Warum wir als Familie reisen und wie wir das bezahlen

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In den Weihnachtsferien blieben wir zu Hause. Wir hätten locker 3 oder 4 Tage wegfahren können, aber wir taten es nicht. Ich weiß nicht warum.

Das machen wir nicht mehr! 🙂

Nicht dass es uns zu Hause nicht gefällt. Ganz im Gegenteil, wir wohnen wirklich schön. Großer Garten, schönes Haus, tolle Umgebung. Hier kann man es schon aushalten. Aber es ist und bleibt halt zu Hause. Und zu Hause ist das Leben anders als auf Reisen.

Zu Hause leben wir oft in den Tag hinein. Machen immer wieder dieselben Spaziergänge, sitzen vor der Glotze, arbeiten im Garten oder bauen mit LEGO. All das mache ich gern.

Ja, manchmal sitze ich sogar gerne vor der Glotze!

Der Haken: Mit 2 Kindern ist das total anstrengend! Auch wenn das jetzt komisch für dich klingt, es ist so!
Unterwegs schauen wir uns die Gegend an (eine andere als zu Hause), besuchen Sehenswürdigkeiten oder auch nur einen anderen Spielplatz. Neu, unbekannt und spannend!

Reisen bedeutet für uns als Familie eine Win:Win-Situation. Es ist für alle gut! Wir erweitern unseren Horizont, lernen neue Welten kennen, entdecken das Unbekannte und haben immer viel zu erzählen.
Was willst du mehr?

Reisen entkoppelt uns nicht nur vom Alltag, sondern befreit uns auch von scheinbaren Pflichten. Zu Hause mache ich es mir zur Pflicht, den Garten in Schuss zu halten. Das kann schön sein, wird aber auch zur Last.
Zu Hause habe ich mein Arbeitszimmer und eine ellenlange Todo-Liste. Ich arbeite auch auf Reisen, aber anders. Unterwegs ist das (Er)Leben wichtiger als Geldverdienen.

Außerdem ist es ein tolles Gefühl, den Kindern die Welt zu zeigen!

krimmler-wasserfälle

Sohnemann mit mir vor den Krimmler Wasserfällen. Atemberaubend, nass und laut!

Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld?

Reisen als Familie kann schnell ins Geld gehen. Hast du Kinder? Dann weißt du, wovon ich spreche.
Ein Großteil der tollen Spartipps im Internet funktionieren einfach nicht. Sei flexibel? Ja wie denn, wenn du auf die Ferien angewiesen bist?
Reise nur mit Handgepäck? Aha, Buggy, Kindersitz, Windeln, Babytrage und und und … das passt nicht!
Buche hier, da und dann!? Jupp und hier, da und dann zahlt ein Kind den vollen Preis eines Erwachsenen.

Wie gesagt, wenn du Kinder hast, dann weißt du, wovon ich spreche.

Noch keine Kinder? Egal, es gibt eine Lösung: Entkopple dich von Preisen pro Person!

2 Sparitpps dazu:

1. Fahre mit dem Auto!

Ob du alleine im Auto sitzt oder die ganze Familie – die Kosten der Fahrerei sind fast identisch.

2. Wohne in Ferienwohnungen.

In der Regel zahlst du dort pro Nacht und nicht pro Person.

Bonus: Sei flexibel.

Guck mal einer an … das hatten wir oben schon. 🙂 Und ja, sei flexibel und fahre nicht da hin, wo alle hinfahren. Fahre in der Nebensaison oder außerhalb der Saison.
Außerdem kannst du mit den Unterkünften etwas schieben. Ist eine günstige Wohnung erst am Dienstag frei, dann fährst du halt erst am Dienstag und nicht schon am Montag! Da du selbst fährst, kannst du das problemlos machen!

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Reisen in der Nebensaison bedeutet viel Platz und niedrige Preise.

einssiedeln

Reisen außerhalb der Saison bedeutet manchmal aber auch verschlossene Türen und scheiß Wetter.

Wir fühlen uns in Ferienwohnungen wohl. Andere fahren mit dem Wohnmobil, Campingbus oder Dachzelt oder machen Couchsurfing. Damit kannst du sogar noch mehr sparen.

