Industriefotografie: Leuna-Werke

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Bist du nachts schon die A9 oder die A38 bei Merseburg gefahren? Dann kennst du das surreale Lichtermeer am Horizont. Es sind die Überreste der Leuna-Werke. Ein Ansammlung von chemischen Industriebetrieben – allen voran die größte Raffiniere Ostdeutschlands.

Es ist Samstagabend, irgendwann zwischen 21 und 22 Uhr. Die Gegend kenne ich nur von Google Maps – ich weiß, dass es nicht einfach wird, gute Fotospots zu finden.
Mein erster Stopp ist deshalb auf der Autobahn. Ich fahre auf der A38 Richtung Westen und finde einen Parkplatz – kurz vor der Ausfahrt Leuna. Sieht gut aus. Ich halte an und suche nach einem Plätzchen für mein Stativ.

Kurz hinter der Einfahrt des Parkplatzes finde ich einen Weg und ein verschlossenes Tor. Ich beschließe, dass das kein Hindernis sein soll, und baue kurze Zeit später mein Stativ auf der anderen Seite auf.
Freie Sicht!

 

Fototipp
Achtung bei langen Belichtungszeiten und langer Brennweite. Geringste Erschütterungen können dein Bild unscharf werden lassen. Direkt neben der Autobahn reicht ein vorbeifahrender LKW!
Ich versuchte es mehrmals 100% scharf war das Ergebnis nie!

Fasziniert von den vielen Lichtern fahre ich weiter und verlasse die Autobahn über die Abfahrt Leuna. Ich fahre die B91 bis zu einem Parkplatz direkt neben dem riesigen Industriegebiet.
Zwischen Parkplatz und Raffiniere steht ein hoher Zaun – scheiße! Ich versuche durch den Zaun zu fotografieren. Ich wechsle den Standort, experimentiere, verzweifle. Bis mir die Idee kommt, das Stativ auf das Dach des Autos zu stellen. Bingo!

Soweit so gut. Aber das Gelände ist gigantisch! Zeit den Standort zu wechseln.

Ich fahre also zurück und biege nach Links ab Richtung Spergau. Irgendwo in der Pampa entdecke ich einen Fußweg. Ich parke und laufe entlang einer Mauer mit Stacheldraht. Wegen der Dunkelheit kann ich nicht erkennen, ob sich an dieser Situation irgendwann was ändern wird. Es ist zwar zu früh, um umzukehren, aber ich bin nicht besonders zuversichtlich hier einen guten Fotospot zu finden. Also mache ich ein Bild und begebe mich dann wieder ins warme Auto.

In Spergau biege ich links ab und fahre Richtung Leuna. Beide Ortschaften werden vom Industriegebiet im Rücken dominiert. Überragend sind die beiden Kühltürme am Ortsausgang von Spergau.

Richtung Leuna fahre ich durchgehend am Rand des Industrieareals. Mauern, Zäune Stacheldraht.
Bis ich fasziniert an der Straßenbahnhaltestelle Haupttorplatz stehen bleibe. Total geil!

Auf der anderen Straßenseite steht (vermutlich) die ehemalige Zentrale der Leuna-Werke. Schick! Toll ist auch der Mond und der klare Himmel. Einzig die eisigen Temperaturen gefallen mir nicht. Ich sage mir »call it done!« und fahre über Merseburg zurück auf die A9.

Mein Fazit

Sowas muss ich öfter machen! Auf der Rückfahrt überlegte ich mir, dass ich die Gegend bei Tageslicht erkunden sollte. Vielleicht gibt es kleine Hügel, Brücken oder Sonstiges, von denen man einen besseren Blick auf das Gelände hat.
Aber auch so hat es sich gelohnt und bei der Fahrt durch Merseburg entdeckte ich direkt, dass diese Stadt auch einen Besuch wert ist!

Hast du schon Industrieanlagen fotografiert? Wie gehst du dabei vor?

Wer hier schreibt:

Hallo! Ich bin übrigens Marc!

Ich bin begeisterter Papa, Blogger, YouTuber, Foto- und Reisefuzzi.

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