Lange Autofahrten mit Baby und Kleinkind: Tipps und Erfahrungen
| Lesezeit ca. sieben Minuten Enthält Affiliate-Links [Was ist das?]Auf unseren Reisen und Ausflügen fahren wir als Familie jedes Jahr 10.000de Kilometer. Ein Großteil davon Langstrecke. Das ist nicht immer einfach, im Großen und Ganzen aber recht entspannt.
In diesem Artikel verrate ich dir, wie du lange Autofahrten mit Kindern ohne Stress überstehst.
Hallo! Ich bin übrigens Marc!
Ich bin begeisterter Papa, Blogger, YouTuber, Foto- und Reisefuzzi.
Mehr über mich findest du hier. Und hier findest du meine aktuelle Fotoausrüstung.
Du hast Fragen, Anregungen...?
Schreib mir: marc@reisezoom.com
Das Auto
Je größer, desto besser. Wir fahren einen Mercedes-Benz Viano. Den haben wir extra für die Touren gekauft. Für uns als Erwachsene hat das den Vorteil, dass wir viel Gepäck so verstauen können, dass es während der Fahrt einfach zu erreichen ist. Außerdem sind der viele Platz, die Beinfreiheit, die Sitze mit Liegeposition usw. ungemein komfortabel.
Als Fahrer habe ich den Vorteil, dass ich weiter weg vom »Geschehen« bin. Kinder sind manchmal laut, zappeln rum … du wirst es nicht glauben, was ein halber Meter näher oder weiter weg ausmacht!
Weitere Vorteile:
- Bei schlechtem Wetter, können die Kinder während der Pausen im Auto hampeln.
- Das Anschnallen der Kinder ist einfach, weil du mit ins Auto einsteigen kannst.
- Kinderwagen, Kinderfahrrad usw. passen aufgebaut in den Kofferraum.
- …
Als Steigerung kann ich mir nur einen ausgebauten Bus oder ein Wohnmobil vorstellen. Das ist vermutlich noch besser, vor allem, weil du problemlos anhalten und übernachten kannst.
Ich glaube nicht, dass du jetzt ein neues Auto kaufst. Aber wenn das Thema auf den Tisch kommt, kann ich dir nur raten, über einen Bus nachzudenken!
Bevor ich es vergesse:
Ganz wichtig ist eine Klimaanlage!
Die Kindersitze
Die Kindersitze sorgen nicht nur für Sicherheit, sondern auch dafür, dass es deine Kinder bequem haben.
Für Kleinkinder
- der Sitz muss so hoch sein, dass das Kind problemlos rausgucken kann
- der Sitz muss sich in eine Schlafposition kippen lassen
Aktuell bei uns mit an Bord:
Für Säuglinge:
Die obligatorische Babyschale darf nicht fehlen. Du weißt aber sicherlich, dass die Kinder nicht zu lange darin sitzen sollen.
Die Lösung: Eine Liegewanne fürs Auto!
Dort kann dein Baby flach liegen und schlafen. Ohne die Wanne wären wir im Säuglingsalter nicht so weit gekommen.
Nachteil: Die Wanne braucht 2 Sitzplätze.
Als wir das noch brauchten, war bei uns an Board:
- Babyschale: Britax Römer BabySafe plus
- Liegewanne: ABC Design Doozy
Was noch ins Auto gehört?
Töpfchen
Du wirst es nicht glauben, aber der Topf ist bei uns im Dauereinsatz. So können wir unseren Kindern die ekelhaften Klos auf Parkplätzen ersparen. Aber meist drückt es in einer Gegend, in der weit und breit kein Klo zu finden ist. 🙂
Dieses Jahr war ich mit zwei 5-jährigen in Südfrankreich, ein Glück hatte ich den Topf dabei, denn ausgerechnet beim Stop-and-Go rund um Lyon drückte es natürlich in der Blase der Kinder!
Feuchttücher + Taschentücher oder Küchenrolle
Ganz wichtig! Nicht nur für den Gang aufs Töpfchen. Es gibt ständig etwas zu wischen, zum sauber machen …
Mülltüten
Packe am besten eine ganze Rolle kleiner Mülltüten ins Auto. Die brauchst du ständig.
