Test: Canon G1X Mark III – die bessere EOS M5 mit Luft nach oben

| Lesezeit ca. 21 Minuten

Canon schaffte mit der G1X Mark III ein kleines Wunderwerk. Aber ist die Kamera wirklich so gut und vor allem den stolzen Preis wert? Ich testete die Kamera für dich (und teste sie immer noch).

Hallo! Ich bin übrigens Marc!

Ich bin begeisterter Papa, Blogger, YouTuber, Foto- und Reisefuzzi.

Mehr über mich findest du hier. Und hier findest du meine aktuelle Fotoausrüstung.

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Ich mag Canon und die G1 X Mark III ist der Hammer! Für mich ist es die bessere EOS M5 und ich hoffe inständig, dass Canon an einer G7X Mark III mit dieser Technik werkelt.

Trotzdem schüttelte ich bei der Vorstellung der Kamera mit dem Kopf.

Ganz konkret stinken mir 3 Dinge an der G1 X gewaltig:

  1. Finde ich den Preis von aktuell 1200€ total überzogen,
  2. kann man mit der Kamera trotz des hohen Preises keine Videos in 4K aufnehmen und
  3. statt eines Mirkofoneingangs findest du am Gehäuse eine Buchse für einen Kabelfernauslöser.

Gucken sich die Ingenieure von Canon eigentlich nicht an, was mit ihren Kameras gemacht wird und was die Konkurrenz anbietet?

Aber egal jetzt, diese Themen sind nur dann von Interesse, wenn du Videos aufnehmen willst oder du 4K als ultimativen Serienbild-Modus nutzen willst.

Die anderen technischen Daten, das Handling und auch die tatsächliche Leistung überzeugen mich.

Mein erster Eindruck der G1X Mark III als Video

Das Bild anklicken, das Video öffnet sich dann direkt bei YouTube!

Hier geht es zu meiner kompletten G1X Mark III Playlist bei YouTube.

Die technischen Daten im Vergleich

Vergleich Canon G1X Mark II vs. G1X Mark III vs. EOS M5
G1 X Mark II G1 X Mark III EOS M5
Abmessungen (BxHxT) 116.3 x 74.0 x 66.2 mm 115.0 x 77.9 x 51.4 mm 115.6 x 89.2 x 60.6 mm
Gewicht inkl. Akku und Speicherkarte 558 g 399 g 557 g (inkl. Kit-Objektiv)
Sensorgröße 1.5-Zoll-Typ Canon CMOS Canon APS-C Canon APS-C
Auflösung (Effektiv in Megapixel) 12.8 24.2 24.2
Bildprozessor DIGIC 6 DIGIC 7 DIGIC 7
ISO-Empfindlichkeit 100 – 12.800 100 – 25.600 100 – 25.600
Brennweite (nativ) 12.5 – 62.5 mm 15 – 45 mm 15 – 45 mm (Kit)
Brennweite (KB) 24 – 120 mm 24 – 72 mm 24 – 72 mm (Kit)
max. Blende 2.0 – 3.9 2.8 – 5.6 3.5 – 6.3 (Kit)
Blende (KB) 3.84 – 7.5 4.48 – 8.96 5.6 – 10.08 (Kit)
Verschlusszeiten 60 – 1/4000 Sek. 30 – 1/2000 Sek. 30 – 1/4000 Sek.max.
Serienaufnahme Bilder / Sek. 5 JPEG 9 JPEG/Raw 9 JPEG/Raw
Video MP4 Full HD 30p MP4 Full HD 60p MP4 Full HD 60p
Eingebauter ND Filter ja ja nein
Wi-Fi & NFC ja ja ja
Bluetooth nein ja ja
Zubehörschuh ja ja ja
LCD schwenkbar ja 180" hoch / 45° runter ja; frei schwenkbar ja 85° hoch / 180° runter
Auflösung Display (Pixel) 1.040.000 1.040.000 1.620.000
Display Größe 3" 3" 3.2"
Touchscreen ja ja ja
Auflösung Sucher (Pixel) - 2.360.000 2.360.000
Wasserwaage ja ja ja
abgedichtetes Gehäuse nein ja nein
Laden per USB nein ja nein
Akkulaufzeit (Bilder) 240 200 295
Preis 551,86 € 1099,00 € 659,00 €

(Die Links auf den Preisen sind Affiliate-Links zu Amazon.de)

Kurze Erklärung zu (KB):
In diesen Zeilen habe ich die Brennweite und die Lichtstärke auf das Kleinbildformat umgerechnet. Da die Kameras unterschiedliche Sensorgrößen haben, lassen sich die Daten so einfacher vergleichen.

