Canon EOS 200D: viel Kamera für wenig Geld [aber nix für mich]

| Lesezeit ca. fünf Minuten

Ich und eine DSLR? Ob das gut geht???

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Vorbemerkung:
Das ist kein klassischer Test, wie du es sonst von mir gewöhnt bist. Die Kombination aus Sensor und Digic 7 Bildprozessor habe ich schon in vier anderen Kameras getestet. Von daher gibt es bei der Bildqualität der EOS 200D keine großen Überraschungen.
Das hier ist stattdessen ein reiner Erfahrungsbericht.

Verrückt, es ist Januar 2018 als ich die Canon EOS 200D auspacke. Eine echte Spiegelreflexkamera. So richtig mit Spiegel, optischem Sucher und großem, griffigen Gehäuse.
Dabei interessieren mich DSLRs überhaupt nicht. Optische Sucher sind für mich ein Relikt des letzten Jahrhunderts und der Spiegel ein notwendiges Übel dieser Zeit.
Auch die Größe sagt mir eigentlich nicht mehr zu. Ich mag es kleiner, sodass ich die Kamera einfacher mitnehmen kann.

Und trotzdem, die EOS 200D fühlt sich gut in meinen Händen an. Eine richtige Kamera! Hat schon was!
Entgegen meiner Erwartungen fühlt sie sich auch überhaupt nicht billig an. Bei dem Preis habe ich einen Plastikbomber à la EOS M100 erwartet. Aber nein, der Griff ist gummiert und auf der Ablage für den Daumen auf der Rückseite, findet sich auch Gummi. Billig fühlt sich das nicht an. Überhaupt nicht.

Mein erster Eindruck ist durchaus positiv!

Nur am Fach für Akku und Speicherkarte wurde an der Feder gespart, aber damit lässt es sich leben.

Warum ich die Canon EOS 200D teste

Die Kamera sieht zwar wie eine Fotokamera aus, aber schon am Einschalter siehst du, dass die Qualitäten als Filmkamera mindestens genauso gut sind.
In der 200D ist der aktuellen 24 Megapixel APS-C-Sensor von Canon verbaut. Wir kennen ihn aus der 80D, aus der M5, M6, M100 … der Sensor ist gut und hat mit dem DualPixel-Autofokus den derzeit wohl besten Autofokus für Filmaufnahmen.
Zusätzlich findet sich an der Seite eine 3.5mm Klinkenbuchse für ein externes Mikrofon und ein frei schwenkbares Display, damit du dich auch selbst ohne größere Verrenkungen aufnehmen kannst.

Einschalten und direkt losfilmen ist mit der EOS 200D kein Problem!

Einziger Nachteil: Bei 1080p und 60 Bilder/Sekunde ist Schluss. Die 200D kann keine richtige Zeitlupe und UHD bzw. 4K sind der Kamera ebenso fremd wie ein komplett manueller Timelapse-Modus. (Sie hat einen guten Timelpase-Modus, es lassen sich damit aber keine Langzeitbelichtungen aufnehmen.)

Letzteres sind Dinge, auf die ich verzichten kann … oder viel mehr beiße ich in den sauren Apfel und lebe damit, weil mir der Autofokus wichtiger ist.

Das unschlagbare Argument für die EOS 200D ist aber der Preis. Die Kamera gilt als Einstiegsmodell und entsprechend niedrig ist der Preis. Beim Schreiben des Beitrags liegt der Straßenpreis unter 600€ inkl. Objektiv! Das sind fast 50% weniger als eine 80D oder eine M5 mit derselben Technik!

Zusammengefast: Meine Gründe für die Canon EOS 200D:

  • Preis
  • für eine DSLR relativ klein und leicht
  • DualPixel-AF
  • Sensor
  • Mikrofoneingang
  • Klappdisplay

Fotografieren mit der Canon EOS 200D

Natürlich sieht die Kamera nicht nur wie eine Fotokamera aus, sie ist auch eine!
Und so zog ich los, um mit ihr zu fotografieren.
Ich versuchte es zuerst klassisch mit dem Sucher, aber ich kann durch das Ding einfach nicht gucken. Wenn überhaupt, dann bin ich elektronische Sucher gewöhnt! Dort bekomme ich eine Belichtungsvorschau und kann sogar die Menüs bedienen.
Das geht mit einem optischen Sucher natürlich nicht. Außerdem hast du bei der 200D nur 9 Autofokuspunkte, wenn du den Sucher nutzt. Das ist nicht mehr zeitgemäß.
Also schaltete ich auf den Live-View und mir präsentierte sich die gewohnte Umgebung auf dem Display. Da fühle ich mich wohl.

Etwas ungewohnt ist das Menü. Das ist ganz bunt und gibt ein paar Tipps. Fotografierst du mit Sucher, bekommst du auf dem Display sogar eine kleine Einführung in die Fotografie. Für ein Einstiegsmodell ist das genial und ich frage mich ernsthaft, warum es das bei der EOS M100 nicht gibt.
Aber egal, ich kenne mich aus und schalte die bunte Spielerei ab.

