Von der Reise- zur Tierfotografie?
| Lesezeit ca. sechs MinutenEs ist schon erstaunlich, was die Corona-Pandemie mit uns macht. Klicke ich mich durch meine liebsten Fotos der letzten 12 Monate, entdecke ich überdurchschnittlich viele Tiere.
Es ist nicht so, dass ich es vor Corona nicht auch spannend fand, Tiere zu fotografieren. Aber generell war das nur schmückendes Beiwerk. Mein Fokus lag auf Erlebnissen während unserer Reisen, auf Landschaften und Gebäuden. Na gut, so richtig festgelegt auf ein Thema war ich nie. Im Moment machen mir aber Tiere Spaß.
Warum Tiere fotografieren?
Klar, die Corona-Pandemie hat das Reisen eingeschränkt. Wir waren zwar trotzdem mehr oder weniger viel unterwegs (so ist bspw. mein Beitrag über die Moorerlebnispfade entstanden), aber so richtig kam bei mir kein Reise-Feeling auf, sodass die Lust aufs Fotografieren bei mir auch schwankte.
Außerdem hat gerade die Landschaftsfotografie das Problem, dass es einfach alles schon gibt und es immer jemanden gibt, der besseres Licht hatte, eine bessere Jahreszeit, schickere Wolken oder was auch immer. Im Prinzip ist es nicht schlimm, Spaß macht es trotzdem. Aber bei Tieren ist jedes Bild ein Unikat. Wenn nicht gerade zur selben Zeit jemand mit einer Kamera neben dir steht, ist es dein Bild!
Klar gibt es auch da immer bessere Fotos von den Tieren, aber eben nicht dieses Foto!
Zoo, Haustier oder in der freien Natur?
Tiere gibt es überall. Willst du exotische Tiere fotografieren, musst du nicht um die halbe Welt fliegen. Ein Zoobesuch reicht!
Es geht aber noch einfacher. Wie wäre es mit dem eigenen Haustier? Du hast keins? Egal! Ein Spaziergang durch den Wald mit offenen Augen (und Teleobjektiv) führt ebenso zu tollen Motiven, wie ein sommerlicher Besuch im Garten oder Park mit dem Makroobjektiv.
Auch hier gilt: Die Mischung machts!
Ich bin immer wieder gern in der Schönower Heide. Dort gibt es ein Wildgehege mit Hirschen. Toll finde ich aber auch Greifvögel und Raubkatzen in Zoos.
Schlussendlich kommt aber nichts an die echte Natur heran. Klar, da brauchst du Glück und Geduld und gehst oft leer aus. Aber das Glücksgefühl nach einer gelungenen Wildlife-Fotosession ist einfach unbeschreiblich.
Meine Top 3: Tierfotos in der freien Natur
Mein letzter Streich stammt von einer Wanderung aus der Schönower Heide nach Hause (ca. 20 km). Nach den Hirschen, ein paar Enten, einem Baum voller Kormorane – alles toll! – entdeckte ich ein Feld mit Kranichen.
Diese majestätischen Vögel zu beobachten, zu filmen und zu fotografieren war einfach gigantisch.
Die Fotos sind im Rahmen meines Tests des Canon RF 800mm f/11 und des RF 600 f/11 entstanden. Deshalb gibt es dazu auch ein Video:
Auch der zweite Streich ist wegen eines Videos entstanden. Damals entdecke ich junge Schwäne auf dem Summter See, meiner Meinung nach ein ideales Motiv für den Raw Burst Modus der Canon EOS M6 Mark II (das hat dann doch nicht so gut funktioniert …).
Die Fotos Nummer 3 entstanden auf der Terrasse meiner Schwiegereltern. Keine Ahnung warum, aber mehrere Tage lang, belagerten Wespen eine blaue Glaskugel. Ideal für Makros!
Bei YouTube gibt es keine Videos davon, aber auf meinem Instagram-Account habe ich eins geopstet (auch wenn ich dort sonst nicht viel poste).
Weitere Tierfotos der letzten 12 Monate
Die Schönower Heide habe ich jetzt so oft erwähnt, wird Zeit, dass ich dir Fotos von dort zeige. Die Heide kannst du auch immer wieder in meinen Videos sehen. Gefällt mir dort einfach. Einen guten Überblick liefert mein Video „Materialschlacht in der Wüste bei Berlin„.
