Tschechien: Eine Wanderung durch die Adelsbach-Weckelsdorfer Felsenstadt

| Lesezeit ca. sechs Minuten

Europa hat wahnsinnig tolle Naturwunder, eines davon ist die Felsenstadt in Tschechien. In diesem Beitrag erzähle ich dir von unserer Wanderung durch die Felsenstadt und gebe dir Tipps für deinen Besuch.
Der Inhalt:

Hallo! Ich bin übrigens Marc!

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Kennst du die Adelsbach-Weckelsdorfer Felsenstadt in Tschechien? Ich kannte sie nicht, bis mir ein Kumpel davon erzählte. Ich war natürlich sofort begeistert, also suchten wir einen passenden Termin und fuhren zusammen hin.

Die Adersbach-Weckelsdorfer Felsenstadt: Was ist das?

Wikipedia sagt:

Die Adršpašsko-Teplické skály (deutsch Adersbach-Weckelsdorfer Felsenstadt) ist eine Gruppierung von Sandsteinfelsen. Sie befindet sich bei Adršpach (Adersbach) und Teplice (Weckelsdorf) in einem Naturschutzgebiet in der Region Broumov (Braunau) in Tschechien, etwa 500 Meter über dem Meeresspiegel.

Das stimmt zwar, Wikipedia verschweigt aber, dass es eine wunderschöne Landschaft ist, mit schönen, teils abenteuerlichen Wegen zwischen den Felsen hindurch.
In der Felsenstadt findest du enge Schluchten, weite Täler, hohe Türme und Plateaus. Es gibt Wasserfälle und Seen – auf einem davon kannst du sogar mit dem Boot fahren.

Kein Wunder, dass es eine der bekanntesten tschechischen Sehenswürdigkeiten ist.

Ausblick auf die Weckelsdorfer Felswände

Ausblick auf die Weckelsdorfer Felswände

Wandern in der Felsenstadt

Die Felsenstadt ist ein bekanntes Kletter- und Wandergebiet – ich für meinen Teil ziehe das Wandern vor.
Offiziell gibt es 2 Eingänge in die Felsenstadt, einer in Adršpach (Adersbach), der andere in Teplice (Weckelsdorf). Verfehlen kannst du die Eingänge kaum, in Adršpach gibt es einen großen Parkplatz, den du sofort siehst, in Teplice siehst du in einer Kurve auffällig viele Restaurants und Pensionen mit Parkmöglichkeiten davor.

Hinter beiden Eingängen kannst du einen Rundweg durch die jeweilige Felsenstadt laufen. Von Adersbach aus führt ein gut ausgebauter »grüner« Weg durch die Felsen. Zudem gibt es einen »blauen« Weg rund um den malerischen Sandgrubensee direkt hinter dem Eingang.

Von Teplice aus führt ein »blauer« Rundweg durch die Weckelsdorfer Felsen.

Es gibt auch eine Verbindung des Adersbacher und Teplicer Wegs (gelb).

Alle Wege bieten kleine Variationen, wo du dich entscheiden kannst, ob du durch die Felsen willst oder lieber auf dem großen Weg bleiben willst.
Der Hauptweg in Adersbach (grün) ist sogar so gut ausgebaut, dass du ihn mit einem Kinderwagen meistern könntest. Davon rate ich dir aber ab, denn mit Kinderwagen kannst du die Felsenstadt nicht richtig erleben.

Hier findest du eine interaktive Karte mit den Wanderwegen.

Unsere Tour: Adersbach-Weckelsdorfer Felsenstadt an einem Tag

Teil 1 von Adršpach nach Teplice

Früh am Morgen: Der Sandgrubensee direkt hinter dem Eingang in Adersbach

Früh am Morgen: Der Sandgrubensee direkt hinter dem Eingang in Adersbach

Wir starteten unsere Tour in Adersbach auf dem grünen Weg. Dort hielten wir uns rechts und nutzten verschiedene Möglichkeiten, zwischen den Felsen hindurchzulaufen.
Das machte Spaß und wir kamen zügig voran, sodass wir bald am gelben Weg standen. Dieser führte uns über Stege durch ein Moor und einen Wald zur Weckelsdorfer Felsenstadt.