Super für Anfänger! Das Menü und die Tipps der EOS 200D

Nach der anfänglichen Konfiguration fotografiert es sich mit der 200D so lala. Die Kamera hat tatsächlich nur ein einziges Drehrad. Da ich in der Regel mit Blendenpriorität fotografiere, liegt auf dem Rad die Blende. Will ich jetzt aber die ISO-Empfindlichkeit ändern, muss ich zuerst den Button »ISO« drücken und dann wieder das Rädchen drehen. Bin ich damit fertig, muss ich wieder auf »ISO« drücken. Mit etwas Übung flutscht das, will ich aber die Belichtungskorrektur ändern, muss ich mit dem Daumen auf den dafür vorgesehen Button drücken und diesen gedrückt halten und dann mit dem Rädchen die Belichtungskorrektur verstellen.

Klar, daran gewöhnt man sich. Aber das solch eine große Kamera so kompliziert zu bedienen ist, ist schon doof.

Sitzen aber auch diese Einstellungen, lassen sich mit der 200D durchaus tolle Bilder machen … alles andere hätte mich auch schwer gewundert.

EOS 200D: Mein Fazit und meine Empfehlung

Richtig Spaß kam bei mir mit der Kamera nicht auf. Schuld daran ist die Größe und die eben angesprochene Bedienung.
Ich war schon lange nicht mehr mit solch einer großen Kamera unterwegs. Auch wenn die 200D eine super kleine DSLR ist, mich nervt dieser Klopper. In die Jackentasche bekomme ich das Ding nicht und so muss ich jedes Mal den Rucksack absetzen, um die Kamera zu verstauen. Um den Hals oder über die Schultern hängen, finde ich nämlich auch doof.

Speziel für mich hat die Kamera zu viel, was ich nicht brauche (z.B. den Sucher oder das bunte Menü) und zu wenig von dem, was ich gerne hätte (z.B. mehr Drehräder und Focus Peaking.)

Kommst du damit klar, wunderbar! Die Canon EOS 200D ist eine tolle Kamera, für mich ist sie aber nichts.

Einsteiger, die vorher noch nie eine andere Kamera richtig bedient haben, fuchsen sich sicher schnell in die Bedienung rein. Schließlich vermisst man selten Dinge, die man gar nicht kennt und die Kamera lässt sich ja bedienen. Nur mir – der mehr Drehräder an solch einer Kamera erwartet – fällt es eben schwer.

Als Fortgeschrittener oder Profi würde ich für Fotos jedoch die Finger von der Kamera lassen.

Für Videos ist die Kamera ganz große Klasse, zumindest dann, wenn du auf die oben angesprochenen Dinge verzichten kannst.
Günstiger bekommst du keinen DualPixel-AF zusammen mit einem Mikrofoneingang.
Genau das war der Hauptgrund, warum ich mir die Kamera überhaupt genauer angeschaut hatte. Da gibt es nichts zu meckern.

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Meine Alternative: die Canon EOS M6

Da mir die 200D zu groß ist, schaute ich nach Alternativen. Schränkst du den Filter bei Canon auf DualPixel-AF und Mikrofoneingang ein, bleiben gar nicht mehr so viele Kameras übrig. In der Preistabelle direkt über der 200D steht die M6.
Größter Unterschied: Das Ding hat keinen Sucher, dafür aber mehr Knöpfe und Drehräder. Außerdem ist die Kamera viel kleiner.

Obwohl das Gehäuse der M6 deutlich kleiner ist, gibt es mehr Knöpfe und Drehräder.

Ich habe monatelang überlegt, ob ich mir die M6 kaufen soll oder nicht. Die 200D hat mir die Augen geöffnet. Ich mag es klein und trotztdem gut. Deshalb habe ich mir die EOS M6 gekauft. Für mich ist es die bessere Alternative im Vergleich zur 200D, sie ist kleiner, leichter zu bedienen und nur minimal teurer.

Legst du noch ein paar Scheine oben drauf, könnte auch die EOS M50 für dich interessant werden. Das ist das neueste Modell von Canon mit der aktuellsten Technik. Die Kamera hat einen Sucher, nimmt Videos sogar in 4K auf und eine Zeitlupe in 720p bietet sie auch. Aber eben in einer anderen Preisklasse.

Was meinst du? Wäre die 200D etwas für dich oder hast du sogar eine?

Wer hier schreibt:

Hallo! Ich bin übrigens Marc!

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Mehr über mich findest du hier. Und hier findest du meine aktuelle Fotoausrüstung.

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Offenlegung:
Wie bei allen Geräten, die ich von Canon bekomme, gab es auch für die 200D keine Vorgaben ,wie und ob ich darüber berichten soll.