Für mich ein K.O.-Kriterium.

Selbst wenn ich die Lumix nicht hätte, würde ich den 100er extra auf den Tisch legen und mir stattdessen eine G7 X Mark II holen.

Trotzdem überzeugt? Glückwunsch, ich mag die G9 X – für mich ist sie aber nichts.

Hier kannst du sie direkt bei Amazon.de kaufen.

Mein Video zur Canon G9 X Mark II

Das Bild anklicken, das Video öffnet sich dann direkt bei YouTube!

Was denkst du über die Canon G9 X Mark II?

Wer hier schreibt:

Hallo! Ich bin übrigens Marc!

Ich bin begeisterter Papa, Blogger, YouTuber, Foto- und Reisefuzzi.

Mehr über mich findest du hier. Und hier findest du meine aktuelle Fotoausrüstung.

Du hast Fragen, Anregungen...?
Schreib mir: marc@reisezoom.com

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Offenlegung:
Die Kamera wurde mir von Canon kostenlos für einen Test zur Verfügung gestellt - meine Meinung bleibt davon unberührt und die Testmodelle muss ich leider wieder zurückgeben.