  • Crop Faktor G1 X Mark II: 1.92
  • Crop Faktor G1 X Mark III & EOS M5: 1.6

Die vollständigen technischen Daten und ein paar weitere Infos findest du bei Canon.de

Objektiv, Sensor und Größe der G1X III: Gut oder eher nicht?

Das Objektiv und den Sensor der Kamera möchte ich nicht direkt zu den Vor- und Nachteilen weiter unten zählen. Ich bin selbst etwas unentschlossen, ob die Kombination der G1X Mark III nun gut ist oder nicht.

Der Sensor ist super, wir kennen ihn schon aus der EOS 80D und aus allen aktuellen EOS M-Modellen. Der Dynamikumfang und die Leistung bei hohen ISO-Werten sind auf der Höhe der Zeit (ausführlich habe ich das mit der EOS M6 getestet) und der Autofokus ist spitze.

Aber muss wirklich solch ein großer Sensor in solch eine kleine Kamera? Vor allem bei den Opfern, die man beim Objektiv bringen muss?

Ich denke die Entscheidung für diesen Sensor müssen wir wirtschaftlich sehen. Den gleichen Sensor für eine Vielzahl an Kameras zu produzieren ist günstiger, als nur für die G1X den alten 1.5″ auf den neuesten Stand zu bringen und zu produzieren.
(Der 1″ Sensor der G5X/G7X … wird von Sony eingekauft und wäre aus meiner Sicht eh keine Option für die G1X gewesen.)

Ich mag zwar kleine Kameras, frage mich bei der G1X III aber irgendwie »Wozu?«.
Für die Hosentasche ist die Kamera eh nichts und laut meiner Definition dann eher eine Bridge-Kamera, statt einer Kompaktkamera. Warum dann nicht ein paar Millimeter dazu packen und ein anderes Objektiv verbauen?

Nun aber zu den angesprochenen Opfern:
Kritikpunkt Nr. 1: Die Brennweite
Im Netz wird viel über das Objektiv gemeckert. Hauptsächlich, weil die maximale Brennweite deutlich kürzer ausfällt als beim Vorgänger (vorher 120mm, jetzt 72mm).
Ganz ehrlich, das ist mir egal. Meine RX100 von Sony hat 24-70mm und meine LX15 von Panasonic auch 24-72mm. Das reicht mir in den allermeisten Fällen aus.

Die Brennweite der G1X Mark III entspricht jetzt exakt der Brennweite des Kit-Objektivs der EOS M-Kameras.

Natürlich würde mehr Tele nicht schaden, aber das hätte die Kamera eben größer gemacht.

Außerdem darfst du nicht vergessen, dass du mit der G1X III Fotos in mit 24 Megapixeln aufnimmst. Das sind doppelt so viele wie beim Vorgänger. Von daher ist die Brennweite bei gleicher Auflösung nicht soo viel kürzer!

Kritikpunkt Nr. 2: Die Lichtstärke
Auch hier musst du die Kirche im Dorf lassen. Das Objektiv ist lichtstärker als das Kit-Objektiv der EOS M5/M6/M100 … bei gleicher Brennweite und einen eingebauten ND-Filter gibt es noch dazu!

Im Vergleich zum Vorgänger lässt die Mark III in Sachen Lichtstärke aber tatsächlich Federn, sogar im Vergleich mit der G7 X (I & II) und der G5 X schneidet die G1 X Mark III – bis auf den Weitwinkel – schlechter ab und das trotz des größeren Sensors.

Zum Vergleich die auf das Kleinbildformat umgerechnete, maximale Lichtstärke:

Die Lichtstärke im Vergleich
Kamera max. Blendenöffnung (KB)
G1X Mark III 4.48 – 8.96
G1X Mark II 3.84 – 7.5
EOS M 15-45 Kit 5.6 – 10.08
G7 X (I/II); G5X 4.9 – 7.6

Ein bisschen mehr Lichtstärke würde ich mir tatsächlich auch wünschen, richtig vermisst habe ich sie während meines Tests aber selten.