Der Marsch durch den Wald auf dem gelben Weg dauerte eine Weile, langweilig wurde es uns aber nie – die Landschaft ist viel zu schön dafür. Außerdem waren wir so früh gestartet, dass wir die ganze Felsenstadt für uns alleine hatten.

Irgendwann kamen wir zu einer Weggabelung. Geradeaus wären wir auf direktem Weg zum Eingang bzw. Ausgang in Teplice gekommen, wir entschieden uns aber für den Weg nach rechts. Der sah spannender aus. (Beides gehört zum blauen Weg durch die Weckelsdorfer Felsenstadt.)

Also bogen wir nach rechts ab und liefen eine gefühlte Ewigkeit steil bergauf. Der Aufstieg lohnt sich aber, denn dort oben läufst du auf einem Plateau und hast immer wieder grandiose Ausblicke auf die Weckelsdorfer Felsen.

Treppauf, treppab in der Felsenstadt

Treppauf, treppab in der Felsenstadt

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Der Wald, der die Felsenstädte verbindet

Steil aber es lohnt sich - der Aufstieg um das Panorama zu genießen

Steil, aber es lohnt sich – der Aufstieg, um das Panorama zu genießen

Irgendwann ging es wieder hinab und wir liefen durch enge Spalte zwischen den Felsen und konnten die mächtigen Steinriesen von unten bestaunen.

Viele Felsen haben Namen, weil man irgendwas in ihnen erkennt (oder auch nicht). Wir versuchten manchmal unser Glück und konnten etwas sehen, manchmal aber auch nicht.
Schlussendlich ist es egal, die Felsen faszinierten uns auch so – und das, obwohl wir in der Zwischenzeit schon gut 4 Stunden in den Beinen hatten.

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Anhalten, staunen und in der Sonne aufwärmen …

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… bevor es durch die schmalen, kühlen Felsspalten geht.

Der lange Marsch machte uns nichts aus, aber gegen eine Stärkung hatten wir auch nichts einzuwenden und waren deshalb froh, dass die ersten Schilder auf den Ausgang in Teplice hinwiesen.
Bevor wir zum Ausgang und unserer wohlverdienten Stärkung kamen, bestiegen wir noch den Aussichtspunkt der Ruine Střmen.
Dort steigst du 300 Stufen bergauf und musst dann warten, weil der Felsen ganz oben nur Platz für wenige Leute hat. Die Aussicht ist zwar ganz nett, ich finde aber nicht, dass es sich lohnt, dafür ewig zu warten.
Nun gut, wir wussten das nicht und waren oben – Reste einer Burg gab es übrigens auch keine zu sehen.

Aufstieg, warten und der Panoramablick von der Runie Střmen

Aufstieg, warten und der Panoramablick von der Ruine Střmen

Wieder unten angekommen, wanderten wir weiter zum Ausgang, setzten uns in ein Restaurant und stärkten uns.

Teil 2 Monsun auf dem Rückweg nach Adršpach

Frisch gestärkt betraten wir die Felsenstadt jetzt auf Teplicer Seite. Wir hielten uns auf dem blauen Weg rechts und kamen schnell zu dem Punkt, an dem er auf den gelben Weg (die Verbindung nach Adersbach) trifft. Das war die Stelle, an der wir am Morgen den Berg hinaufliefen.

Wir liefen wieder durch den Wald, über Stege durch das Moor und waren bald am kleinen See, auf dem man mit einem Boot fahren kann.
Klar haben wir das gemacht. Dummerweise gerieten wir dabei in ein Gewitter mit monsunartigen Regenfällen. Zuerst machten wir uns über die Tschechen lustig, die (fast) alle ein Regencape auspackten … hinterher lachten die Tschechen über uns.

