Buchvorstellung: Der Fotokurs für junge Fotografen von Günter Hauschild

| Lesezeit ca. vier Minuten

Mein Sohn hat eine eigene Kamera, seit er 3 Jahre alt ist. Sein Lieblingsmotiv: Selfies!
Damit es dabei nicht bleibt und um seinen fotografischen Horizont zu erweitern, holte ich mir Tipps im Buch »Der Fotokurs für junge Fotografen«.

Zugegeben, mit seinen 5 Jahren ist mein Sohn für das Thema Fotografie fast noch zu klein. Aber wie heißt es so schön? »Früh übt sich!«
Außerdem veraltet das Buch nicht und er kann es richtig durcharbeiten, wenn er größer ist.

Das Buch: Fotokurs für junge Fotografen

Als Erwachsener fällt es mir schwer, solch ein Buch zu beurteilen. Ich bin eh jemand, der aufpassen muss, dass er nicht zu viel auf einmal erklärt und Dinge unnötig kompliziert macht.

Dieses Buch macht definitiv nichts kompliziert, es erklärt, was nötig ist, mehr nicht. Kurz, knapp und verständlich!
Kompliziertere Sachverhalte werden durch Bilder und Zeichnungen verdeutlicht.

Zunächst geht es grob um den Aufbau der Kamera und den richtigen Umgang damit. Grundlegende Dinge wie Belichtungszeit, Blende und ISO werden ausführlich und anschaulich erklärt und der richtige Einsatz beschrieben.

Die theoretischen Grundlagen sollten nach der Lektüre des 1. Kapitel sitzen und wenn nicht, kann nachgeschlagen werden oder man nutzt den kleinen Spickzettel.

Teil 2 heißt »Fotos gestalten und Motive entdecken«. Für mich ist es das Herzstück des Buches – eigentlich das Herzstück der Fotografie.
Es geht darum, wie Bilder entstehen und der junge Fotograf soll sich klar machen, dass er nicht alles fotografieren muss, sondern das, was ihm Spaß macht! Der eine mag Menschen, der andere Landschaften und noch ein anderer vielleicht Tiere.

Den größten Teil des Kapitels nimmt das Thema Bildgestaltung ein. Es wird gezeigt, wie ein Motiv aufgebaut wird, wie man den Ausschnitt festlegt, wie die Schärfe einsetzt usw.

Den Abschluss bildet das Thema »Licht«, denn das Wort Fotografie kommt ursprünglich aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie »mit Licht schreiben« oder »mit Licht zeichnen«. (Steht zumindest so im Buch!)
Es geht um Sonnenlicht, die richtige Tageszeit und den richtigen Winkel zum Motiv, aber auch auf Kunstlicht wird in diesem Teil des Buchs eingegangen.
Das Thema Blitzen wird ausgespart und das ist gut so, denn das würde das Buch unnötig kompliziert machen.

Der 3. Teil widmet sich der Bildbearbeitung, ein wichtiger Aspekt bei der digitalen Fotografie.
Dort wird zuerst gezeigt, wie Bilder sortiert und verschlagwortet werden, um dann ein paar einfache Bildmanipulationen durchzuführen.

  • Beschnitt
  • Tonwerte (Tiefen/Lichter/Mitteltöne)
  • Farbton und Sättigung
  • Schärfen
  • Schwarzweiß
  • Text aufs Bild
  • Das Ausstecher-Werkzeug
  • Filter

Mehr brauchen junge Fotografen für den Anfang nicht und wenn sie erst vor einem Bildbearbeitungsprogramm sitzten und Spaß haben, lernen sie sowieso schnell Neues.

Es wird noch kurz auf die Bildbearbeitung am Smartphone eingegangen und das Teilen der Bilder auf Facebook beschrieben.

Die kleinen Fotoprojekte

Fotografie ist ein klitzekleiner Teil Theorie und ganz viel Praxis! Damit die jungen Fotografen nicht zu weit in der Theorie des Buches versinken, sondern mit der Kamera rausgehen, sind im ganzen Buch kleine Fotoprojekte verteilt.
So können sie die gelernte Theorie direkt anwenden, schulen ihren fotografischen Blick und bekommen Anregungen für Motive. Sehr gut!

Ein bisschen Kritik

Ich persönlich finde das Buch an der einen oder anderen Stelle etwas zu knapp. So wird das Thema Smartphone-Fotografie auf 2 Seiten abgehandelt, obwohl das wahrscheinlich die Kamera ist, die jeder Jugendliche heutzutage immer dabei hat.
Besser wäre es, wenn das Smartphone durch das ganze Buch hindurch präsent wäre und in den jeweiligen Kapiteln kurz darauf eingegangen wird. (Das kannst du mit dem Smartphone machen, das nicht, dafür gibt es einen Umweg …)

Dasselbe gilt für die Bildbearbeitung. Im Buch wird mit Photoshop Elements am Rechner gearbeitet. Das Kapitel über die Bildbearbeitung am Smartphone erweckt jedoch den Eindruck, als könne man mit dem Smartphone nur lustige Effekte erzeugen und Bilder nicht ernsthaft bearbeiten, was nicht stimmt.

Etwas verwirrend ist das Kapitel über die Schärfentiefe. Im Buch sind einfache Kompaktkameras abgebildet. Meiner Meinung nach sind diese bis zu einem gewissen Grad völlig ausreichend.
Eine geringe Schärfentiefe lässt sich damit aber nur schwer erzielen, auch bei offener Blende. Der Grund ist der kleine Sensor. Zudem können die wenigsten Kompaktkameras die Blende bis zu einem Blendenwert bis f/16 schließen, wie im Buch dargestellt.
Hier sollte zumindest erwähnt werden, dass die Spielereien mit der Schärfentiefe mit einer einfachen Kompaktkamera wohl nicht funktionieren. Sonst probieren die jungen Fotografen und probieren und probieren und wunderen sich, dass es einfach nichts wird.
So ging es mir auch, bis ich endlich den Zusammenhang mit der Sensorgröße kapiert hatte – und ich war da schon erwachsen!

Mein Fazit

Auch wenn ich jetzt etwas Kritik übte, das Buch ist toll! Die wichtigsten Dinge werden anschaulich erklärt und die Lust aufs Fotografieren geweckt.

Mehr verlange ich von solch einem Buch nicht.

Die lockere Schreibweise ist passend für Kinder und Jugendliche, aber auch als Erwachsener kann man das Buch lesen. Schließlich gelten die im Buch beschriebenen Zusammenhänge und Tipps für die Fotografie allgemein.

Von mir gibt es einen Kauf- und Geschenktipp!

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Wer hier schreibt:

Hallo! Ich bin übrigens Marc!

Ich bin begeisterter Papa, Blogger, YouTuber, Foto- und Reisefuzzi.

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Offenlegung:
Ich erhielt vom Vierfarben-Verlag ein Rezsensionsexemplar des Buchs.