Fototipp 23: Fotografiere so gut du kannst – vermeide unnötige Nachbearbeitung

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Ohne Frage, Bilder sollst du bearbeiten! Das heißt aber nicht, dass du beim Aufnehmen des Fotos nicht alles geben sollst, was du kannst. Mache ein Bild so gut du kannst und bearbeite wenig. Warum? Das verrate ich dir jetzt.

Ja, in meinem letzten Fototipp lobte ich die Nachbearbeitung in den Himmel.
Trotzdem: Du kannst nicht alles damit retten.
Gutes Ausgangsmaterial ist die Grundvorrausetzung für ein gelungenes Foto.

Mein Tipp:

Denke bei der Aufnahme nie: »Das mach ich dann mit Photoshop weg.«
Sondern gebe dein Bestes für das perfekte Bild.

Das perfekte Bild, was ist das?

Ich möchte nicht auf das Motiv eingehen, auch nicht auf die Bildgestalltung. Aber es gibt Dinge, die für die meisten Fotos gültig sind.

1. Richte das Bild richtig aus

Ganz wichtig, richte das Bild bei der Aufnahme richtig aus, so dass du in der Nachbearbeitung nicht drehen und ausrichten musst. Das kostet Schärfe.

Der Klassiker sind Bilder vom Meer. Als Beispiel ein Bild unserer Kitesreise nach Brasilien:

Strand zwischen Pecem und Taiba

Strand zwischen Pecem und Taiba

2. Wähle den Bildausschnitt richtig

Wenn möglich, dann lege den Ausschnitt schon bei der Aufnahme fest. Warum?

  • Musst du zuschneiden, dann verliert dein Bild an Auflösung und Details
  • Das korrekte setzen von Schärfe und Unschärfe funktioniert oft nur im ganzen Bild

Das Beispiel ist bei einem Spaziergang durch Tübingen entstanden. Der Vordergrund ist leicht unscharf, in der Mitte meine Tochter (scharf) und der Hintergrund verschwimmt wieder in Unschärfe. Willst du das in der Nachbearbeitung machen, dann bist du eine Weile beschäftigt!

Unsere Prinzessin im Kinderwagen

Unsere Prinzessin im Kinderwagen

3 Belichte richtig

Das ist ein kniffliger Punkt. Denn richtig belichten kann heißen, dass es Bereiche im Bild gibt, die keine Farbinformationen mehr haben (ganz Schwarz/ganz Weiß (Stichwort: Clipping).
Arbeite mit dem Histogramm in der Kamera, dort siehst du solche Bereiche sofort.

Das Bild stammt aus Amsterdam. Die Herausforderung hier: Die hellen und die dunklen Bereiche richtig wiederzugeben. Bspw. die weißen Fensterrahmen und die schwarze Stelle am Bug des gelben Hausbootes.

Typisch Amsterdam

Typisch Amsterdam

4. Achte auf das richtige Licht

Dieser Punkt steht in jeder Liste für das perfekte Bild. Ich bin viel mit meiner Familie und den Kindern unterwegs, da bleibt wenig Zeit zum Warten.
Klar, Sonnenauf- und untergang und die Zeit davor und danach sind perfekt. Das muss aber nicht immer sein. Oft reichen schon wenige Minuten aus, wenn z.B. eine Wolke vor der Sonne ist.
Trotzdem möchte ich dir auch das Schlagwort blaue Stunde um die Ohren hauen! 🙂

Das Bild ist auf Lanzarote entstanden, ich finde es lustig wie die Sonnen aus dem Schirm herausstrahlt.

5. Warte auf den richtigen Moment

Du kennst das: ständig latscht einer ins Bild. Ja, man kann Leute aus Bildern schneiden. Du kannst auch Flugzeuge, Schiffe, Dinosaurier, Ufos und weiß der Geier was aus einem Bild schneiden oder es hineinmontieren. Besser ist, du wartest, bis du freie Schussbahn hast oder das Objekt deiner Begierde an der korrekten Stelle steht.

Das Beispiel stammt vom Planespotting am Flughafen Arrecife (Lanzarote). Der Moment ist schnell vorbei, aber es lohnt sich zu warten.

Plane Spotting Arrecife Lanzarote

Plane Spotting Arrecife Lanzarote

Wie ich es mache?

Ich habe es oben schon anklingen lassen. Oft bin ich mit der Familie unterwegs. Da kommt es schon vor, dass ich denke »Das machst du mit Photoshop weg.«
Unterm Strich kann ich aber sagen, die besten Bilder brauchen wenig Nachbearbeitung.
Vor allem, kostet das auch am wenigsten Zeit!
Wichtig ist, dass du in RAW fotografierst, dann stehen dir alle Wege offen.

Und du?

Wie machst du das? Korrigierst du deine »Ausrutschter« lieber hinterher oder achtest du bei der Aufnahme penibel darauf, dass alles stimmt?

Über Fototipp

Fototipp ist eine Artikelserie, in der ich dir regelmäßig einen mehr oder weniger kleinen Tipp für bessere Bilder gebe. Die Serie basiert auf meinen eigenen Erfahrungen und hilft dir dabei, Fehler zu vermeiden und deine Lernkurve zu beschleunigen. Willst du keinen Beitrag verpassen, dann abonniere meinen Newsletter oder meinen RSS-Feed..

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Na dann… gehe raus und habe Spaß!

Marc

PS: Nächste Woche schalten wir den Digitalzoom ab!

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