Kritikpunkt Nr. 3: Die minimale Blende
Egal bei welcher Brennweite, du kannst die Blende minimal nur bis f/16 schließen. Damit kommst du bei Sonnenschein trotz eingebautem ND-Filter nicht zu längeren Belichtungszeiten ohne weiteres Zubehör.
Auch bei Landschaftsaufnahmen, mit dichtem Vordergrund wird es schwer alles mit einem Bild scharf zu bekommen.

Kritikpunkt Nr. 4: Die Naheinstellgrenze
Der minimale Fokussierabstand liegt im Weitwinkel bei ca. 10 cm und steigt dann stetig an bis zu 30 cm im Tele. Nahaufnahmen sind damit nicht möglich.

Größter Vorteil:
Mir kommt das Objektiv sogar noch einen Zacken schärfer vor, als das Kit-Objektiv der EOS M!
Bei solchen Betrachtungen bin ich aber eh Realist. Auf normalen Bildern wirst du da wohl kaum einen Unterschied merken.

Die viel diskutierte Randunschärfe im Weitwinkel der G7X/G7X II und G5X, gibt es bei der G1X III definitiv nicht.

Ein weiterer Vorteil gegenüber den anderen Kompaktkameras ist das Filtergewinde. So kannst du ohne Adapter direkt Filter aufschrauben.
Ausprobiert habe ich das nicht, weil ich keinen so kleinen Adapter habe. Den Durchmesser habe ich mit 36.5mm gemessen. Leider finde ich dazu keine offiziellen Angaben.

Für das Gewinde gibt es als Zubehör (kostet extra!) auch eine Streulichtblende.

Zwischenfazit: Objektiv, Sensor und Größe

Verglichen mit einer EOS M5/M6/M100 mit Kit-Objektiv ist die Objektiv- und Sensor-Kombination eine deutliche Verbesserung.
Du bekommst mehr Lichtstärke und sogar einen eingebauten ND-Filter, bei gleicher Brennweite und gleicher Sensorleistung.

Deshalb ist für mich die Mark III die bessere EOS M5. Denn ich würde hauptsächlich mit dem EF-M-Kit-Objektiv arbeiten. Das machte ich bei meinen Tests der Kameras auch tatsächlich so.

Im Vergleich zu den anderen Kameras der GxX-Serie sieht es aber anders aus. Hier hat die G1X M3 eigentlich nur den Vorteil des besseren Autofokuses. Vielleicht hat sie auch einen minimalen Vorteil bei höheren ISO-Werten und im Dynamikumfang, aber das würde ich nicht so stark bewerten.

Eine G7X Mark II oder eine G5X ist definitiv universeller, du hast mehr Brennweite, kommst näher an das Motiv heran und bei längeren Brennweiten bekommst du umgerechnet sogar eine offenere Blende (= geringere Schärfentiefe).

Das Objektiv der G1X III bewältigt alltägliche Standardaufgaben mit Bravur. Alles, was aber nur minimal darüber hinausgeht, wird problematisch.

Ich hätte es besser gefunden, wenn Canon die Kamera ähnlich groß gebaut hätte, wie den Vorgänger, das Objektiv aber lichtstärker wäre. Auf die Brennweite kann ich tatsächlich verzichten.

Hier musst du wissen, was du willst. Wie gesagt, ich bin selbst unentschlossen, ob ich diese Kombination nun gut oder schlecht finden soll.

Die wichtigsten Vorteile der Canon PowerShot G1x Mark III

Sucher

Ich persönlich fotografiere schon eine ganze Weile ohne Sucher und vermisse ihn auch selten. Aber klar, es kommt immer darauf an, was du machen willst.
Der elektronische Sucher der G1X löst mit 2.360k Pixeln auf, wir kennen ihn aus der G5X und es der EOS M5. Das Ding ist gut und im Zusammenspiel mit dem Touchpad (nächster Punkt) nutze ich ihn auch gern.

Unter SHOOT1 → Anzeigemodus kannst du die Bildwiederholrate einstellen. Standard ist „Stromsparend“, bei schnellen Bewegungen ruckelt das Sucherbild dann etwas. Stört dich das, stellst du hier „Flüssig“ ein.