Picknickdecke
In Pausen kannst du die Decke ausbreiten und die ganz Kleinen können darauf krabbeln, robben, sich bewegen …
Gaskocher
Damit kannst du in Pausen das Gläschen aufwärmen. Es gibt zwar Fläschchenwärmer für den Zigarettenanzünder, aber dafür ist mir meine Autobatterie zu schade. Wir haben gute Erfahrungen mit einem einfachen Gaskocher gemacht. Ein kleiner Topf dazu und eine Flasche mit Wasser.
Besser ist, wenn du irgendwo anhältst, wo dir jemand das Gläschen warm macht. Das geht auf jedem Rasthof und in jedem Restaurant – sogar bei McDonnald’s!
Bei uns sind die Kinder in der Zwischenzeit aus dem Alter raus. Deshalb fährt bei uns kein Gaskocher mehr mit.
Entertainment & Nahrung
Snacks und Getränke
Genügend Snacks und Getränke sind essentiell, egal wie lange die Autofahrt dauert. Am besten schmierst du Brötchen und hast genügend Knabberzeug dabei.
Als Getränk empfehle ich dir Wasser: Klebt nicht und ist gesund!
Wir nutzen Emil-Flaschen. Die sind aus Glas aber in einer schicken, stabilen Hülle.
Wenns Plastik sein darf, kann ich dir den Magic Cup empfehlen. Damit wird garantiert nichts verschüttet.
Denke beim Packen daran, dass die Fahrt deutlich länger dauern kann als geplant (Stau). Habe also besser zu viel als zu wenig Futter dabei! 🙂
Übrigens:
Entertainment und Nahrung habe ich bewusst unter einer Überschrift zusammengefasst. Mit Essen und Trinken kannst du deine Kinder nämlich auch beschäftigen. 🙂
Wichtig:
Achte darauf den Kindern nicht zu viel Zucker zu geben. Zucker pusht den Energielevel nach oben und deine Kinder wollen lieber hampeln, statt sitzenzubleiben.
Hörspiele
Nimm Hörspiele mit, die dir und deinen Kindern gefallen. Bei uns stehen »Kuschelflosse« (Das unheimlich geheime Zauber-Riff, Die blubberbunte Weltmeisterschaft), »Petterson und Findus« und »Ritter Rost« hoch im Kurs
Kinderlieder
Selber singen oder CD hören, kommt beides gut an.
Ganz wichtig, achte auf gut abgemischte CDs und nimm nur Musik, die dich nicht nervt. Sonst stresst dich die Musik mehr als die Kinder ohne Musik.
Bücher
Zum (vor)lesen und angucken.
Autospiele
Es gibt Spiele für Autofahrten mit Magneten. Auch damit kannst du deine Kinder beschäftigen.
Bei uns an Bord: Mighty Mind.
Übrigens: Christina stellt auf Reisemeisterei.de eine ganze Ladung an Büchern, CDs und Spiele für die Autofahrt vor.
Mit der Umgebung spielen
Das schöne am Autofahren ist, dass man ständig etwas anderes sieht.
Beliebt bei uns: »Brüüüüüüüüüückkkkkkkeee!!!«
Sobald eine Brücke kommt rufen alle laut »Brüüüüüückkkkkeee« und reißen die Arme nach oben. Bei Wasser nimmt man die Beine hoch … Unser Sohn erfindet dabei ständig neue Sachen. Bspw. blaues Schild heißt, dass man sich an die Nase fassen muss usw.
Auch ohne solche Spiele lässt sich am Straßenrand ständig etwas entdecken.
Tablet
Mir egal, was die Pädagogen sagen. Meine Kinder spielen Tablet und gucken darauf Filme. Bei langen Autofahrten ist das Tablet für uns Erwachsene eine willkommene Möglichkeit die Kinder »ruhig zu stellen«.
Wichtig ist, dass du vorher abklärst, wie lange gespielt/geguckt wird.
Bei uns an Bord: 2 Amazon Fire Tablets (Kaufe unbedingt die 16 GB Version! 8 GB sind schnell voll.)
Wir haben Amazon Prime, damit kannst du dir Serien und Filme direkt auf den Kindel Fire laden und dort offline abspielen. Kostet nichts extra!
Pausen
Es gibt eine Regel:
Je länger die Fahrt, desto stressiger wird es.
An der Fahrzeit kannst du nicht viel machen, aber die Pausen kannst du planen.