Es ist ein alter Truppenübungsplatz, zum Teil ist es richtige Wüste mit Sanddünen, zum Teil aber auch bewachsen mit Heidekraut bzw. Erika. Westlich davon findest du zudem einen Birkenbruch mit mehr oder weniger frei umherlaufender Pferde.
Ein Großteil der Heide ist jedoch eingezäunt und ein Wildgehege für gigantische Hirsche. Immer wieder ein willkommenes Fotomotive, aber auch ein Highlight für einen Familienausflug.
Die Schönower Heide findest du nördlich von Berlin, westlich von Bernau.
Das Bild im Schnee ist am selben Tag entstanden wie die Bilder der fliegenden Kraniche. Das andere Foto stammt von meinem Test der Canon EOS M200.
Enten und Kormorane habe ich auch erwähnt. Auch diese habe ich bei meiner Wanderung aus der Schönower Heide entdeckt, und zwar auf oder neben dem Tegler Fließ, südlich des Mühlenbecker Sees. Auch das ist eine super schöne Gegend, die schon in meinem Video „Review mit Tücken“ zu sehen war.
Enten sind in unserer Gegend nichts Ungewöhnliches, aber hier passte Licht und Spiegelung einfach super. Einen Kormoran hatte ich jedoch noch nie hier gesehen und wahrscheinlich hätte ich ihn auch gar nicht entdeckt, wenn nicht drei seltsame Vögel im Formationsflug zu diesem Baum geflogen wären. Ja, der ganze Baum war voller Kormorane!
Wenn du auf „gut Glück“ Tiere in der Natur fotografieren gehst, musst du genau auf solche Dinge achten. Die Kraniche z.B. hatte ich ewig nicht gesehen, nur gehört. Sind brutal laut die Viecher! 🙂
Durch das Gebrüll wurde meine Neugierde geweckt und ich habe mich auf die Suche gemacht.
An sich finde ich das Foto des Kormorans nicht so besonders, zumal der Winkel zum Baum einfach ungünstig war. Aber mich persönlich haben diese Vögel so fasziniert, dass es (für mich) hierher gehört.
Tatsächlich würden mir noch weitere Tiere einfallen, die ich bei Fototouren hier in der Gegend „geschossen“ habe. Enten und Schwäne auf dem Hubertussee sind immer wieder gerngesehene Motive beim mir, weil der See nicht weit weg ist und ich oft eine Runde drumherum drehe. In meinem Video „Kein Bock auf Canon zu warten“ nehme ich dich mit auf eine Runde um den See.
Wenden wir uns aber lieber den exotischeren Tieren im Zoo zu. Tierpark und Zoo in Berlin sind zwar schön und auch im Tierpark Germendorf bin ich regelmäßiger Gast. Mein Favorit hier in der Gegend ist aber der Zoo Eberswalde. Neben Tiger, Nasenbären und Seeadler gibt es natürlich noch weitere Tiere auf einem schönen Gelände.
Aber nicht nur Eberswalde hat einen schönen Zoo, auch Rostock muss sich nicht verstecken. Vor allem das Darwineum und Polarium sind einen Besuch wert. Die Fotos schoss ich während meines Tests der EOS RP und dieser Ausflug ist maßgeblich daran schuld, dass ich jetzt eine EOS R6 und ein RF24-240 habe.
Tatsächlich konnten wir uns trotz Corona bei diesem Zoobesuch dazu motivieren ein Video für unseren Familienkanal zu drehen.
Fazit: Tierfotografie – immer wieder eine neue Welt
Du siehst, Tiere zu fotografieren macht Spaß und es ist wie eine Reise ohne zu reisen. Oft sogar eine Reise ins Unbekannte.
Ich bin auf jeden Fall voll auf den Geschmack gekommen und werde sicher auch in Zukunft viele Tiere fotografieren.
Tatsächlich fühle ich mich gerade bei Vögeln im Flug noch wie ein totaler Anfänger, umso größer ist aber das Glücksgefühl, wenn es klappt!
Gibt also noch viel zu lernen und zu erleben. Aber das ist gut so, macht nämlich Spaß!
Übrigens: Die Tierfotografie ergänzt die Reisefotografie wunderbar!
Ich hoffe, dass ich dich mit diesem Beitrag auch für die Tierfotografie begeistern konnte. Probiere es aus, es macht Spaß!
Einen guten Einstieg und jede Menge Tipps findest du auf dem Blog reisen-fotografie.de.
Wer hier schreibt:
Hallo! Ich bin übrigens Marc!
Ich bin begeisterter Papa, Blogger, YouTuber, Foto- und Reisefuzzi.
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