Gut finde ich auch, dass der Sucher in der Mitte des Gehäuses platziert ist, das ist für mich eine natürlichere Position, so guckst du direkt in einer Linie durch das Objektiv.

Blöd finde ich hingegen, dass der Sucher die Kamera unnötig dicker macht. Eine minimalistischer Sucher wäre mir lieber. Wir reden schließlich von einer Kompaktkamera!

So weit steht der Sucher hinten über das Gehäuse raus.

Schwenkbares Display mit Touchscreen

Das Display der G1X III kannst du genau so schwenken wie an der 80D oder an der G5X. Das hat Vor- und Nachteile.

Die G1X III mit ausgeklapptem Display

Die Vorteile sind:

  • du kannst das Display zum Schutz zuklappen.
  • du kannst das Display so drehen, dass es aus jedem beliebigen Winkel zu sehen ist (auch wenn du hochkant fotografierst!).

Die Nachteile:

  • Sobald du das Display minimal drehen willst, musst du es aufklappen. Das macht die Kamera größer.
  • Du guckst neben die Kamera, was es etwas schwerer macht, die Kamera sauber auszurichten.
  • Auch bei Selfies guckst du neben die Kamera, das sieht auf den Bildern/Videos komisch aus.
  • Als Rechtshänder musst du bei ausgeklappten Display aufpassen, dass du nicht zu nah an den Sensor des Suchers kommst, wenn du etwas auf dem Touchscreen machen willst. Sonst schaltet sich das Display ab und der Sucher an.

Vor allem der letzte Punkt der Nachteile hat mich dazu bewogen, den Sucher standardmäßig abzuschalten. Das kannst du unter SETUP1 → Anz.Einstell. machen.

Um trotzdem auch mit dem Sucher arbeiten zu können, habe ich die Taste, die eigentlich für den AF-Rahmen da ist so umkonfiguriert, dass ich damit zwischen Sucher und Display umschalten kann. (SHOOT2 → Funktionszuweisung)

Richtig gut ist der Touchscreen, mit ihm kannst du die Kamera bedienen, fokussieren und durch die Einstellungen navigieren. Ganz so, wie man es von einem Touchscreen erwartet.

Blickst du durch den Sucher, mutiert der Touchscreen zum Touchpad und du kannst damit (wie bei der EOS M5) den Fokuspunkt verschieben. Absolut genial!

Die Touchpad-Funktion musst du allerdings erst aktivieren. Unter SHOOT2 → Touch & Drag AF-Einstell. wirst du fündig.

Meine Einstellungen für das Touchpad

Laden per USB

Wenn du hier schon länger mitliest, weißt du, dass ich mir keine Kamera kaufen würde, die sich nicht per USB laden lässt.
Ich reise gern mit wenig Gepäck und will kein extra Ladegerät mitschleppen. Außerdem finde ich es super, dass ich die Kamera so auch unterwegs per Powerbank nachladen kann.
Mit der G1X M3 funktioniert das. Fotografieren kannst du jedoch nicht, so lange das Ladegerät eingesteckt ist.

Integrierter ND-Filter

Der integrierte 3-Stop-ND-Filter sorgt dafür, dass weniger Licht auf den Sensor fällt, ohne dass du die Blende schließt.
Damit schlägst du drei Fliegen mit einer Klappe:

  • In einem gewissen Umfang kannst du damit tolle Langzeitbelichtungs-Effekte erzielen, ohne weiteres Zubehör.
  • Die G1X III kann minimal nur 1/ 2000 Sek. belichten. Hast du zu viel Licht, hilft dir der ND-Filter automatisch, trotzdem mit geöffneter Blende zu arbeiten.
  • Drehst du Videos, hilft der ND-Filter, dass deine Belichtungszeiten nicht zu kurz werden und du weiche Bewegungen erhältst. (Achtung, bei Videos schaltet sich der ND-Filter nicht automatisch dazu!)

Brauchbare Kreativ- und Szenenmodi. (Panoramamodus, Sternspuren, Sternzeitraffer …)

Unglaublich, aber Canon hat es endlich geschafft einen brauchbaren Panoramamodus in eine Kamera zu integrieren.
Mit der G1X III kannst du Panoramas mit einer maximalen Auflösung von 24.064 x 2.800 Pixeln aufnehmen (vertikal max. 16.000 x 2.800 Pixel).