Pausen mit Erlebnis
Du kennst deine Kinder am besten, also Plane die Etappen entsprechend. Wir fahren meistens so, dass wir nach 2-3h eine Sehenswürdigkeit erreichen. Eine Stadt, die man besichtigen kann, ein Schloss, einen See …
Dort wird richtig gegessen, dort erleben die Kinder was. Die Weiterfahrt ist dann keine Fortsetzung, sondern etwas Neues.
Es gab aber auch Phasen, in denen unsere Tochter nach einer Stunde keine Lust mehr hatte. Das nervt natürlich, weil du so nicht richtig vorwärts kommst. Trotzdem ist es besser, dann zumindest eine kleine Pause zu machen.
Pausen mit Bewegung
Für kurze Pausen eigenen sich Raststätten mit Spielplätzen. Burger King und McDonnald’s sind oft gut ausgestattet. Sorge dafür, dass sich die Kinder bewegen!
Tipp:
Mit bei Serways kannst du schon vorher nach Raststätten mit Spielplatz suchen.
Auch ohne Spielplatz klappt das mit der Bewegung. Ich bin mit meinem Sohn schon auf dem Parkplatz auf und ab gerannt. Über Bordsteine gehüpft, auf Steine geklettert … egal was, Hauptsache die Kinder bewegen sich viel.
Die ganz Kleinen krabbeln in der Zeit auf der Picknickdecke.
Fahren
An der Fahrstrecke kannst du nicht viel ändern, mit den folgenden Tipps steigt allerdings die Chance, dass du gut durchkommst.
Berufsverkehr meiden
Plane Strecke und Abfahrtzeit so, dass du nicht zum Berufsverkehr in der Nähe von Ballungsräumen bist. Stau ist ein Stimmungskiller für alle!
Fahre in die Nacht hinein
Unsere Rückfahrt sieht in der Regel so aus:
Wir fahren am frühen Nachmittag los, fahren 2-3h zu einer Sehenswürdigkeit. Essen zu Abend und fahren dann so lange in der Nacht, bis wir zuhause sind.
Die Kinder schlafen, die Straßen sind leer – optimal!
Bei der Hinfahrt kommt es darauf an, ob wir nachts ankommen können oder nicht. Falls ja, läuft es genau so, wie bei der Rückfahrt. Müssen wir aber tagsüber ankommen, fahren wir mitten in der Nacht los. Meistens schlafen die Kinder im Auto gleich wieder ein. So soll das sein! 🙂
Fahre alternative Routen
Oft kannst du dein Ziel über einen anderen Weg erreichen, der nicht länger dauert. Prüfe, ob du viel befahrene Autobahnen durch eine andere Streckenführung umgehen kannst.
Manchmal lohnt der Blick ins Ausland. Bspw. ist es total entspannt auf der A35 in Frankreich zu fahren, statt auf der A5 in Deutschland. Die Straßen verlaufen fast parallel. In Frankreich musst du allerdings Maut bezahlen.
Unsere längsten Fahrten
Unsere längste Fahrt am Stück waren 1089 km – die Rückfahrt aus Paris. Inkl. Pausen waren wir etwas über 12 h unterwegs. Reine Fahrzeit waren fast 10 h.
Ähnlich lang war unsere Fahrt nach Südfrankreich, insgesamt waren eine Strecke mehr als 1700 km. Da übernachteten wir zwischendurch allerdings, so dass das längste Teilstück nur 1043 km lang war.
Viel weiter als 1000 km würde ich an einem Tag aber nicht fahren. Je nach Zeit und finanziellem Rahmen teilst du solch eine Strecke besser in 2 Etappen auf. Zwischendrin übernachten und alles ist entspannter.
Du willst noch mehr lesen?
Gut, 2 Links haben ich noch für dich:
- Christina stellt 4 Strategien für lange Autofahrten mit Kleinkind vor.
Bei uns funktioniert davon alles und nichts. Kommt ganz darauf an 🙂 - Nadine gibt dir 10 Tipps für lange Autoreisen mit Kindern.
Ich bin beruhigt, dass auch dort das Tablet mit an Bord ist!
Wer hier schreibt:
Hallo! Ich bin übrigens Marc!
Ich bin begeisterter Papa, Blogger, YouTuber, Foto- und Reisefuzzi.
Mehr über mich findest du hier. Und hier findest du meine aktuelle Fotoausrüstung.
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