Die BESTE 360°-Kamera? DJI Osmo 360 vs. Insta360 X5 (Praxisvergleich)

| Lesezeit ca. fünf Minuten

Zwei Top-Player im direkten Duell: Mit der neuen DJI Osmo 360 betritt DJI erstmals das 360°-Parkett – und stellt sich direkt dem bisherigen Platzhirsch Insta360 X5. Ich habe beide Kameras parallel im Einsatz und zeige dir hier, wie sie sich in der Praxis wirklich schlagen – von Bildqualität über Workflow bis Zubehör.

Warum dieser Vergleich?

DJI ist mit der Osmo 360 endlich in Konkurrenz zur Insta360 getreten und hat eine echte Alternative zur Insta360 X5 gebracht. Ich besitze beide Kameras und war mit beiden mehrmals unterwegs, auch parallel und habe den kompletten Weg bis zum fertigen Video durchgespielt. Hier findest du kein Datenblatt-Bingo, sondern mein Praxisfazit.
Wenn du ganz neu im Thema 360°-Kamera bist, lies kurz den Kasten – dann ist sofort klar, warum „8K“ bei 360° nicht so aussieht wie klassisches 8K und was die Vor- und Nachteile solcher Kameras sind.

360°-Kameras kurz erklärt

Bei einer 360°-Kamera nehmen zwei gegenüberliegende Fisheye-Linsen je eine 180° Halbkugel auf; die Software setzt das zu einer 360°-Kugel zusammen (Stitching). Für dein fertiges Video wählst du daraus nachträglich einen Ausschnitt (Reframing) oder „lenkst“ die Blickrichtung. Super flexibel – aber: Die effektive Auflösung des finalen Bildausschnitts ist geringer als die 360°-Gesamtauflösung und in der Regel auch geringer, als ein Video, welches du mit einer „normalen“ Kamera aufnimmst.

Und so werden aus einem 8K Video, für die ganze Kugel, ganz schnell weniger als Full HD.

Osmo 360 und X5 haben zwar eine unterschiedliche Bauform, funktionieren im Prinzip aber gleich. Beide Kameras haben sowohl vorne als auch hinten ein 180°-Objektiv.

Kurz: Mit einer 360°-Aufnahme bist du super flexibel und kannst außergewöhnliche Blickwinkel aufnehmen, dafür opferst du aber Bildqualität und auch Zeit bei der Nachbearbeitung, weil du „reframen“ musst.

👉 Mehr Grundlagen & Tipps: Mein X5-Guide

TL;DR – mein Kurzfazit

  • Insta360 X5 bleibt für mich insgesamt vorn: saubereres Stitching, schnellerer Workflow (v. a. InstaFrame), RAW-Fotos & HDR, runderer interner Ton sowie ein starkes Zubehör-/Cloud-Ökosystem (Insta360+).
  • DJI Osmo 360 punktet mit schnellem Start, fixem Mic-Pairing, 8K/50, LOG, 10 Bit in 8K, 105 GB internem Speicher und kompatiblen Osmo Action-Akkus.
  • Bildqualität: oft gleichauf; DJI teils minimal detailreicher, dafür mehr Rauschen und sichtbarere Nähte an den Linsenrändern.
  • Für dich kurz gesagt:
    Willst du Tempo bis zum fertigen Video + sauberes Stitching + Foto im Raw-Format → X5.
    Brauchst 8K/50 + LOG oder hast schon eine Osmo Action und willst die Akkus nutzen → DJI.
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Bildqualität (Video)

In vielen Szenen liegen beide sehr nah zusammen. Wenn man ganz genau hinschaut, liefert die Osmo 360 hier und da etwas mehr Details, allerdings mit sichtbar mehr Rauschen. Durch die YouTube-Kompression verschwinden diese Mini-Vorteile aber oft, außerdem sind 360° Kameras eh nichts für Pixelpeeper.

Extrem herangezoomt – was du bei einer 360°-Kamera nie machen solltest. In den Standardeinstellungen rauscht die X5 weniger, zeigt dafür aber auch weniger Details als die Osmo 360.

Wichtiger im Alltag:

  • Stitching: Die X5 fügt die Halbkugeln konstanter besser zusammen; bei DJI fallen Nähte und Farb-/Helligkeitssprünge entlang der Linie häufiger auf. Ein wichtiger Punkt, wenn du die Vorteile von 360° Kameras nutzen willst und du dich frei in der aufgenommenen 360°-Kugel bewegen willst.
  • Entzerrung/Geometrie: Vertikale Linien (Fensterrahmen, Bäume) bleiben bei der X5 länger gerade – wirkt natürlicher. DJI hat seit meinem Video oben, allerdings schon ein Update geliefert und wird in diesem Punkt besser.

Pro DJI: 8K/50 und LOG in 8K geben Spielraum – aber mehr Schritte kosten Zeit, und Zusatz-Workflow nervt bei 360° schnell.

Die Stitching-Linie ist die Stelle, wo die beiden Bilder der beiden 180°-Linsen aufeinandertreffen. Diese richtig zusammenzusetzen ist eine Kunst für sich und hier sieht man schön, dass Insta360 deutlich mehr Erfahrung mit 360° Kameras hat. Auch bei Insta360 passt es nicht immer optimal, du hast aber mehr Einfluss auf die Art des Stitchings und die Ergebnisse sind konstant besser als bei DJI. Das gezeigte Beispiel ist allerdings auch extrem

Ton (intern & mit Mikrofon)

  • Interner Ton: X5 klingt runder; integrierter Windschutz und zusätzliche Software-Algorithmen helfen.
  • Externer Ton: DJI koppelt das DJI Mic spürbar schneller (auch 2 Sender möglich) – stark für spontane Takes. Insta360 braucht mit dem Mic Air deutlich länger, bis die Verbindung steht.