Das Schloss Oranienburg. Du kannst jeder Zeit mit dem Panorama aufhören und damit bestimmen, wie breit es wird.

360° schaffst du zwar nicht ganz, der Winkel ist trotzdem super.

Blöd am Panoramamodus: Während der Aufnahmen, wird die Wasserwaage nicht mehr eingeblendet. Bei Panoramen, die du aus der Hand aufnimmst, passiert es deshalb schnell, dass die Welt „kippt“. Das siehst du im zweiten Beispiel ganz gut.

Neben dem Panoramamodus gibt es auch den Modus für Sternspuren und Sternzeitraffer, der den EOS M-Modellen fehlt.

Lässt du Kamera ein paar Minuten in den Himmel gucken, kommt sowas dabei heraus.

Die Sternspuren habe ich mit der G7X Mark II fotografiert. Das geht mit der G1X Mark III aber ganz genau so.

Das Bild anklicken, das Video öffnet sich dann direkt bei YouTube!

Alle Szenen- und Kreativ-Modi der G1X Mark III

  • Selbstporträt
  • Porträt
  • Glatte Haut
  • Panorama-Aufnahme
  • Schwenken
  • Sterne
  • Nachtaufnahme ohne Stativ
  • Körnigkeit S/W
  • Weichzeichner
  • Fisheye-Effekt
  • Ölgemälde Effekt
  • Aquarell-Effekt
  • Spielzeugkamera-Effekt
  • Miniatur-Effekt
  • HDR
  • Unterwasser
  • Feuerwerk

HDR-Gegenlichtaufnahmen aus der EOS M100 fehlt kurioserweise.

Zusätzlich dazu gibt es noch den Hybrid-Auto-Modus. Hierbei filmt die Kamera 2 Sekunden, bevor du ein Foto aufnimmst und schneidet am Ende des Tages alle Hybrid-Auto-Aufnahmen zusammen.
Grob ist dies Funktion mit dem Live Fotos des iPhones zu vergleichen. Ich nutze diese Funktion nie und so richtig erschließt sich mir der Sinn dahinter auch nicht.

Abgedichtetes Gehäuse

Canon selbst spricht von einem »Witterungsschutz mit verbessertem Schutz vor Staub und Spritzwasser«.
Sowohl die EOS M5 als auch alle anderen GxX-Kameras sind nicht abgedichtet.
Wieder so ein Punkt, bei dem sich die G1X III deutlich abhebt, damit wird die Kamera zur richtigen Immer-dabei-Kamera auch in ungemütlichen Situationen.

Viele haptische, frei konfigurierbare Bedienelemente

Von außen sieht die Kamera aus wie eine G5X. Auch diese hatte für ihre Größe sehr viele Bedienelemente. Das ist immer gut.
Gut ist auch, dass du die Kamera halbwegs auf deine Bedürfnisse einstellen kannst.

Du kannst nicht alle Knöpfe konfigurieren, aber es geht recht viel! 😀

Neben den vielen Bedienelementen findest du auch das MyMenu und das Q-Menü für häufig benötigte Funktionen.

Das Q- oder auch Schnelleinstell-Menü bietet jedoch nur 11 Funktionen zur Auswahl an. Da wünsche ich mir eigentlich mehr.
Durch die vielen Knöpfe fiel mir das jedoch nicht negativ auf. Zur Not gibt es schließlich noch das MyMenu. Darin kannst du jeden beliebigen Menüpunkt hinterlegen und somit direkt darauf zugreifen, ohne dich zuvor durch das komplette Menü zu wühlen.

Zubehörschuh

Mangels Mikrofoneingang wird der Zubehörschuh der G1X vermutlich hauptsächlich Blitzgeräte aufnehmen.
Ob das bei solch einer kleinen Kamera unbedingt sein muss, zumal die für Porträts spannenden Brennweite im Bereich 85-100 mm fehlt … ich weiß es nicht. Was meinst du?
Die Kamera wird dadurch aber kaum größer, von daher ist es gut, dass er da ist.

Ein Grund für einen zusätzlichen Blitz liefert der interne Blitz selbst. Da dieser vor dem Sucher sitzt, kannst du ihn nicht mit dem Finger nach oben halten, um indirekt zu blitzen.

