Fototipp 35: Weißabgleich und Belichtung mit der Graukarte

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Ohne eine Referenz ist es fast unmöglich, den Weißabgleich 100%ig auf die tatsächlichen Gegebenheiten einzustellen.
Solch eine Referenz gibt es: die Graukarte.

Was ist die Graukarte

Die Graukarte ist ein Referenzgrau (neutral grau) welches exakt 17,68% des einfallenden Lichtes reflektiert.
In der Regel ist das Ding aus Pappe oder Kunstsoff.

Beispiele für Graukarten bei Amazon.de:

Brauchst du eine Graukarte?

Es kommt darauf an. Fotografierst du Produkte, die hinterher genauso aussehen sollen, wie sie aussehen. Dann brauchst du eine.
Schließlich soll eine rotes Auto auch im Bild rot sein und ein weißer Rock weiß.

Auch bei Portraits kann dir eine Graukarte helfen.

Du brauchst keine Graukarte, wenn dir das nicht so wichtig ist. Ich rate dir sogar dazu die Farbtemperatur bewusst zu »manipulieren«. So kannst du die Stimmung deines Bildes beeinflussen.
Stell dir dazu einen schönen Sonnenuntergang mit neutralen Farben vor. Das passt nicht, es müssen warme Farben sein. Rot, Orange.

Wie funktioniert das mit der Graukarte?

Es gibt 2 Möglichkeiten:

  1. Du kannst die Kamera mit Hilfe der Graukarte kalibrieren und direkt mit korrektem Weißabgleich fotografieren.
    Siehe dazu Fototipp 32: So stellst du den Weißabgleich an deiner Kamera ein
  2. Du machst ein Referenzbild, indem die Graukarte zu sehen ist, und stellst den Weißabgleich nachträglich ein.
    Wichtig ist dabei, dass du im RAW-Format fotografierst!
    Siehe dazu Fototipp 34: Den Weißabgleich bei der Nachbearbeitung einstellen

Wie du es machst, ist dir überlassen. Wichtig ist, dass die Graukarte im exakt selben Licht ist, wie dein Motiv.
Hast du mehrere Lichtquellen, musst du das genau so beachten, wie schnell wechselnde Lichtverhältnisse.

Korrekter Weißabgleich mit Hilfe der Graukarte

Korrekter Weißabgleich mit Hilfe der Graukarte

Belichtungsmessung mit der Graukarte

Die Graukarte hilft dir nicht nur beim Weißabgleich, sondern auch bei der Belichtungsmessung.

Wenn die Kamera die Belichtung misst, geht sie von einer durchschnittlichen Helligkeitsverteilung aus. Das passt aber nicht immer.
Z.B. weißer Hase im Schnee. Da ist nix durchschnittlich sondern einfach nur hell. Deine Kamera würde von sich aus das Bild unterbelichten und du hättest einen grauen Hasen in grauem Schnee.

Gleiches gillt für ein schwarzes Klavier vor einer schwarzen Wand. Hier wäre das Bild überbelichtet und wieder alles grau.

Misst du die Belichtung, indem du auf die Graukrate zielst, passt es.

Weitere Informationen dazu findest du hier und hier.

Über Fototipp

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Na dann… gehe raus und habe Spaß!

Marc

PS: Nächste Wochen gibt es eine Übersicht.

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