Bei der Insta360 kannst du zwar keine 2 Sender koppeln, dafür kannst du aber den Ton des internen Mikros zusätzlich aufnehmen und im Nachhinein die Lautstärke von internem und externen Mikro festlegen. Du kannst beide Tonquellen auch Mischen.

Fotos

  • X5: RAW + HDR bis 72 MP, aus der Hand sichtbar bessere Ergebnisse und mehr Spielraum in der Bearbeitung.
  • Osmo 360: keine RAW-Option; die beworbene 120 MP hohe Auflösung bringt in meinen Praxissituationen keine Vorteile.

Auch das ist wieder extreem herangezoomt. Zeigt aber schön, dass die höhere Auflösung bei DJI nur auf dem Papier Vorteile bringt, in der Realität nicht.

Tatsächlich können wir das Thema Foto schnell abfrühstücken. Insta360 liegt damit deutlich vor DJI.

Es gibt übrigens ein komplettes Tutorial von mir über das Fotografieren mit der X5:

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Workflow & Software (größter Unterschied)

Hier trennt sich’s, wenn du regelmäßig 360° Videos bearbeitest:

  • Insta360 Studio/App: reif, zügiges Reframing. Der InstaFrame-Modus liefert sofort eine nutzbare MP4 und zusätzlich die 360°-Datei mit gesetzten Blickrichtungen – damit kannst du direkt, ohen Reframing weiterarbeiten oder feinjustieren.
  • DJI Studio/Mimo: nutzbar, aber funktionsärmer und teils umständlicher; bei mir traten kleine Glitches auf. Unterm Strich ist die X5-Pipeline aktuell angenehmer und effizienter.

Egal, ob du den InstaFrame-Modus nutzt oder hinterher alles händisch reframen möchtest. Insta360 bietet sowohl als App als auch auf dem Desktop das ausgereiftere Produkt, mit dem du schnell zu tollen Ergebnissen kommst.

Zum Insta360 Studio gibt es von mir ein ausführliches Tutorial:

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Bedienung & Handling

  • Bauform/Gewicht: Osmo 360 ist leichter; der niedrigere Schwerpunkt könnte an Helm-Mounts helfen.
  • Display-Nähe zur Linse: Bei DJI sitzt die Linse sehr nah am Screen → Fingerabdrücke sind schnell drauf (bei 360° fatal). Bei der X5 ist das entspannter.
  • Funktionen: X5 bietet mehr Modi; DJI ist schlanker, deckt das Wichtigste aber ab.
  • Linsenschutz: Beide Kameras besitzen stabile Linsen und bieten einen optionalen Linsenschutz. Bei der X5 können zerkratze Linsen selbst getauscht werden. Bei DJI muss die Kamera eingeschickt werden.

Längliche Bauform, großes Display, sehr gutes internes Mikrofon, großer Funktionsumfang. Dafür schwerer, etwas langsamer beim Start und beim Koppeln externer Mikrofone, und höherer Schwerpunkt. Das ist die Insta360 X5.

Bauform einer kleinen Schachtel, leichter, niedriger Schwerpunkt, 8K/50 und pfeil schnell, wenn ein DJI Mic gekoppelt wird. Dafür weniger Funktionen und Kinderkrankheiten in der Bearbeitungssoftware und beim Stitching. Das ist die DJI Osmo 360.

Zubehör, Akkus & Cloud

  • X5: Großes Zubehör-Ökosystem (Unsichtbare Sticks, Bullet-Time, ND, Tauchgehäuse, magnetische Halterungen, Schnellwechselplatten, ND-Filter …). Linsen sind tauschbar. Insta360+ (Cloud-Backup, 360°-Webviewer) ist ein echter Mehrwert.
  • DJI: 105 GB interner Speicher (nett, wenn die Karte daheim liegt) und kompatibel mit Osmo-Action-Akkus (super, wenn du die schon hast). Kein Pendant zu Insta360+ aber das verfügbare Zubehör wächst stetig und wenn wir ganz ehrlich sind. Die Sticks von Insta360 passen auch an die Osmo 360 😁

Preis & Bundles

Preise/Bundles ändern sich; vergleiche am besten die Gesamtpakete statt nur Body-Preise (bei Insta360 sind z. B. oft ein Selfiestick, Wechsellinsen oder Insta360+ dabei).

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Fazit: Für wen welche Kamera?

  • Nimm die Insta360 X5, wenn dir Stitching-Sauberkeit, RAW-Fotos, runder interner Ton und vor allem Tempo bis zum fertigen Video wichtig sind (InstaFrame + reifes Studio + Cloud).
  • Greif zur DJI Osmo 360, wenn du schnell booten & koppeln willst und 8K/50 + LOG wirklich nutzt – und mit etwas mehr Stitching-Pflege leben kannst.

Ich selbst bleibe aktuell bei der X5. Gleichzeitig bin ich gespannt, was DJI per Firmware/Software nachschiebt – da ist definitiv Luft nach oben.

Transparenz: Ich arbeite schon lange mit Insta360 zusammen – auch dieser Beitrag ist in Kooperation entstanden. Meine Meinung bleibt aber meine eigene.

Wer hier schreibt:

Hallo! Ich bin übrigens Marc!

Ich bin begeisterter Papa, Blogger, YouTuber, Foto- und Reisefuzzi.

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