Blitzen geht nur direkt nach vorn.

Gewicht

Die G1X M3 wiegt 399g, die G5X 377g und die EOS M5 OHNE Objektiv schon 427g.
Leichter wirst du diese Leistung vermutlich nirgends finden.

Guter Automatikmodus

Auch wenn du – dank der vielen Bedienelemente – bei der Kamera alles blitzschnell manuell einstellen kannst, das musst du gar nicht.
Canon hat beim Automatikmodus ein gutes Händchen, das ist mir bei der M6 und M100 schon aufgefallen und auch die G1X Mark III reiht sich hier mit ein.

Point and Shoot – wenn es schnell gehen muss – ist mit der Kamera überhaupt kein Problem. In der Regel passt alles.

Die wichtigsten Nachteile der Canon PowerShot G1x Mark III

Der Preis

Canon stellte die Kamera mit 1200€ Listenpreis vor. Hat sich da jemand vertippt?
Da ist direkt bei Canon im Shop sogar die M5 günstiger und die Straßenpreise liegen auch darunter.
Ich weiß wirklich nicht, warum man so viel Geld für die G1X bezahlen soll, wenn es vergleichbare Kameras deutlich günstiger gibt!?

Dürftige Video-Features

Zwischenzeitlich bin ich ja recht aktiv auf YouTube und gucke mir deshalb nicht nur an, wie es sich mit einer Kamera fotografieren lässt und wie die Fotos aussehen, sondern gewichte die Video-Features der Kamera genauso hoch.

Dank des DualPixel-AF und des schwenkbaren Displays, ist die Kamera auf den ersten Blick eigentlich ideal für meine Einsatzzwecke. Canon hätte mit der G1X Mark III die Kamera für alle Youtuber dieser Welt bauen können, diese Chance wurde leider verschenkt.

Die Kamera filmt maximal in Full HD. In dieser Preisklasse ist das nicht mehr zeitgemäß, die zum Teil erheblich günstigere Konkurrenz produziert Videos auch in 4K, sogar aktuelle Mittelklasse-Smartphones können das. Canon kann es nicht, schade!
Leider ist die Qualität der Full HD Videos auch nicht so gut, wie sie eigentlich sein könnte. 🙁

Das Bild anklicken, das Video öffnet sich dann direkt bei YouTube!

Fast noch schlimmer finde ich allerdings den fehlenden Mikrofoneingang. Es gibt zwar eine Buchse, die ähnlich aussieht, aber hier handelt es sich um den Anschluss für einen Kabelfernauslöser.

Mit einem Mikrofoneingang hätte Canon ein Alleinstellungsmerkmal bei Kameras dieser Größe. Schade.

Schade ist auch, dass maximal mit 50 bzw. 60 Bilder/Sek. gefilmt werden kann. Eine richtige Zeitlupe lässt sich also auch nicht erstellen.

Gut hingegen ist der Zeitraffer-Modus und der Modus für ein Sternenzeitraffer.

Fast vergessen, es gibt noch den Modus „Kurzer-Clip“. Damit kannst du Filmchen zwischen 4 und 6 Sekunden aufnehmen und diese dann mit doppelter oder halber Geschwindigkeit abspielen oder rückwärts laufen lassen … [Ironie an] eindeutig ein Feature, auf das die Welt gewartet hat! [Ironie aus]

Der Objektivdeckel

Die G1X Mark III hat einen richtigen Objektivdeckel, den du vor dem Fotografieren oder Filmen abnehmen musst.
Das ist zwar gut, denn die Lammellenverschlüsse andere Kompaktkameras sind anfällig, allerdings lässt sich die Kamera so nicht mehr komplett mit einer Hand bedienen. Den Objektivdeckel bekommst du nämlich nur mit einer zweiten Hand ab.

Das klingt vielleicht lächerlich, aber in der Praxis wirkt sich das für mich tatsächlich aus. Ich bin nun mal viel mit den Kindern unterwegs und habe oft eines davon auf dem Arm. Da muss ich mit einer Hand die Kamera bedienen können … kann ich den Objektivdeckel aber nicht abnehmen, bringt mir all das nichts.

Fotografieren mit der Canon G1X Mark III

Von der Kamera bin ich begeistert. Sie liegt gut in der Hand, fühlt sich hochwertig an, lässt sich leicht bedienen und schießt super Bilder.