Aktuelles Beispiel:
Es sind Winterferien in Brandenburg und wir fahren ins Saarland. Dort konnte ich im Center Parcs Bostalsee ein Haus für 4 Nächte und 6 Personen für 179€ ergattern. Inkl. Kurtaxe zahlen wir jetzt 200€.
Unterwegs sind wir allerdings 7 Nächte, 3 Nächte schlafen wir bei meiner Mutter im Schwabenland für 0 Euro!

Die Rechnung
Unterkunft 200€
Sprit 200€
Eintrittsgelder 50€
Summe 450€

Sprit und Eintrittsgelder sind nur geschätzt und vermutlich zu hoch.
Im Preis für das Ferienhaus ist der Eintritt ins Spaßbad enthalten … von daher müssen wir uns echt anstrengen 50€ für andere Dinge unters Volk zu bringen.

Alle anderen Kosten hätten wir zu Hause auch!

Siehst du? Es geht, wenn man will! Und das ist jetzt kein Schrott in gammeligen Hütten oder so. Darauf habe ich nämlich gar keinen Bock.
Solche Schnäppchen musst du eben finden und konsequent durchziehen. Dann kannst du deinen kompletten Jahresurlaub unterwegs sein und zahlst weniger als die meisten Familien für 2 Wochen im Sommer!

Der Nachteil des Familien-Roadtrips

Du hast recht, mit dem Auto hast du einen begrenzten Radius, zumindest dann, wenn du nur begrenzt Zeit hast.
Wir missachten deshalb unsere eigenen Tipps manchmal und fliegen hin und wieder.
Dasselbe gilt auch für die Ferienwohnung, schließlich freut sich mein Magen über ein deftiges Hotel-Buffet und die Kinder sind sowieso verrückt nach der Minidisco.

Aber das ist nicht die Regel. Wir wollen das gar nicht immer und bezahlen könnten wir es eh nicht.
Lieber auf eigene Faust mit dem Auto. Wir stehen halt auf Familien-Roadtrips!

Bewundernswert finde ich den Roadtrip von Lena und ihrer Familie. Nachzulesen auf family4travel.de. Von Deutschland losgefahren 11 Monate lang quer durch Europa, das ist greifbar, das ist machbar. Das kann jeder! Nur macht es nicht jeder.

Extrem cool finde ich auch die Familie Zapp aus Argentinien. Leider gibt es keinen richtigen Blog. Die Familie ist aber seit Jahren schon unterwegs, und zwar in einem 90 Jahren alten Oldtimer!

Und wenn ich schon von coolen Familien erzähle … Thor finde ich super, weil er den Mut hatte sein Haus zu verkaufen um mit 4 Kindern loszuziehen. Außerdem kann er verdammt gut schreiben. Nachzulsesen auf sechspaarschuhe.de.

Gehe raus!

Ob du über Jahre hinweg als Backpacker durch die Welt tourst oder pauschal auf die Kanaren fliegst, ist mir fast egal.
Hauptsache du kommst raus!

Die gewohnte Umgebung zu verlassen erweitert deinen Blickwinkel. Je mehr du selbst planst und auf eigene Faust losgehst, desto mehr erweitert sich dein Blickwinkel.

Zu Hause bleiben finde ich doof! Ja ganz ehrlich, ich kann es überhaupt nicht verstehen, dass es Menschen gibt, die nicht einmal einen Kurzurlaub wollen.

Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Mit diesem Beitrag schlage ich 2 Fliegen mit einer Klappe. Man möge es mir verzeihen, aber ich handle die Blogparaden »Was bedeutet reisen für dich?« Von travelography.de und »Warum Du reist, wie Du reist« von flocutus.de in einem Rutsch ab. Passt so schön 🙂

Wer hier schreibt:

Hallo! Ich bin übrigens Marc!

Ich bin begeisterter Papa, Blogger, YouTuber, Foto- und Reisefuzzi.

Mehr über mich findest du hier. Und hier findest du meine aktuelle Fotoausrüstung.

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