Rauschunterdrückung bei Langzeitbelichtungen: Was das ist und wann du das brauchst [Fototipp 65]
| Lesezeit ca. zwei MinutenWahrscheinlich hat deine Kamera eine spezielle Funktion, um das Rauschen bei Langzeitbelichtungen zu unterdrücken. Bei meinen Sonys heißt der Menüpunkt dafür »Langzeit RM«.
Diese Funktion wird aktiviert, sobald du länger als 1 Sek. belichtest.
Deine Kamera nimmt dann 2 Bilder auf, einmal das eigentliche Motiv und das 2. Bild mit geschlossenem Verschluss, sonst aber identischen Einstellungen.
Mit dem 2. Bild erkennt die Kamera sogenannte Hot Pixel. Das sind Fehlsignale, die immer da sind. Diese werden dann aus dem eigentlichen Bild herausgerechnet.
Hier von Rauschunterdrückung zu sprechen, ist nicht 100%ig korrekt, denn Rauschen ist zufällig (Siehe dazu »Alles was du über Bildrauschen wissen musst«). Aber egal, diese Technik funktioniert und erfüllt ihren Zweck.
Einziger Nachteil: Es dauert doppelt so lange, bis dein Bild im Kasten ist.
In diesem Artikel erfährst du, …
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Beispiel: Was sind Hot Pixel
Im Beispiel siehst du schön, was ich meine. Im oberen Teil war die Rauschunterdrückung bei Langzeitbelichtungen abgeschaltet, unten aktivierte ich sie.
Ein paar Hot Pixel sind markiert und wie du siehst, fehlen diese im unteren Bild.
Hier handelt sich um einen extrem aufgehellten 1:1 Ausschnitt, deshalb rauscht das Bild generell sehr stark.
Wann du die Rauschunterdrückung brauchst
Bei mir ist diese Funktion meistens deaktiviert. Schlicht und einfach, weil ich keine Lust habe, doppelt so lange auf das Bild zu warten.
Außerdem siehst du die Hotpixel im fertigen Bild selten und wenn doch, sind sie schnell wegretuschiert.
Wichtig zu wissen:
Das kamerainterne Herausrechnen von Hot Pixeln liefert dir nicht mehr Details! Auch die Kamera retuschiert diese Stellen. Das Gleiche kannst du auch mit der Bildbearbeitung im Nachgang machen.
Hot Pixel sind verlorene Bildinformationen, die auch die Kamera nicht wieder herstellen kann.
Hier das Beispiel von oben als komplettes Bild.
Wie viele Hot Pixel siehst du?
Der einzige Grund die Rauschunterdrückung zu aktivieren ist, wenn du genau wissen musst, wo die Hot Pixel liegen oder was ein Hot Pixel ist und was tatsächlich zu sehen war.
Wenn du zum Beispiel Sterne fotografierst, belichtest du lange den Nachthimmel. Ohne Rauschunterdrückung hast du dann mehr Sterne auf dem Bild, als tatsächlich zu sehen waren. 🙂
So entfernst du Hot Pixel mit Photoshop
Was die Kamera intern macht, kannst du natürlich auch im Nachgang mit der Bildbearbeitung erledigen.
Entweder gehst du das Bild Stück für Stück durch und retuschierst alle Hot Pixel, die du findest, oder du arbeitest – exakt wie die Kamera – mit einem Dark Frame.
Einen Darkframe erstellst du am einfachsten, indem du den Objektivdeckel auf das Objektiv steckst und dann ein Foto machst.
Du kannst aber auch ein schwarzes Tuch über die Kamera legen oder irgendwas anderes. Wichtig ist nur, dass es absolut duster ist!
Du musst den Darkframe mit den gleichen Einstellungen schießen wie das originale Foto und du musst ihn zeitnah zum eigentlichen Foto schießen, denn Hot Pixel haben viel mit der Temperatur der Kamera zu tun und die sollte bei beiden Bildern ähnlich sein.
Also:
- Normales Foto schießen
- Dark Frame schießen
Anschließend legst du beide Bilder in Photoshop in 2 Ebenen übereinander und überblendest diese mit »Substrahieren«.
Das war’s schon!
Schneller geht die manuelle Methode also auch nicht und ob das Ergebnis besser ist, wage ich zu bezweifeln. Trotzdem wollte ich nicht unerwähnt lassen, dass du all das auch mit Photoshop machen kannst.
Zum Beweis ein 1:1 Ausschnitt des Bildes:
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