Der Autofokus

Den Autofokus kenne ich aus der EOS M5/M6 und M100. Der sitzt schnell und ist präzise.

Fokussieren und Auslösen geht praktisch sofort, sodass dir selten ein Bild durch die lappen geht.

Generell funktioniert das auch bei schlechteren Lichtverhältnissen. Besser, wenn das AF-Hilfslicht noch genug Licht spendet, etwas schlechter, wenn dem nicht mehr so ist. Aber es funktioniert.

Auch die Gesichtserkennung ist gut und erkennt mich trotzt Brille und Bart die meiste Zeit noch ganz gut.

Bildqualität und Beispielbilder und Videos

In diesem Video vergleiche die Bilder und Videos der Canon G1X Mark III mit der G5X.

Das Bild anklicken, das Video öffnet sich dann direkt bei YouTube!

Beispielfotos

JPEG out of Cam

Die verwendeten Bildstile waren Auto (fast immer), Landschaft und Monochrom.

High ISO Rauschunterdrückung und die automatische Belichtungsoptimierung stehen bei allen Fotos auf „Standard“ (der Wert in der Mitte).

Auch hier wird sich nach einer ausgedehnten Fototour bei besserem Wetter noch etwas ändern 😀

ISO 100 – 26 mm – f/4.5 – 1/00 Sek.

ISO 100 – 15 mm – f/2.8 – 1/320 Sek.

ISO 800 – 45 mm – f/5.6 – 1/160 Sek.

ISO 100 – 45 mm – f/8.0 – 0.3 Sek.

ISO 125 – 28 mm – f/5.6 – 1/100 Sek.

ISO 640 – 45 mm – f/5.6 – 1/80 Sek.

ISO 500 – 15 mm – f/11 – 1/60 Sek.

ISO 200 – 15 mm – f/4.0 – 1/60 Sek.

ISO 16.000 – 15 mm – f/2.8 – 1/60 Sek.

Bearbeitet Raws

ISO 100 – 15 mm – f/13 – 10 Sek.

ISO 400 – 35 mm – f/5.6 – 1/60 Sek.

ISO 100 – 15 mm – f/14 – 1/25 Sek.

ISO 1000 – 45 mm – f/8.0 – 1/80 Sek.

Filmen mit der Canon G1X Mark III

Dank des DualPixel-AF macht die Video-Funktion der G1X Mark III richtig Spaß. Der Fokus sitzt und wird super nachgeführt. So kenne ich das von den EOS M-Modellen und genau so fühlt es sich auch mit der G1X an.

Filmen kannst du entweder im Automatikmodus oder du stellst im manuellen Modus alles selbst ein.

Zusätzlich bietet dir die G1X einen Modus für Zeitraffer und Stern-Zeitraffer und den oben schon angesprochenen „kurzen Clip“.

Aber die Video-Features zeige ich dir am besten im Video:

Das Bild anklicken, das Video öffnet sich dann direkt bei YouTube!

Mein Fazit und meine Kaufempfehlung

Wäre der verrückte Preis nicht, würde ich die Kamera einer M5 und vielleicht sogar einer M6 vorziehen. In meiner Situation (viele Fotos und viele Videos) würde ich die Kamera wahrscheinlich auch einer G7X Mark II vorziehen. Der DualPixel-AF ist einfach genial.

Canon hat bei der G1X Mark III alles in die Waagschale geschmissen, was sie haben. Die Kamera vereint quasi die Vorteile einer EOS M5 mit denen einer G7X Mark II.
Bei den EOS M-Modellen fragte ich mich ständig, warum so coole Feature wie z.B. der Sternspuren-Modus fehlen? Die G1X III kann es! Sie hat sogar einen Panoramamodus, sie kann Belichtungsreihen aufnehmen, sie hat eine Wasserwaage und als absolutes Alleinstellungsmerkmal sogar ein abgedichtetes Gehäuse!

Super! Wirklich gut!

Im Vergleich zur den EOS M-Modellen habe ich bei dieser Kamera nicht das Gefühl, dass mir Canon böswillig irgendwelche Features geklaut hat … außer vielleicht bei der Qualität der Videos, die doch arg komprimiert werden.

