Wandertagebuch 06/22: Nach Polen gelaufen
| Lesezeit ca. zwei MinutenEndlich wieder eine lange Wanderung. Diesmal ging es richtig weit, ich bin von zu Hause bis über die Grenze nach Polen bei Hohenwutzen gelaufen. 72,3 km waren es am Ende. Und weißt du was, es war überhaupt nichts Besonderes. Ich kopiere dir aber erst mal meinen Text zur Wanderung von koomot rein:
Diese Tour wollte ich letztes Jahr schon mit einem Kumpel in drei Etappen (bis Schwedt) machen. Nach Etappe 1 hatte besagter Kumpel aber luftmatrazengroße Blasen an den Füßen, sodass wir die Tour nach der ersten Nacht in Biesenthal abbrechen mussten. (komoot.de/tour/389821933)
Nun gut, mache ich mich heute eben allein auf den Weg. Ich verlasse das Haus, als es anfängt zu dämmern, bin beim Sonnenaufgang in Mühlenbeck und kämpfe eine halbe Stunde später in der Nähe des gleichnamigen Sees gegen blutsaugende Insekten.
Den Großteil der Tour verbringe ich auf mehr oder weniger abwechslungsreichen Waldwegen. Mal feucht, mal trocken, mal schön, mal langweilig, mal lang, mal kurz …
Hier und da kleine Orte, welche mit zunehmendem Abstand zur Hauptstadt zwar verschlafener, dafür aber umso schöner wirken.
Ausnahme ist Bad Freienwalde. Super schön, aber nicht verschlafen, dafür zum Teil alkoholisiert. Nun ja.Vor Bad Freienwalde musste ich allerdings noch die Berge der Märkischen Schweiz bezwingen. Auch total schön, vor allem, wenn am Teufelsee zwei nackte Frauen aus dem Wasser steigen 🙂 Ihnen war das sichtlich peinlich, ich dachte nur 1. „Bleibt doch im Wasser“ und viel schlimmer:
2. „Scheiße, jetzt kann ich hier kein Foto machen.“Nun gut, nach Bad Freienwalde ist es nicht mehr weit, es geht durch schöne Landschaft zur erstaunlich breiten Oder und zur wohlverdienten Cola bei McDonald’s.
Ja, geplant war die Tour schon lange und ja, jetzt habe ich es gemacht und auch ja, es war total geil und nochmals ja, es war auch nicht anders als 30, 40 oder 50 km weit zu wandern. Der einzige Unterschied war, dass ich bewusst Pausen eingelegt habe und dass es von Pause zu Pause immer schwerer wurde, wieder in die Gänge zu kommen. Aber sobald die Maschine wieder rund lief, lief sie. Sogar nach der Fahrt zurück (meine Frau hat mich abgeholt, danke!), haben die paar Meter vom Auto zum Haus gereicht, um auch wieder in die Gänge zu kommen.
Jetzt weiß ich also, 70 km macht mein Körper mit, 100 wahrscheinlich auch. Wobei ich das gar nicht so reizvoll finde. Bei der Tour nach Polen bin ich kurz vor Sonnenaufgang losgelaufen und war immer noch bei Tageslicht am Ziel. Aber wie weit wäre das noch gegangen. Vielleicht 10 km mehr und es wäre dunkel gewesen. Und was soll das? Ich wandere ja nicht aus sportlichen Gründen, sondern, weil ich etwas sehen möchte.
Naja, ein bisschen Herausforderung muss schon sein. Und da es hier in Brandenburg nicht möglich ist, ordentliche Höhenmeter zu machen, muss ich eben über die Distanz gehen.
Und sonst so?
Tatsächlich war die Tour nach Polen die einzige große Wanderung im Juni. Irgendwie passt es zeitlich im Moment nicht mehr ganz so gut.
Deshalb nehme ich mir für den Juli überhaupt nichts mehr vor und bin hinterher wahrscheinlich umso überraschter, was ich alles geschafft habe.
Wer hier schreibt:
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