Bis auf die Unterhose durchnässt stiegen wir aus dem Boot und machten uns auf den Weg einen freien Unterschlupf zu finden. Diesen fanden wir am großen Wasserfall.

Dort standen wir, froren …
… und warteten auf besseres Wetter.

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Wolkenbruch im ungünstigsten Moment …

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… dabei hatten wir noch Glück, 1844 hat es wohl etwas mehr geregnet!

Das bessere Wetter kam irgendwann, sodass wir unsere Tour durch die Felsenstadt durchnässt fortsetzen konnten.
In der Zwischenzeit waren wir auf dem grünen Weg der Adersbacher Felsenstadt angekommen und hielten uns wieder rechts, sodass wir diesmal die andere Seite des Rundwegs liefen.

Dort blieben wir, bis wir auf den blauen Weg rund um den Sandgrubensee stießen. Den See umrundeten wir und holten uns am Ausgang unser wohlverdientes Bier!

Grob geschätzt sind wir 26 km gelaufen und waren inkl. Essen und Warten auf besseres Wetter ca. 10h unterwegs.

Anstrengend aber gut!

Fotografieren in der Felsenstadt

Ich schleppte zwar die ganze Zeit die dicke Alpha 65 inkl. Reisestativ im Rucksack mit, fotografiert habe ich aber ausschließlich mit der Sony RX100 III und (selten) mit einem kleinen Gorillapod.

Hier stelle ich dir meine komplette Fotoausrüstung vor.

An Motiven mangelt es in der Felsenstadt nicht. Am besten gefallen hat mir der Sandgrubensee und die Aussicht auf die Weckelsdorfer Felsen. Toll sind aber auch die schmalen Gassen, die sich durch die Felsen winden.

Ich hoffe, meine Bilder konnten einen Eindruck vermitteln. Aber fahre am besten selbst hin!

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Anfahrt, Kosten und Übernachten

Wie oben schon gesagt, verfehlen kannst du die Eingänge nicht. Ich habe einfach »Adersbach« ins Navi eingegeben und bin losgefahren.

Hier die geneuen GPS-Koordinaten zu den Parkplätzen:
Adersbach 50°36’59.485″ 16°7’22.219″
Teplice 50°35’41.436″ 16°8’52.618″

Der Eintritt kostet 70 Kronen oder 3€, ähnlich günstig sind die Preise für Essen und Übernachtung. Es gibt Pensionen, Hotels und einen Campingplatz.
Wir blieben einfach auf dem Parkplatz stehen und haben im Auto übernachtet – allein waren wir bei diesem Vorhaben nicht.

Da wir recht früh aufbrachen, war die Kasse bei unserem ersten Eintritt in die Felsenstadt noch nicht besetzt. Rein kommst du aber trotzdem.
Den Eintritt bezahlten wir dann nach dem Mittagessen in Teplice.

Wichtig:
Innerhalb der Felsenstadt gibt es keine Möglichkeit, Verpflegung zu kaufen und auch keine Toiletten … letzteres siehst du an zahlreichen Taschentüchern, die in »stillen« Ecken liegen.

Fazit

Ich kann die Felsenstadt in Tschechien wärmstens empfehlen, es ist faszinierend zu sehen, wie plötzlich überall monströse Felsen stehen. Eine Wanderung durch die Felsen macht Spaß und bietet viele Fotomotive.

Mit Kindern würde ich allerdings erst hingehen, wenn sie weite Strecken allein laufen können. Wir haben zwar viele Eltern mit einer Kraxe gesehen, unsere Strecke wäre damit aber nicht zu machen gewesen.

Übrigens:
Eine ähnliche Landschaft findest du auch in der Sächsischen Schweiz südlich von Dresden!

Wer hier schreibt:

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