Auch dass man statt eines Mikrofoneingangs eine Buchse für einen Fernauslöser installiert, kapiere ich nicht.
Das hätte man doch alles über die App lösen können. Und wenn Canon unbedingt am Fernauslöser verdienen will, hätten sie eben In-App-Käufe angeboten für den BULB-Modus, für eine ausgefeiltere Timelapse-Funktion usw.

Die fehlenden 4K-Video-Funktion spreche ich jetzt nicht mehr detailliert an, auch wenn ich das nicht unbedingt brauche, bei diesem Preis gehört 4K heutzutage dazu.

Ich finde die Kamera genial, sie ist für mich auch tatsächlich die bessere M5, weil sie

  • einen eingebauten ND-Filter hat,
  • sich per USB laden lässt,
  • sie kleiner und leichter ist,
  • sie ein lichtstärkeres Objektiv im Vergleich zum EF-M-Kit hat und
  • weil sie einen Panorama-Modus und die tollen Sternspuren + Sternzeitraffer-Modi besitzt.

Einzige Mankos, der fehlende Mikrofoneingang, die starke Videokompression, das du das Objektiv nicht wechseln kannst und der Preis.

Ich denke aber, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis es eine Art G1X Mark III als EOS M gibt, also mit der Option das Objektiv zu wechseln. Gleichzeitig denke ich, dass wir bald wohl ein neues EF-M-Standardzoom sehen werden. Wäre ja dämlich das tolle Objektiv der G1X M3 nicht auch für die EOS M anzubieten.

Wie auch immer, so lange die Kamera mehr kostet als eine Sony RX100 V, kann ich sie dir nicht mit gutem Gewissen empfehlen.

Trotzdem interessiert? Hier geht es zum aktuellen Angebot bei Amazon.de!*

Die G1X III macht wahnsinnig viel Spaß. Es ist eine geniale Kamera und es ist grandios, dass Canon quasi eine komplette DSLR in solch ein kleines Gehäuse gepackt hat. Ich finde das Preis/Leistungsverhältnis aber nicht gerechtfertigt.

Willst du ernsthaft Videos aufnehmen, würde ich an deiner Stelle entweder nicht so viel Geld ausgeben (die EOS M100 tut es dann auch, vielleicht sogar eine G7X II oder mit Mikrofoneingang eine 200D oder eine M6) oder zur Konkurrenz gehen, da bekommst du für dein Geld deutlich mehr. (z.B. Sony RX100 V, Lumix G81 oder auch die Olympus OMD E-M10 Mark III).

Suchst du eine kleine Kamera mit Sucher, rate ich dir zur G5X von Canon (hier geht es zu meinem Testbericht der G5X) oder zur RX100 III/IV oder V von Sony.

In diesem Video vergleiche ich die G1X Mark III mit der G5X:

Das Bild anklicken, das Video öffnet sich dann direkt bei YouTube!

Für die Hälfte des Preises der G1X III bekommst du auch eine Panasonic Lumix LX100. Diese Kamera ist zwar schon etwas in die Jahre gekommen und kann vieles nicht, aber mit ihrem großen MFT-Sensor und dem lichtstärkeren Objektiv, pullert diese Kamera der G1X III durchaus ans Bein. Außerdem kann sie Videos natürlich in 4K aufnehmen!

Bist du scharf auf den DualPixel-AF, wirst du bei der EOS M100, der M6, der M5 und der EOS 80D fündig. Die sind alle günstiger zu bekommen als die G1X im Moment.

Was denkst du über die G1X Mark III?

Wer hier schreibt:

Hallo! Ich bin übrigens Marc!

Ich bin begeisterter Papa, Blogger, YouTuber, Foto- und Reisefuzzi.

Mehr über mich findest du hier. Und hier findest du meine aktuelle Fotoausrüstung.

Du hast Fragen, Anregungen...?
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Offenlegung:
Insgesamt steht mir die Kamera für 3 Wochen zur Verfügung. Es gibt keine Vorgaben ob und wie ich über die Kamera berichten soll und darf und Geld habe ich für diesen Beitrag auch nicht erhalten. Ganz im Gegenteil, die Kamera teste ich auf eigenes Risiko und den Rückversand bezahle ich auch selbst. Dieser Beitrag ist also keine Werbung, sondern spiegelt meine persönliche Meinung und meine Erfahrungen wider.